Nofan PC-Set A43 im Test: Der Null-Dezibel-Computer

 2/6
Sven Scharpe
105 Kommentare

Lieferumfang und Daten

  • Material: Stahlblech mit Anbauteilen aus Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 425 x 180 x 410 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 4,2 kg
  • Drei 5,25"-Laufwerksschächte
  • Ein externer 3,5"-Schacht
  • Drei interne 3,5"-Schächte für Festplatten
  • Ein 2,5"-Einbauplatz
  • Mainboard-Formfaktor: µATX
  • Frontanschlüsse: Zwei USB 2.0 und eine USB 3.0 Schnittstelle sowie Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
mittlere Front 1 (optional) 140 mm
untere Front 1 (optional) 80 mm
Deckel 1 (optional) 140 mm
Linke Seite 4 (optional) 120 mm
Heck 1 (optional) 92 mm
Boden

Das Nofan-Set A43 besteht neben dem Gehäuse aus einem riesigen Passiv-Kühler und einem passiv gekühlten Netzteil. Die Komponenten sehen wir uns später noch im Einzelnen detailliert an. Dem Gehäuse liegen neben den üblichen Schrauben noch Schienen zur Festplattenmontage und drei Kabelklammern aus Plastik bei. Für den CPU-Kühler befinden sich das nötige Montagematerial und Wärmeleitpaste im Lieferumfang. Die beiliegende Anleitung ist lediglich in englischer Sprache ausgeführt. Die einzelnen Arbeitsschritte werden anhand einer Vielzahl von Zeichnungen ausreichend gut erklärt.

Vielleicht gleich zu Beginn noch ein paar Worte zum Firmennamen Nofan. Auf dem Gehäuse kann man noch „Nofen“ lesen, was lässt sich so erklären, dass der Hersteller seinen Namen vor Kurzem geändert hat. Auf allen künftigen Produkten wird demnach Nofan zu lesen sein.

Das Gehäuse

Ausstattung außen

Das Gehäuse aus dem Nofan-Set trägt die Bezeichnung CS-60. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine optisch minimal abgewandelte Version des In Win Dragon Slayer (ComputerBase Test). Der einzige Unterschied, den wir feststellen konnten, ist der Verzicht auf Lüfter und ein minimal anderes Design der Frontpartie. Das CS-60 sollte mit seinen kompakten Abmessungen überall ein Plätzchen finden.

Die Front ist eher futuristisch als zurückhaltend gestaltet, übermäßig verspielt ist sie allerdings auch nicht. Auffälliges Designmerkmal sind die großen Flächen aus Lochblech. Dabei handelt es sich nicht um das gewohnte feinmaschige Meshgitter, sondern um eine Variante mit größeren Löchern, die der Front ihren ungewöhnlichen Look verleiht. Der kleine Tower verfügt dabei über einen 5,25"-Schacht und einen externen 3,5"-Einbauplatz. Im unteren Bereich befinden sich noch zwei weitere 5,25"-Schächte. Diese sind allerdings mit einem Festplattenkäfig belegt, der bis zu drei 3,5"-Datenträger aufnehmen kann. Zur Kühlung kann am Käfig noch ein 80-mm-Lüfter angebracht werden.

Die Frontanschlüsse liegen unterhalb des 3,5"-Schachtes. Hier bietet das CS-60 zwei USB-2.0- und eine USB-3.0-Schnittstelle. Abgerundet wird die Schnittstellenausrüstung von den obligatorischen Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon. Direkt unterhalb des Frontpanels befindet sich in zentraler Position der Power-Taster, der leider über einen vollkommen undefinierten und schwammigen Druckpunkt verfügt. Die Status-LEDs befinden sich, etwas versteckt, direkt darunter. Staubfilter gibt es bei dem großzügig eingesetzten Lochgitter nicht. Wie wir noch sehen werden, sind diese allerdings auch nicht unbedingt nötig. Die Frontpartie kann auch in einem Stück vom Chassis getrennt werden. Dazu ist es nötig beide Seitenwände zu entfernen, um die seitlichen Laschen der Frontblende zu lösen.

Am Deckel gibt es außer einem weiteren Einbauplatz für einen 120/140-mm-Lüfter nichts zu sehen. Deutlich interessanter wird es bei den beiden Seitenwänden des CS-60. Während rechts, auf Höhe des Festplattenkäfigs, lediglich ein kleines Lüftungsgitter geboten wird, besteht das linke Pendant fast vollständig aus Lochblech. Hier könnte man theoretisch noch bis zu vier 120-mm-Ventilatoren unterbringen. Fixiert werden beide Seitenteile durch jeweils zwei griffige Rändelschrauben.

Wirklich revolutionäres gibt es auch am Heck des kleinen Gehäuses nicht zu sehen. Hier kann optional ein weiterer Lüfter, diesmal im 92-mm-Format, eingebaut werden. Daneben gibt es noch drei Schlauchdurchführungen, die man entweder zur Durchführung des USB-3.0-Kabels vom Frontpanel, oder aber bei der Integration einer Wasserkühlung nutzen kann. Das Netzteil hat seinen Platz beim CS-60 am Boden, hier ist in unserem Fall bereits das passiv gekühlte P-400A eingebaut. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, verfügt der Stromspender über eine Leistung von maximal 400 Watt. Das Gerät werden wir uns später noch genauer ansehen. Am Boden befindet sich ein passendes Gitter, durch das aktiv gekühlte Netzteile Luft ansaugen können.

Das CS-60 steht auf vier schicken und solide wirkenden Standfüßen im HiFi-Look. Sie verfügen über eine ausreichend dicke Auflage aus schwarzem Gummi und sollten damit empfindliche Oberflächen zuverlässig vor hässlichen Kratzern schützen. Auch eine grundlegende Entkopplung dürfte durch die Gummiauflagen gewährleistet sein.

Die Verarbeitungsqualität hinterlässt einen guten Eindruck. Die Spaltmaße sind in Ordnung auch bei der Lackierung können wir keine Fehler feststellen. Selbst der bei der Front zum Einsatz kommende Kunststoff fühlt sich ausreichend hochwertig an.

Ausstattung innen

Der Aufbau des schwarz lackierten Innenraumes ist als ungewöhnlich zu bezeichnen. Direkt unterhalb des Deckels befinden sich ein 5,25"- und ein externer 3,5"-Schacht. In beiden Fällen wird das entsprechende Gerät mit einem linksseitig angebrachten Klemmverschluss befestigt. Eine zusätzliche Sicherung kann beidseitig mit insgesamt bis zu vier Schrauben erreicht werden. Wenig elegant ist der Einbauplatz für einen 2,5"-Datenträger gelöst worden. Hier stehen lediglich vier Laschen am Boden des 3,5"-Schachtes zur Verfügung an denen eine SSD verschraubt werden kann.

Am Boden befinden sich zwei weitere 5,25"-Einschübe, diese sind ab Werk allerdings mit einem Festplattenkäfig belegt. Dieser kann bis zu drei Festplatten im 3,5"-Format und einen 80-mm-Lüfter aufnehmen. Die Befestigung ist mit einem sehr guten Schienensystem gelöst worden. Dabei müssen die Schienen mit speziellen Schrauben, die durch weiche Gummiringe gesteckt werden, an die Festplatte geschraubt werden. Wenn noch kein Netzteil installiert ist, können die Datenträger einfach eingeschoben werden, ohne den Käfig entfernen zu müssen. Bei einem komplett montierten System ist der Austausch einer Festplatte dann allerdings nur noch möglich, wenn der Festplattenkäfig entnommen wird.

Zwischen den oberen Laufwerkshalterungen und dem unteren Käfig befindet sich nichts als Leere. Das hat den großen Vorteil, dass für Erweiterungskarten praktisch die komplette Länge des Innenraums zur Verfügung steht. Optional könnte an dieser Stelle noch ein 140-mm-Ventilator befestigt werden. Am Boden befindet sich der Einbauplatz für das Netzteil inklusive einer entsprechenden Öffnung, durch die ein aktiv gekühlter Stromspender Frischluft ansaugen kann. Eine Entkopplung ist hier leider nicht vorgesehen, das Netzteil liegt auf blankem Metall auf. Vom Deckel gibt es außer einem Einbauplatz für einen optionalen 120/140-mm-Lüfter nichts weiter zu berichten.

Der Mainboardträger verfügt über die mittlerweile zum Standard avancierte Öffnung für die Kühlermontage. Daneben gibt es noch einige Durchbrüche, die zum Verlegen der Kabel genutzt werden können. Zwischen Tray und rechtem Seitenteil stehen ca. 1,6 Zentimeter Platz für die Strippen bereit, praktische Ösen sucht man auf der Rückseite allerdings vergeblich. Am Heck befindet sich ein weiterer Einbauplatz für einen Lüfter, diesmal in der Größe 92 Millimeter. Das schraubenlose Befestigungssystem für die Erweiterungskarten hinterlässt keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Die Plastikhebel scheinen zwar ausreichend robust zu sein, allerdings muss nur eine minimale Kraft aufgewendet werden, um sie zu lösen. Ebenfalls negativ sind uns die Slotbleche aufgefallen, einfache Blechstreifen die man auch noch herausbrechen muss, sind ein Anachronismus den sich heute eigentlich kein Hersteller mehr leisten sollte.

Die Verarbeitung des Innenraumes ist solide. Es gibt keine scharfen Kanten oder verbogene Bauteile, auch die Lackierung hinterlässt einen positiven Eindruck. Gespart wurde allerdings bei der Materialstärke, hier reicht schon ein etwas festerer Druck, um das Blech nach außen zu biegen.