Fünf Mainboards mit Sockel AM2 im Test: Asus, Foxconn und MSI müssen sich beweisen

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Ralph Burmester
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Fazit

nVidia vs. ATi mit 4:1, aber das ist nicht ganz das Ergebnis, was so mancher sich vielleicht erhofft. Gerade im Spiele-Bereich kann sich der Xpress3200 sehr gut gegen die Konkurrenz aus dem Hause nVidia zur Wehr setzen und diese sogar in die Schranken verweisen. ATi hat ganz offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht und mit der SB600 endlich eine potente und aktuelle Southbridge im Portfolio, die sich nicht mehr verstecken muss. Die USB-Performance ist standesgemäß und zumindest der beim MSI K9A Platinum verwendete PCIe-LAN-PHY von Realtek zeigt sehr hohe Leistungswerte bei moderater CPU-Last.

Aufgrund der Testdauer gab es, zum Glück, bereits viele neue BIOS-Versionen, die mit Sicherheit dem einen oder anderen Probanden zu etwas mehr Stabilität verholfen haben. Lediglich das Asus Crosshair hatte bis zum Schluss kleine (!) Probleme mit dem verwendeten RAM, die sich jedoch nicht auf die Leistung niederschlugen. Grundsätzlich haben alle Hersteller ihre Aufgaben entsprechend den Vorgaben erfüllt und funktionierende und stabile Mainboards präsentiert. Kleine Fehler gibt es hier und da natürlich dennoch. Ärgerlich ist beim MSI K9N der fehlende ACPI-Treiber auf der CD. Foxconn liefert als einziger die volle Unterstützung von nTune, kann aber dafür keine Lüftersteuerung per BIOS vorweisen.

Positiv ist fast allen Herstellern die Verwendung von passiven Kühllösungen für ihre Mainboards anzurechnen. Nur Foxconn setzte auf einen kleinen, nervenden Lüfter. Dabei sind die Temperaturen auch mit passiven Kühlern durchaus im Rahmen zu halten, auch wenn MSI beim K9N SLI Platinum schon hart an der Grenze liegt. Die Heatpipes bei Asus kühlen hingegen deutlich besser, lassen sich aber nicht über Kopf betreiben, wie es so manch Benutzer mit BTX-Gehäuse gerne tun würde.

Asus M2N32-SLI Deluxe
Asus M2N32-SLI Deluxe

nVidia hat mit seinen zwei nativen LAN-Schnittstellen mal wieder die Messlatte für die Mitbewerber etwas höher gelegt. Zusätzlich wird mit umfangreichen Tuning-Maßnahmen per Software wie Teaming und First-Paket geworben. Die getestete TCP/IP-Beschleunigung war, zumindest was die CPU-Last betrifft, durchaus positiv zu vermerken. Neben der leicht reduzierten Datenübertragungsrate gibt es aber ein weiteres Ärgernis: die Start-Zeit von Windows. Nach dem Erscheinen des Desktop dauerte es bei den Testsystemen ca. 90 Sekunden länger, bis Windows die Netzwerkverbindungen zur Verfügung stellte und das System völlig einsatzbereit war. Diese Verzögerung lies sich auf allen nForce-590-Systemen gleichermaßen nachvollziehen. Nach dem Faux-Pas mit defekten FTP-Downloads und ähnlichem beim nForce 4 gleich wieder eine kleine Stolperfalle, die durch die Endkontrolle geschlüpft ist.

Einen Sieger zu küren wäre an dieser Stelle wohl leicht verfehlt, dazu sind die Leistungsunterschiede in den verschiedenen, getesteten Bereichen einfach zu groß. Bei Spielen steht das MSI K9A Platinum ganz vorne, bei der Ausstattung das Asus M2N32-SLI Deluxe, insgesamt steht das MSI K9N SLI Platinum bei der Leistung auf dem ersten Platz. Wie immer ist es also am Leser selbst, den Test zu lesen, die Daten den eigenen Bedürfnissen entsprechend auszuwerten und eigene Schlüsse zu ziehen.

Update 19.10.2006
Leider ist uns beim Erstellen des Gesamt-Rankings ein Fehler unterlaufen. So wurde das normale Schnittstellen-Ranking anstelle des ausstattungsbereinigten Schnittstellen-Rankings verwendet. Damit fällt das das MSI K9N SLI Platinum auf den zweiten Platz, den ersten Platz übernimmt dann das MSI K9A Platinum.

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