S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky im Test: Das Prequel mit DirectX-10-Unterstützung

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Sasan Abdi (+1)
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Kämpferisches

Das Bild von „S.T.A.L.K.E.R. - Clear Sky“ ist fast komplett. Vor dem Fazit wollen wir uns nun abschließend dem kämpferischen Teil des Spiels widmen.

KI

Die künstliche Intelligenz der gegnerischen NPCs in „Clear Sky“ ist weitgehend als in Ordnung zu bezeichnen. So weichen gegnerische Charaktere Granaten aus und suchen stetig Deckung. Außerdem stoßen sie, sofern in Überzahl, gezielt vor, sodass der Kampf gegen eine Übermacht je nach Schwierigkeitsgrad häufig im Laden des letzten Spielstandes endet. Als einzige aber zugleich auch nennenswerte Schwäche erweisen sich Kämpfe, in denen die KI dem Spieler direkt gegenüber steht: Statt zu feuern begnügen sich die NPC-Schützen hier ab und an damit, nur hin und her zu tänzeln und selbst auf kürzeste Entfernung daneben zu schießen.

Weitaus problematischer verhält sich die auf der Seite von Narbe kämpfende KI. Anders als die gegnerischen NPCs gelingt den verbündeten Einheiten trotz rudimentär vorhandener Befehlsoptionen für den Spieler selten ein präziser, koordinierter und somit gemeinsamer Vorstoß auf einen befestigten Posten des Gegners, was bedeutet, dass man zumeist selber die Zügel in die Hand nehmen muss, um zum Ziel zu gelangen.

Verbündeten NPCs gelingt selten ein geordneter Verstoß
Verbündeten NPCs gelingt selten ein geordneter Verstoß

Trotzdem kann der KI von Clear Sky alles in allem ein befriedigendes Zeugnis ausgestellt werden, da sich auch die zahlreichen Mutanten nicht leicht veräppeln lassen. Allerdings weisen auch diese ab und an Aussetzer in den Bewegungsabläufen auf (wegen der Mutation könnte man freundlicherweise Absicht unterstellen) und haben besondere Schwierigkeiten damit, den Feind zu fixieren, wenn dieser sich auf einen schwer zu erreichenden Felsen flüchtet.

Ausrüstung

Getreu der düsteren Post-Sowjet-Ära, in der „Clear Sky“ spielt, darf das Waffenarsenal nicht allzu modern ausfallen. Trotzdem bietet es im realistischen Rahmen, was das Herz begehrt. Neben zahlreichen Maschinengewehren und Pistolen russischer und westlicher Bauart samt Aufsätzen wie Schalldämpfern oder Granatwerfern darf der Spieler auch auf überraschend effektive Jagdgewehre, Schrotflinten und Scharfschützengewehre zurückgreifen. Außerdem verfügt Söldner Narbe schnell über Schutzanzüge, die je nach Qualität nicht nur vor Kugeln, sondern bis zu einem bestimmten Grad auch vor Strahlung, Feuer und Elektrizität schützen. Abgerundet wird der Ausrüstungsreigen von Granaten, einem Gerät zum Aufstöbern von Anomalien und darin verborgenen, weitere Vorteile bringenden Artefakten sowie von Medikits, Nahrung und Verbandszeug.

Waffen und Inventar in „S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky“

Abgesehen davon bietet sich in „Clear Sky“ die Möglichkeit, einen Großteil der Gegenstände aufzurüsten und sie nach häufiger Benutzung auch zu reparieren. Dies bietet sich besonders für Waffen und den Schutzanzug an. Während den Waffen beim Mechaniker des Vertrauens Eigenschaften wie eine stärke Durchschlagskraft oder ein geringerer Rückstoß zugewiesen werden können, kann dem Anzug ein verbesserter Schutz gegen Kugeln, Strahlung oder sonstige Gefahren verpasst werden. Dieses ebenfalls an das RPG-Genre angelehnte Feature ist zum einen gut ausgestaltet, verschärft aber auf der anderen Seite die chronische Geldknappheit, die man bei „Clear Sky“ erfährt, da sämtliche Einnahmen einem bei Map-Übergängen entweder von Banditen abgeknöpft werden, oder aber eben für Upgrades und Reparaturen draufgehen. Mit Patch 1.5.04, der diesem Test allerdings nicht zugrunde lag, hat sich am gesamten Balancing und somit auch an den Preisen etwas verändert, sodass sich der Geldmangel in der aktuellsten Version eventuell nicht mehr ganz so auffällig ausnimmt.

Multiplayer

Der Multiplayer von „S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky“ bietet die übliche Genre-Kost und sticht dabei weder positiv noch negativ aus der Konkurrenz hervor. So gilt es in den gängigen Modi mit einem je nach Geldbeutel schwachen oder aber eben üppigen Waffenarsenal alle Gegner auszuradieren. Neben klassischen LAN-Spielen werden natürlich auch Online-Sessions unterstützt, für die es auch schon einige gutbesuchte Server gibt.

„S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky“ – Multiplayer-Modus

Die obigen vier Screenshots wurden übrigens, da es auf dieser kleinen MP-Map möglich war, mit D3D10-Einstellungen und hohen Details bei relativ stabilen 25 FPS und bereits mit dem neuen Patch 1.5.04 geschossen.