Zotac IONITX-A im Test: Intels Atom lernt dank Nvidia Ion das Fliegen

 9/15
Wolfgang Andermahr
288 Kommentare

CUDA-Benchmarks

Abgesehen vom 3D-Rendering sind aktuelle Grafikkarten durchaus auch dazu in der Lage, Berechnungen anderer Art durchzuführen. Die Rede ist vom GPU-Computing, bei dem die GPU einige Aufgaben der CPU übernimmt und diese dank der massiv parallel ausgelegten Rechenwerke (primär die Shadereinheiten) teils deutlich schneller ausführen kann. Um das zu erreichen, kann man entweder die gewöhnlichen Grafik-APIs Direct3D sowie OpenGL unterstützen, oder man nutzt die eigens dafür entwickelten Sprachen, für die der Entwickler keine Kenntnisse über die 3D-Programmierung benötigt. ATi hat dazu CAL (mit Brook+) entwickelt, während Nvidia auf CUDA setzt. Beide Varianten basieren beziehungsweise ähneln der oft genutzten C-Sprache.

Mit zu den ersten Mainstream-GPU-Computing-Programme für die breite Öffentlichkeit gehört die Software „BadaBOOM Media Converter“ von Elemental Technologies sowie „vReveal“ von MotionDSP, mit deren Hilfe Videos schnell in ein anderes Format (zum Beispiel für den Apple iPod oder das iPhone) umgewandelt und die Qualität von Videos erhöht werden kann. Beide Aufgaben kann man entweder von dem Hauptprozessor oder der GPU (auch bei dem Ion-Chip) durchführen lassen. Doch in wie weit ist die GPU-Variante schneller als der Atom-Prozessor?

Elemental BadaBOOM
  • 1080p Trailer in iPhone-Format:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      2:04
    • Intel 945 @ Atom DC
      15:02
    • Intel 945 @ Atom SC
      23:00
Einheit: Minuten, Sekunden
MotionDSP vReveal
  • Live-Vorschau:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      7
    • Intel 945 @ Atom DC
      1,4
    • Intel 945 @ Atom SC
      1
    Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
  • Video abspeichern:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      7:18
    • Intel 945 @ Atom DC
      33:00
    • Intel 945 @ Atom SC
      57:12
    Einheit: Minuten, Sekunden

Herkömmliche Desktop-CPUs haben bei parallelen Berechnungen kaum eine Chance gegen moderne GPUs, sofern es denn eine angepasste Software gibt. Dasselbe gilt für den Atom-Prozessor, der selbst in der Dual-Core-Version mit den vier Threads (die vReveal beinahe komplett auslastet) nicht den Hauch einer Chance hat. So wandelt der Dual-Core-Prozessor einen etwa zweieinhalb Minuten langen Trailer in ein iPhone-kompatibles Format mittels des H.264-Codecs in 15 Minuten um, während es die GeForce 9400M auf dem Ion-Chipsatz bei identischer Bildqualität in etwas mehr als zwei Minuten schafft. Der Single-Core-Atom benötigt 23 Minuten.

Ähnliches ergibt sich in vReveal. Die Live-Vorschau ist zwar auch auf dem Ion-Chipsatz kaum zu gebrauchen, mit sieben Bilder pro Sekunde aber gerade noch ein Wenig hilfreich. Wenn man sie dagegen nur von der CPU berechnen lässt, kommt man noch nicht einmal auf zwei FPS. Dasselbe Video befindet sich mit dem Zotac IONITX-A dann in sieben Minuten und achtzehn Sekunden auf der Festplatte. Die CPU alleine benötigt dagegen 33 Minuten, die Single-Core-Version sogar fast eine Stunde.