Nokia-Chef erklärt Wechsel zu Windows Phone 7

Patrick Bellmer
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Nach Eric Schmidt stellte sich auch Nokia-Chef Stephen Elop im Rahmen der „D9“-Konferenz den Fragen des Moderators der dort stattfindenden Podiumsdiskussion. Schwerpunkt des Gesprächs war naturgemäß die Zusammenarbeit mit Microsoft.

Auf die gleich zu Beginn gestellte Frage, ob Microsoft tatsächlich beabsichtige den finnischen Handy-Hersteller zu übernehmen, antwortete Elop mit einem klaren Nein. Aus wirtschaftlicher Sicht – eine Anspielung auf die veröffentlichte Gewinnwarnung – wäre es keine gute Woche gewesen. Dies habe aber gezeigt, wie wichtig der eingeleitete Strategiewechsel gewesen sei.

Dass man sich dabei für Windows Phone 7 und Microsoft entschieden habe, war keine Entscheidung, die er, Elop, alleine getroffen habe. Als er zu Nokia ging, war das klare Ziel, MeeGo zur wichtigsten Plattform des Unternehmens auszubauen. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Symbian zu viel Nachholbedarf gehabt hätte, um zumindest auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu kommen. Am Ende standen MeeGo, Android und Windows Phone 7 zur Wahl.

Diese fiel dann nicht zuletzt aufgrund der Einschätzung des Symbian-Teams auf das Betriebssystem aus Redmond. Dort war man der Meinung, dass man mit Windows Phone 7 nur ein Drittel der Zeit benötigen würde, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Hätte man auf Android gesetzt, wäre die Zeitspanne ähnlich gewesen, allerdings wäre der Einfluss auf die Plattform nicht so groß gewesen. Zudem bezweifelt man noch immer, dass sich die Hersteller von Android-Smartphones auf lange Sicht wirklich deutlich voneinander unterscheiden können.

Die ersten Früchte der Zusammenarbeit sollen noch in diesem Jahr zu sehen sein. Laut Elop stehen die Chancen, dass man im vierten Quartal das erste Windows-Phone-7-Smartphone von Nokia auf den Markt bringen könne, sehr gut. Insbesondere in Nordamerika sollen dann wieder Marktanteile gewonnen werden.