2PCOM PS1264U im Test: Neuling mit potenten Ansätzen

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Der hybride Kühlkörper des PS1264U wirkt auf den ersten Blick wenig spektakulär. Bei näherer Betrachtung fallen aber viele Feinheiten auf, die der Hersteller hier untergebracht hat. Zunächst vertraut man auch bei 2PCOM auf die Heatpipe-Direct-Touch-Technik, wie sie beispielsweise Xigmatek zum Erfolg verholfen hat – nennt die Tatsache, dass die verbauten Heatpipes an der Wärmeaufnahme direkt auf der CPU aufliegen in diesem Fall allerdings Heatpipe-Touch-Chip (HTC), um sich etwas von der Konkurrenz abzuheben.

2PCOM PS1264U Prozessorkühler Verpackung
2PCOM PS1264U Prozessorkühler Verpackung
2PCOM PS1264U Prozessorkühler
2PCOM PS1264U Prozessorkühler
HTC-Technik ähnlich wie bei Xigmatek oder EKL
HTC-Technik ähnlich wie bei Xigmatek oder EKL
2PCOM PS1264U Prozessorkühler
2PCOM PS1264U Prozessorkühler

Insgesamt kommen vier (laut Hersteller aufgrund ihrer Pulverfüllung lageunabhängig arbeitende) 6-mm-Heatpipes in bekannter U-Bauweise zum Einsatz. Darauf wurden 49 Aluminiumlamellen im 2-mm-Abstand aufgesteckt. Zur Besonderheit der Lamellen gehört dabei neben der Wellenstruktur an der Belüftungsseite die so genannte Stacked-Fin-Zusammenfügung, durch die, eine Art Lufttunnel ergebend, die seitlichen Öffnungen des Lamellenkörpers geschlossen werden.

Enge Lamellenabstand von 2 Millimetern
Enge Lamellenabstand von 2 Millimetern
2PCOM PS1264U Prozessorkühler
2PCOM PS1264U Prozessorkühler
Seitliche Geschlossenheit der Lamellen soll bessere Luftleitung garantieren
Seitliche Geschlossenheit der Lamellen soll bessere Luftleitung garantieren
Kurzes Kabel mit 4-Pin-PWM-Anschluss
Kurzes Kabel mit 4-Pin-PWM-Anschluss

Darüber hinaus hat man auch an die Spannungswandler gedacht und zwei der unteren Lamellen mit einem angewinkelten Auslauf versehen, der einen kleinen Teil der ausströmenden Luft auf die sockelnahen Bauteile leiten soll. Interessant ist auch der Ansatz, den Lamellenverlauf in verkleinerter Form bis zum Kühlerboden fortzusetzen. 2PCOM verspricht sich dadurch eine verbesserte Wärmeableitung von der Aufnahme und kombiniert diese Idee mit der so genannten „Pillar Technology“. Dabei verbinden insgesamt neun aus einer speziellen Aluminiumlegierung gefertigte „Pfeiler“ (engl.: Pillar) die unteren 13 Minilamellen miteinander, wodurch der Wärmeabtransport maximiert werden soll.

Oberflächenbeschaffenheit des HTC-Bodens
Oberflächenbeschaffenheit des HTC-Bodens
Gewellte Lamellenstruktur
Gewellte Lamellenstruktur
Zwei der unteren Lamellen mit Luftleitfunktion
Zwei der unteren Lamellen mit Luftleitfunktion
Pillar-System soll Wärmetransport vom Kühlerboden unterstützen
Pillar-System soll Wärmetransport vom Kühlerboden unterstützen

Belüftet wird der solide und robust verarbeitete Kühlkörper von einem 120-mm-Modell der Firma Nidec. Das Modell weist ein (für PWM-Lüfter typisch) enormes Drehzahlspektrum von etwa 600 bis 2400 U/min auf und ist somit von den Grunddaten sowohl für den Einsatz im leisen als auch im gut belüfteten System geeignet. In der Praxis ist es allerdings, wie später genauer beschrieben, vor allem der Nebengeräuschcharakter, der die deutliche Wahrnehmbarkeit des arbeitenden Lüfters auch bei niedrigen Drehzahlen verursacht und auch im hohen Laufspektrum jenseits der 1500 U/min zeigt sich der Serienfan alles andere als ohrenfreundlich.

Lüfterfixierung per Drahtbügel
Lüfterfixierung per Drahtbügel
PWM-Support und Drehzahlstark
PWM-Support und Drehzahlstark
Serienlüfter im 120-mm-Format
Serienlüfter im 120-mm-Format
Push-Pin für Intel, Ösenhalterung für AMD
Push-Pin für Intel, Ösenhalterung für AMD

Leider fällt das Lüfterkabel zur PWM-Stromversorgung mit lediglich zehn Zentimetern sehr kurz aus. Die Fixierung des Ventilators am Kühlkörper erfolgt zeitgemäß über zwei knackig sitzende Drahtbügel.

Montagebesonderheiten

Hinsichtlich der Montage betritt man bei 2PCOM sicheren Boden und integriert in ordentlicher Art und Weise die Standardsysteme für AMD und Intel. Für die AMD-Sockel 754, 939 und AM2 vertraut man dabei auf eine Ösenhalterung und kommt bei Bedarf und guten Platzverhältnissen ohne Motherboardausbau aus. Erfreulicherweise besitzt der PS1264U sogar entsprechende Lamellenaussparungen, um die Hebel der AMD-Halterung besser umlegen zu können. Beim unterstützten Intel Sockel 775 verhält es sich derweil ähnlich. Hier müssen die beiden Push-Pin-Bügel mit dem Kühlerboden verschraubt werden. Danach kann der Kühler in gewohnter Manier auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und die Pins durch einen kräftigen Druck arretiert werden.

Push-Pin-Arretierung vormontiert
Push-Pin-Arretierung vormontiert
Aufgesetzter 2PCOM-Kühler
Aufgesetzter 2PCOM-Kühler
Blick auf die Spannungswandler-Bleche
Blick auf die Spannungswandler-Bleche
Komplett installiert – knappe Distanz zwischen Chipsatz- und CPU-Kühler
Komplett installiert – knappe Distanz zwischen Chipsatz- und CPU-Kühler

Im Gegensatz zu vielen anderen Prozessorkühlern dieser Bauart ist der PS1264U mit nur 154 mm Bauhöhe recht flach ausgefallen, weshalb das Kompatibilitätsthema mit einigen Gehäusen entsprechend abgeschwächt wird. Anderweitige Inkompatibilitäten sind derweil nicht auszumachen.