FIFA 11 für den PC im Test: Auf die Kritik folgt die Auferstehung

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Sasan Abdi
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Fazit

Unter anderen Umständen gäbe es bei der abschließenden Betrachtung von „FIFA 11“ manchen Grund zur Kritik, denn trotz der vielen Verbesserungen ist längst nicht alles Gold was glänzt. So könnte man die wenigen echten Neuerung und in diesem Zusammenhang den im Vergleich zur PC-Variante weiterhin vorhandenen Vorsprung der Konsolenversionen oder aber das nicht komplett ausgereifte Mehrspieler-Matchmaking sowie weitere kleine Bugs und Unstimmigkeiten bemängeln. Doch kann sich eine Bewertung nicht ausschließlich an einem idealisierten Giga-Maßstab orientieren, sondern muss auch das Gesamtbild im Auge behalten.

Letzteres gestaltet sich so, dass „FIFA“ für den PC mit „FIFA 10“ an einem Punkt angelangt war, an dem es höchst fragwürdig war, ob die Serie auf der Plattform weiter existieren wird. Aus diesem tiefen Tal kommend, zeigen die Entwickler in überraschender Weise, dass man den Protest und die Kritik aus dem Vorjahr ernst genommen hat und dass man die stiefmütterliche Behandlung der PC-Version wenn auch nicht komplett abgelegt, so doch deutlich eingeschränkt hat.

FIFA 11 im Test

So halten viele große und kleine Verbesserungen Einzug, was dazu führt, dass „FIFA 11“ – gerade im Vergleich zum Vorgänger (aber auch grundsätzlich) endlich auch auf dem PC in neuem Licht erstrahlt.

Trotz ihres Umfangs sind die Verbesserungen schnell aufgezählt: Wo im letzten Jahr visuelle Tristesse herrschte, wird das Auge nun mit angemessener Grafik verwöhnt. Wo im letzten Jahr roboterähnliche Pixel-Flatschen unglaubwürdige Laufduelle gegeneinander bestritten, schießen, rennen und grätschen heute authentische Polygon-Kicker. Hinzu kommen ein prinzipiell guter Mehrspieler-Modus, kleinere Verbesserungen im Taktik- und Manager-Bereich sowie die alte Stärke der Volllizenz.

Unterm Strich kann deswegen nur folgende Empfehlung ausgesprochen werden: Wer Fußball auf dem PC mag, sollte „FIFA 11“ trotz des tragischen Ausfalls aus dem vergangenen Jahr unbedingt eine Chance geben.

Persönliches Fazit von Patrick Bellmer

Wer FIFA auf dem PC schon länger kennt und spielt, erhält mit FIFA 11 den bislang besten Teil der Reihe. Sowohl grafisch als auch in puncto Atmosphäre hat EA Sports einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Bekannte Spieler sind anhand ihrer typischen Gesten erkennbar, der Stadionsprecher weist während der Partien auf diverse Dinge hin – von vermissten Kinden bis hin zum Feuerwerks-Verbot. Die „Verpackung“ steht einer Fernsehübertragung kaum noch nach.

Leider trüben zahlreiche negative Aspekte das „Gesamterlebnis“. So trifft der Schiedsrichter gerne einmal merkwürdige Entscheidungen, was zwar einerseits realistisch wirkt, aber spätestens dann extrem stört, wenn die KI zum wiederholten Male für eine Notbremse keine rote Karte erhält. Oder nehmen wir die mittlerweile einfach nur noch nervenden Kommentare der Herren Bartels und Hellmann. Auch wenn Scriptfehler durchaus vorkommen können, hier stößt der Spieler auf die größte Enttäuschung des Spiels.

Mit FIFA 11 für den PC erhält der Kunde unterm Strich quasi eine 1:1-Umsetzung der letztjährigen Playstation 3-Fassung - auch mit allen Fehlern. Deshalb wird nicht zu Unrecht auch in diesem Jahr wieder die Frage fällig, warum PC-Besitzer – wie auch in den letzten Jahren schon – wieder mit mit der B-Ware abgespeist werden.

Deshalb ist die Empfehlung zwiegespalten: Wer keine Playstation 3 oder Xbox 360 besitzt und sich für Fußball begeistern kann, sollte zugreifen. Nennt man eine der genannten Konsolen sein Eigen, sollte man lieber zur Konsolen-Variante greifen.

Kopierschutz

Zur Sicherung der Inhalte setzt man bei EA Sports auf den hauseigenen Service „EA Access“, der bereits bei Titeln wie „Mass Effect“ oder „Dragon Age: Origins“ zum Einsatz kam. Dies bedeutet in diesem Fall, dass neben der Eingabe des Produktschlüssels nur ein Disc-Check durchgeführt wird – eine Online-Aktivierung oder eine dauerhafte Internetverbindung sind also nicht notwendig. Um den Titel im Mehrspieler-Modus zu spielen, muss allerdings wie erwähnt ein EA Konto sowie ein Profil erstellt werden.

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