ATi Radeon HD 3870 X2 im Test: AMDs ersehnter Griff nach den Sternen

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Wolfgang Andermahr
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Übertaktbarkeit

Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Company of Heroes, F.E.A.R und Prey. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.

Übertakten
  • Company of Heroes:
    • HD 3870 X2 – Übertaktet (878/955)
      109,3
    • HD 3870 X2 – Standard (825/900)
      101,0
  • F.E.A.R.:
    • HD 3870 X2 – Übertaktet (878/955)
      86,0
    • HD 3870 X2 – Standard (825/900)
      77,0
  • Prey:
    • HD 3870 X2 – Übertaktet (878/955)
      69,1
    • HD 3870 X2 – Standard (825/900)
      63,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die einzige Möglichkeit derzeit, eine ATi Radeon HD 3870 X2 zu übertakten, ist die Funktion im Catalyst Control Center, das die maximalen Taktraten aber recht konservativ einschränkt. Andere Tools funktionieren noch nicht mit der Grafikkarte zusammen. Im CCC konnten wir einen maximalen Chiptakt von 878 MHz und eine maximale Speicherfrequenz von 955 MHz einstellen. Mehr ließ das Catalyst Control Center nicht zu. Mit diesen Taktraten rechnete der 3D-Beschleuniger noch einwandfrei und zeigte eine Mehrleistung von etwa acht bis zwölf Prozent.

VC-1-/H.264-Wiedergabe

Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „Children of Men“ auf einer HD DVD (1024p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer HD DVD vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung der ersten zweieinhalb Minuten des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der Blu-ray-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten, der im H.264-Format vorliegt (1024p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 1,86 GHz herunter getaktet, um mehr Last auf die Grafikkarte zu legen.

VC-1-Wiedergabe
0102030405060Minuten, Sekunden 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:552:002:052:102:152:20
VC-1-Wiedergabe
  • Maximal:
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      52
    • ATi Radeon HD 3870
      48
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      33
  • Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      35
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      23
    • ATi Radeon HD 3870
      22
  • Minimal:
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      15
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      10
    • ATi Radeon HD 3870
      9
Einheit: Prozent

Da auf der Radeon HD 3870 X2 zwei RV670-GPUs mit demselben Unified Video Decoder verbaut werden wie auf einer Radeon HD 3870, konnte man bereits vermuten, dass die CPU-Auslastung bei der Wiedergabe eines HD-Videos im VC-1- und H.264-Format bei beiden Karten so gut wie identisch ist. Und in der Tat: Die beiden Grafikkarten schenken sich nichts. Da eine GeForce 8800 Ultra den HDCP-Kopierschutz nicht bei einer Dual-Link-Auflösung anwenden kann, müssen wir bei den Messungen auf eine GeForce 8800 GTS 512 zurückgreifen, die aber in einer anderen Preis- und Leistungsklasse als die ATi Radeon HD 3870 X2 platziert ist.

H.264-Wiedergabe
010203040Prozent 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:552:002:052:102:152:202:252:30
H.264-Wiedergabe
  • Maximal:
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      39
    • ATi Radeon HD 3870
      37
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      37
  • Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      22
    • ATi Radeon HD 3870
      20
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      20
  • Minimal:
    • ATi Radeon HD 3870 X2
      13
    • ATi Radeon HD 3870
      12
    • Nvidia GeForce 8800 GTS 512
      11
Einheit: Prozent