AMDs Barcelona 40 % schneller als Clovertown?

Christoph Becker
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Die Zukunft heißt in diesen Tagen offenbar „Quad Core“, vor allem im Server- und Workstation-Bereich. Vor allem AMD scheint dabei von den eigenen Quad-Core-CPUs auf Basis des „Barcelona“-Kerns sehr überzeugt zu sein.

Denn wie Randy Allen, AMDs Vize-Präsident der Server- und Workstation-Abteilung, gegenüber den Kollegen von ZD Net berichtet, sollen diese Prozessoren unter gleichen Voraussetzungen bis zu 40 Prozent schneller sein als die Konkurrenz, namentlich Intels Xeon 5300 („Clovertown“), der ebenfalls auf vier Rechenkerne zurückgreifen kann. Allen führte weiter aus, dass die neuen K8L-Prozessoren die aktuell erhältlichen Dual-Core-Opterons bei gleicher Taktfrequenz in Floating-Point-Berechnungen um den Faktor 3,6 übertrumpfen sollen.

Ob diese Aussagen allerdings wirklich der Realität entsprechen, wird sich wahrscheinlich erst zeigen, wenn AMD Mitte dieses Jahres erste Opteron-Prozessoren auf Basis der neuen Architektur verfügbar machen wird. Bis dem so ist, kann man die Äußerungen Randy Allens auch als Seitenhieb auf Intels letztjährige Ankündigungen verstehen. Denn damals nannte der weltweit größte Hersteller von Halbleitern einen genauso großen Performancevorsprung seiner neuen Dual-Core-Prozessoren mit dem „Woodcrest“-Kern gegenüber den damals erhältlichen Opteron-CPUs.

Allen betonte weiterhin, dass er AMDs Konzept zur Herstellung eines Quad-Core-Prozessors dem Intels vorziehen würde. Denn während Intel zur Herstellung seines aktuellen Clovertown streng genommen zwei Dual-Core-CPUs auf ein Die lötet, setzt AMD mit dem Barcelona-Kern auf einen einzigen Chip (Monolithic-Die).

Dem Kunden sei es zwar egal, welches Konzept sein soeben gekaufter Prozessor verfolgen werde, so Allen. Ihm sei es aber nicht egal, welches der beiden Konzepte die besseren Leistungen bringen würde. Und hier sieht Allen sein Unternehmen vor dem Konkurrenten Intel. Was er allerdings nicht erwähnte ist, dass auch Intel noch in diesem Jahr mit dem Yorkfield einen Prozessor auf den Markt bringen wird, der vermutlich über ein ähnliches Konzept wie der Barcelona verfügt.

Wie dem auch sei: Die angekündigte enge Zusammenarbeit zwischen Sun und Intel könnte die Antwort über die Performance des K8L indes vorweg nehmen. Wäre die Performance des kommenden AMD-Chips den von Intels aktuellen und zukünftigen Produkten in der Tat derart überlegen, hätte es für Sun weniger Gründe geben, neben AMD auf ein zweites Pferd zu setzen.