Inno3D GeForce 7600 GST (SLI) im Test: Der Turbo für die GeForce 7600 GS

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Ist die Inno3D GeForce 7600 GST eine sinnvolle Alternative zu einer herkömmlichen GeForce 7600 GT von nVidia? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ohne Frage, die Inno3D-Karte hat durchaus ihre Stärken. Das Inno3D-Produkt ist aufgrund der nur geringfügig niedrigeren Taktraten nur bedingt leistungsschwächer. Ohne den anisotropen Filter sowie Anti-Aliasing arbeitet die GeForce 7600 GST etwa vier Prozent langsamer als die GeForce 7600 GT.

Nach dem Hinzuschalten der qualitätssteigernden Features kann der Inno3D-Beschleuniger etwas aufholen. Anscheinend limitiert in diesen Einstellungen in erster Linie die Speicherbandbreite, die auf beiden Karten gleich ist. Die fehlende Füllrate scheint weniger ins Gewicht zu fallen. Die GeForce 7600 GT kann sich sowohl in 1280x1024 als auch in der höheren Auflösung 1600x1200 mit zwei Prozent nur noch gering von der Inno3D GeForce 7600 GST absetzen. Demzufolge gibt es zwischen den Karten keine größeren Differenzen, was anhand der Taktraten aber auch nicht zu erwarten war. Gegen die GeForce 7600 GS setzt sich die GeForce 7600 GST dagegen spielend durch.

Inno3D GeForce 7600 GST
Inno3D GeForce 7600 GST

Abseits der Performance sieht es für die Inno3D GeForce 7600 GST hingegen deutlich schlechter aus. Die Karte macht bereits unter Windows mit einem hohen Geräuschpegel auf sich aufmerksam. Der Lüfter rauscht hörbar lauter als das Referenzdesign der GeForce 7600 GT, obwohl die Kühlsysteme zumindest optisch identisch sind. Ein ruhiges Arbeiten ist mit der Grafikkarte nicht möglich. Unter Last sind beide Varianten nicht gerade leise, nichtsdestotrotz röhrt das Inno3D-Modell noch unangenehmer als der größere Bruder. Warum der Lüfter schneller dreht, können wir uns nicht erklären. Denn die Temperaturen der Grafikkarte liegen durch die Bank im grünen Bereich.

Bei den Messungen des Stromverbrauchs geben sich die zwei Kandidaten nicht viel. Im 2D-Modus liegen die Probanden innerhalb der Messungenauigkeit und unter Last kann sich die GeForce 7600 GST leicht von der GeForce 7600 GT absetzen. Die Ausstattung fällt nur durchschnittlich aus. Zwar kann man bei Grafikkarten in dieser Preisklasse keine Wunder erwarten, Asus zeigt mit der Preiswerten EN7600GT Silent aber, dass es auch besser geht.

Problematisch wird für den Kunden in spe der Kauf der Grafikkarte. Inno3D-Produkte kann man traditionell beinahe ausschließlich bei MB-IT bestellen. Dabei muss man die Verfügbarkeit und den Preis noch gesondert nachfragen. Auf Anfrage konnte man uns allerdings weder den Preis noch die Lieferbarkeit nennen. Hier scheint also noch einiges im Argen zu liegen. Immerhin: Gesetzt den Fall, dass der von Inno3D genannte Preis von 120 Euro zutrifft, liegt die Karte Preis-Leistungs-mäßig an oberster Stelle. Update: Wie wir soeben erfahren haben, hat MB-IT mittlerweile einige GeForce-7600-GST-Karten auf Lager.

Und trotzdem: Die Inno3D GeForce 7600 GST weiß unterm Strich nicht sonderlich zu gefallen. Es sind zu viele kleine Schwachpunkte, die das Gesamtbild trüben. Dass die Performance leicht unter dem Niveau einer GeForce 7600 GT liegt, ist dabei noch belanglos. Allerdings ist unklar, warum die Lüftersteuerung der Karte lauter als das Exemplar auf dem Referenzdesign arbeitet, weswegen sich das Inno3D-Produkt für einen Silent-Rechner disqualifiziert. Zudem fällt die Ausstattung nicht gerade rosig aus. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Verfügbarkeit. Dass man die Grafikkarte nur in einem Online-Shop kaufen kann und bei diesem darüber hinaus noch gezielt nachfragen muss, ist heutzutage kaum noch vertretbar. Die nur leicht teurere Asus EN7600GT Silent da eine wesentlich bessere Figur.

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