Razer BlackWidow Ultimate im Test: Viel Lärm und blaue Kirschen

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Thomas Kalckbrenner
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Fazit

Razer ist es ohne Zweifel gelungen, eine mechanische Tastatur für Spieler zu entwickeln. Ob man diese Mischung mag, ist nicht zuletzt eine Sache des persönlichen Geschmacks, eine objektive Wertung fällt schwer.

Die immense Lautstärke der blauen Cherry-Mikroschalter ist nur schwer als Feature im Sinne einer akustischen Rückmeldung anzusehen, dafür ist der Schallpegel einfach zu hoch. Spätestens dann, wenn sich die Lebenspartnerin aus dem Nebenzimmer beschwert, dass das Klicken nerven würde, weiß man, wie laut diese blauen Schalter sind. Eine weiterer Fauxpas ist der USB-Anschluss, der Eingabeprobleme provoziert. Bei einer mechanischen Tastatur, erst recht in diesem Preisgefüge, ein Unding. Die fehlerhafte Software setzt einen weiteren dicken Fleck auf die weiße Weste.

Für Begeisterung sorgt dagegen das hervorragende Tippgefühl auf den mechanischen Schaltern und die mit herkömmlichen Methoden nicht annähernd erreichbare Tastenbeleuchtung. Auch die saubere Verarbeitung und die praktische Lösung für die Peripherieanschlüsse sind positiv zu vermerken.

Letztlich ist die BlackWidow Ultimate mit 130 Euro UVP bzw. Marktpreisen um 120 Euro schlicht zu teuer, um dem Nutzer so viele Kompromisse abfordern zu dürfen.

Wer gut und günstig mechanisch schreiben will, sollte sich näher mit der G80-3000- oder den kompakteren G81-1800-Serie von Cherry beschäftigen; hier kann man sich nicht nur die Art der Schalter selbst aussuchen, man kommt mit Preisen ab knapp über 40 Euro auch noch günstiger weg. Auf die Optik und die Extras der BlackWidow Ultimate muss man dann aber verzichten.

Aber auch die anspruchsvolleren Kunden haben inzwischen eine gewissen Auswahlmöglichkeit, wenn sie auf eine Tastenbeleuchtung verzichten können. Hier sind neben dem Urgestein unter den „Mechas“ für Spieler, der Raptor Gaming K1, und dem Schwestermodell der Ultimate, der Razer BlackWidow, weitere Konkurrenten am Start. Zu erwähnen sind die SteelSeries 6G v2, die Zowie Celeritas Pro (ComputerBase-Test) oder die Tt eSPORTS Meka und Meka G1.

Wer auf das deutsche Tastenlayout verzichten kann und das nötige Kleingeld hat, kann sich auch bei Firmen wie Deck, Filco oder Topre umschauen, dort finden sich auch weitere beleuchtete Modelle. Hier ist es allerdings aufgrund der Fülle an Möglichkeiten ratsam, sich intensiver in das Thema einzulesen. Die umfangreichsten Aussagen findet man wohl bei Geekhack.

BlackWidow beleuchtet
BlackWidow beleuchtet

Die BlackWidow Ultimate wird sicherlich ihre Anhänger bei denjenigen finden, die eine mechanische Tastatur mit deutschem Layout und Beleuchtung wollen, denn diese Kombination ist sonst nicht auf dem Markt zu finden. Wer in einem dieser Punkte kompromissbereit ist, findet wahrscheinlich attraktivere und nicht zuletzt günstigere Möglichkeiten, eine mechanische Tastatur zu erwerben.

Razer BlackWidow Ultimate
  • mechanische Tasten
  • sehr helle, gleichmäßige Beleuchtung
  • Audio- und USB-Anschlüsse
  • Makrotasten
  • Tipplautstärke
  • Beleuchtung summt
  • kein PS/2
  • Hochglanzoberfläche
  • Software fehlerhaft
  • keine Handballenauflage

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