Asus WL-700gE im Test: Router, Switch und NAS in Personalunion

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Stephan Wied
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Besonderheiten

Die Kür hat Asus gemeistert. Doch Eigenschaften wie UPnP, DHCP-Server, DynDNS und URL-Filter sind mittlerweile in fast allen gängigen Routern selbstredend. Auch NAS, die Möglichkeit, Daten für Dritte bereit zu stellen, und eine kleine Webseite darzustellen, ist anno 2007 nichts Besonderes mehr. Was also hat der WL-700gE seinen Mitbewerbern voraus? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Denn wie erwähnt: Fast alles, was das Asus Gerät vereint, kann man so oder so ähnlich auch einzeln kaufen. Als großen Vorsprung vor den Mitwerbern dürfen sicherlich die USB-Anschlüsse angesehen werden, wobei dem Steckplatz an der Vorderseite eine besondere Erwähnung gebührt. Nie war es einfacher, seine Daten von einem USB-Stick zu sichern. Stick einstecken, Knopf drücken: fertig! Für jemanden, der Unterwegs Daten sammelt und abends dann zu Hause sichern will, ist diese Funktion ein absolutes Highlight. Der PC bleibt aus. Als zweiter wichtiger Punkt wären die rückwärtigen USB-Anschlüsse zu nennen, die es dem Anwender erlauben, einen USB-Drucker, eine Webcam oder eine externe Festplatte anzuschließen. Letzteres erlaubt sogar die Einrichtung eines RAID1, so dass im Notfall, also dem Ausfall der Festplatte, ohne Verzögerung mit den Daten weiter gearbeitet werden kann, die sich im Router befinden.

Da im WL-700gE Linux als Betriebssystem läuft, kann auf Festplatten, die mit NTFS formatiert sind, nicht schreibend zugegriffen werden. Es empfiehlt sich also, die HDD nach dem Anschluss durch das integrierte Tool mit einem Linux-Dateisystem einzurichten. Eine weitere positive Eigenschaft ist das so genannte Bandbreiten-Management. Dort lassen sich einzelne Ports an bestimmte Rechner weiterleiten, denen eine garantierte Bandbreite zugeteilt wird – im Up- wie im Download. Das wird jeden Familienvater freuen, der sich seine Leitung mit dem Nachwuchs teilen muss. Selbstverständlich vorausgesetzt, er hat den Exklusivzugriff auf die Einstellungen des WL-700gE.

Ein Updateclient für DynDNS-Adressen gehört ebenso zum Leistungsumfang wie eine zeitlich gesteuerte Firewall und Filterfunktionen für Webadressen. Kaum noch erwähnenswert sind die Portweiterleitung, die virtuellen Server und die Möglichkeit, eine DMZ (Demilitarized Zone) einzurichten. Wobei in diesem Fall dann alle Datenpakete aus dem Internet auf den angegebenen Rechner ungefiltert weitergeleitet werden. Die letzten Punkte werden jedoch auch von jedem mittelmäßigen Router erfüllt. Beim LAN-to-WAN- sowie beim WAN-to-LAN-Filter entdeckt man dann jedoch wieder eine Besonderheit des Asus-Gerätes. Bei beiden lässt sich sehr genau definieren, wer mit wem über welchen Port zu welcher Zeit Daten austauschen darf. Eine evtl. einmalig zeitaufwendige Arbeit, die sich aber mittels der Weboberfläche einfach bewältigen lässt. Natürlich muss auch die Platzersparnis gegenüber zwei Einzelgeräten Erwähnung finden. Ein Gerät nimmt nun einmal weniger Platz in Anspruch als zwei. Zudem wird nur ein externes Netzteil benötigt und weniger Energie verbraucht. Das wird besonders all jene ansprechen, die oft größere Dateien aus dem Internet laden und nun ob der gesunkenen Energiekosten etwas beruhigter schlafen können. Der Rechner wird abgeschaltet und den Rest übernimmt der WL-700gE.