Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 im Test: CrossFire unter Windows Vista

 4/28
Wolfgang Andermahr
91 Kommentare

Impressionen

Sapphire Radeon HD 2600 XT X2

Mit der Radeon HD 2600 XT X2 möchte Sapphire zwei verschiedene Zielgruppen ansprechen. Die erste ist diejenige, die es gerne extravagant haben und eine Grafikkarte im eigenen Rechner verbauen möchte, die nicht jeder Nachbar ebenfalls besitzt. Darüber hinaus eignet sich die ATi Radeon HD 2600 XT X2 für Kunden, die es schneller als mit den aktuellen Mid-Range-Modellen von ATi und Nvidia in Form der Radeon HD 2600 XT beziehungsweise GeForce 8600 GTS haben möchten, aber weder eine Unmenge an Geld ausgeben, noch zu einem Nvidia-Modell greifen möchten. Doch genau am letzten Halbsatz werden viele sicherlich zu knabbern haben: Die Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 249 Euro.

Sapphire Radeon HD 2600 XT X2
Sapphire Radeon HD 2600 XT X2

Die Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 ist zweifellos einer der größten Grafikkarten, die wir je in unseren Händen gehalten haben. Das Sapphire-typisch blaue PCB weist eine Länge von 28,5 cm auf und ist somit noch einen Hauch länger als das einer GeForce 8800 GTX oder GeForce 8800 Ultra. Im Gegensatz zu der Platine einer Radeon HD 2600 XT, die geradezu winzige 13 cm misst, beansprucht die Kombination zweier Rechenkerne eine Menge Platz. Die Höhe der Sapphire-Karte beträgt satte 14,5 cm – zwei Zentimeter mehr als es üblich ist. Bei manchen Gehäusen kann es in Folge dieser Abmessungen zu Problemen beim Einbau kommen. Wir empfehlen, zuerst einen Blick in das Innere des Rechners zu werfen. Trotz der Größe kann man den 3D-Beschleuniger jedoch beinahe als „Fliegengewicht“ bezeichnen.

Radeon HD 2600 XT X2 Rueckseite
Radeon HD 2600 XT X2 Rueckseite
Radeon HD 2600 XT X2 Schriftzug
Radeon HD 2600 XT X2 Schriftzug
Radeon HD 2600 XT X2 Bezeichnung
Radeon HD 2600 XT X2 Bezeichnung

Das Kühlsystem macht auf der Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 einen größeren Eindruck als es eigentlich ist. Dies liegt an einer Plastikummantelung, die beinahe die gesamte Karte umfasst. Dort wo die beiden Kühler platziert sind, zeigt die Ummantelung passende Öffnungen, damit ein ordentlicher Luftstrom gewährleistet ist. Über den beiden RV630-GPUs ist jeweils ein etwa 80 mm im Durchmesser messendes Kühlsysteme verbaut, das über mehrere recht grobe Kühllamellen, die unserer Meinung nach trotz der Kupferfarbe aus preisgünstigerem Aluminium gefertigt sind, verfügt. Ebenso ist die Kühlplatte direkt über der GPU aus Aluminium. Als Lüfter kommt ein 65 mm großes Axialexemplar zum Einsatz, das anscheinend keine wirkliche Kontrolle über sich selber hat. Eine (effektive) Lüftersteuerung gibt es auf der Radeon HD 2600 XT X2 nicht (im Abschnitt Lautstärke später mehr dazu). Das Kühlsystem ist schnell erklärt: Die beiden Axiallüfter saugen die kühle Luft aus dem Inneren des Gehäuses an, wirbeln sie über die Kühllamellen und halten somit den Aluminiumkühlblock über der GPU auf niedrigen Temperaturen. Anschließend wird die erhitzte Luft wieder abgegeben, wobei sie im Gehäuseinneren bleibt.

Radeon HD 2600 XT X2 Luefter
Radeon HD 2600 XT X2 Luefter
Radeon HD 2600 XT X2 Maskottchen
Radeon HD 2600 XT X2 Maskottchen
Radeon HD 2600 XT X2 Spannungswandler
Radeon HD 2600 XT X2 Spannungswandler

Die RV630-GPUs arbeiten mit einer Taktfrequenz von 800 MHz identisch schnell wie der 1024 MB große Speicher (jede GPU hat einen eigenen 512-MB-Speicher, der aber immer mit denselben Daten gefüllt sein muss), der von Samsung mit einer Zugriffszeit von 1,2 ns hergestellt wird. Einen 2D-Modus mit niedrigeren Taktraten gibt es auf dem Sapphire-Beschleuniger nicht. Unter Windows agieren sämtliche Taktdomänen mit derselben Frequenz wie unter Last. Trotz des stromsparenden 65-nm-Prozesses benötigt die Grafikkarte zwei 6-Pin-Stromstecker. Wir vermuten aber, dass es sich hier eher um eine Sicherheitsreserve handelt und ein einzelner Stromstecker normalerweise ausgereicht hätte.

Radeon HD 2600 XT X2 DVI-Ausgaenge
Radeon HD 2600 XT X2 DVI-Ausgaenge
Radeon HD 2600 XT X2 CF-Bridges
Radeon HD 2600 XT X2 CF-Bridges
Radeon HD 2600 XT X2 Slotblech
Radeon HD 2600 XT X2 Slotblech

Auf der Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 findet der Käufer gleich vier HDCP-geschützte Dual-Link-DVI-Ausgänge, mit denen man gleichzeitig vier Monitore mit verschiedenen Inhalten getrennt voneinander ansteuern kann. Um dies mit herkömmlichen Consumer-Grafikkarten zu bewerkstelligen, müsste man normalerweise mindestens zwei Grafikkarten verbauen. Die Ansteuerung von vier Monitoren ist allerdings nicht mehr möglich, wenn der 3D-Beschleuniger im „CrossFire-Modus“ agiert. In diesem Fall kann man nur noch einen einzigen Monitor ansteuern. Darüber hinaus ist ein HDTV-Ausgang vorhanden.

Radeon HD 2600 XT X2 GPU und Speicher
Radeon HD 2600 XT X2 GPU und Speicher
Radeon HD 2600 XT X2 GPU und Speicher Rueckseite
Radeon HD 2600 XT X2 GPU und Speicher Rueckseite
Radeon HD 2600 XT X2 Kuehler Rueckseite
Radeon HD 2600 XT X2 Kuehler Rueckseite

Der Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 liegt ein DVI-zu-HDMI-Adapter bei, mit dem es möglich ist, Video- und Audio-Signale über den DVI-Ausgang wiederzugeben. Dabei ist der Adapter mit dem HDMI-1.2-Standard kompatibel, womit eine Dolby-Digital- sowie DTS-Tonspur von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD ausgegeben werden kann. Die neuen Tonformate Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD sowie DTS-HD bleiben jedoch außen vor. Zudem findet der Käufer in dem Karton zwei DVI-zu-D-SUB- sowie zwei Stromadapter und ein S-Video-Kabel vor.

Radeon HD 2600 XT X2 VRAM
Radeon HD 2600 XT X2 VRAM
Radeon HD 2600 XT X2 ohne Abdeckung
Radeon HD 2600 XT X2 ohne Abdeckung
Radeon HD 2600 XT X2 ohne Kuehler
Radeon HD 2600 XT X2 ohne Kuehler

Während die Kabelausstattung eher unterdurchschnittlich ausfällt, ist Sapphire bei den Softwarebeilagen deutlich großzügiger. Neben einer Treiber-CD ist CyberLinks PowerDVD in der neuen Version 7 und 3DMark06 vorhanden. Als besonderes Highlight erhält der Käufer der Sapphire Radeon HD 2600 XT X2 die „Black Box“ von Valve. Diese beinhaltet nicht nur „Half-Life 2: Episode 2“, sondern darüber hinaus „Team Fortress 2“ und „Portal“. Da die drei Spiele noch nicht fertiggestellt sind, findet man in dem Karton einen Gutschein mit einem Schlüssel vor, mit dem man die Spiele bei Veröffentlichung über die Online-Plattform „Steam“ freischalten kann.