Xigmatek Elysium im Test: Nicht größer als groß sondern riesig

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Sven Scharpe
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Lieferumfang und Daten

  • Material: Stahlblech mit Anbauteilen aus Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 618 x 230 x 663 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 15,5 kg
  • Zwölf 5,25"-Laufwerkschächte
  • Acht 3,5"-Einbauplätze für Festplatten
  • Ein Hot-Swap-Dock für einen 3,5"- oder 2,5"-Datenträger
  • Mainboard-Formfaktor: µATX, ATX, E-ATX, XL-ATX, HPTX
  • Frontanschlüsse: Je zwei USB 2.0 und USB 3.0, einmal eSATA und Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
Front 2 120 mm 1380 3pin-Molex Ja 2,3 V
Deckel 3 (optional) 120 / 140 mm Ja
Linke Seite 1 200 mm 720 3pin-Molex 3,9 V
Rechte Seite 1 (optional) 120 mm
Heck 1 140 mm 1140 3pin-Molex 6,5 V
Boden 2 (optional) 120 / 140 mm Ja

Das Zubehör, das Xigmatek dem Elysium beilegt, besteht aus einem Beutel mit allerhand Schrauben, fünf Kabelbindern und einem Satz Rollen. Besonders die letztgenannten Rollen sind bei einem Gehäuse dieser Größe alles andere als ein Gimmick, im Idealfall wird das Handling mit dem Riesen deutlich vereinfacht. Die Montageanleitung scheint sich noch im frühen Alpha-Stadium zu befinden, anders können wir uns das lieblos gestaltete Faltblatt, bei dem einige Angaben noch mit einem Zettel überklebt wurden, nicht erklären. Besonders viele Informationen kann man dem Blättchen ebenfalls nicht entnehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Anleitung möglichst bald eine Überarbeitung erfährt.

Ausstattung außen

Das Xigmatek Elysium bietet dem Anwender gleich zwölf Schächte im 5,25"-Format. Jede der Blenden besteht dabei aus Lochblech und verfügt über einen engmaschigen Staubfilter. Zu beiden Seiten der 5,25"-Schächte verlaufen zwei dicke Wülste, die mit einer dünnen Auflage aus Aluminium versehen sind. Auf beiden Seiten wurden noch einige paarweise angeordnete Innensechskantschrauben angebracht, um das Design etwas aufzulockern. Mit einem leichten Ruck kann die Front vom Chassis getrennt werden. So wird der Blick auf die beiden dahinterliegenden Festplattenkäfige mit ihren 120-mm-Lüftern frei.

Die beiden seitlichen Wülste der Frontpartie ziehen sich bis in den vorderen Bereich des Deckels und vereinigen sich dort in einem kühn geschwungenen Bogen. Innerhalb des besagten Bogens befinden sich, von einer Abdeckung geschützt, die Frontanschlüsse. Die Anschlussausstattung umfasst dabei zwei USB 2.0 und ebenso viele USB 3.0 Anschlüsse. Weiterhin wird noch eine eSATA Schnittstelle und die üblichen Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon geboten. Direkt hinter dem Frontpanel gibt es noch ein praktisches Hot-Swap-Dock für 2,5"- und 3,5"-Festplatten zu sehen. An der Rückseite des Plastikwulstes ist ein kleiner Schieber angebracht, mit dessen Hilfe das dahinterliegende Top-Cover entriegelt werden kann. Unter dieser, mit Lochblech und einem Staubfilter versehenen, Abdeckung befinden sich gleich drei Einbauplätze für optionale Lüfter der Größe 120 bzw. 140 mm. Der Einbau eines Radiators ist damit an dieser Position ohne Bastelarbeiten möglich.

Die beiden riesigen Seitenwände werden mit jeweils zwei Rändelschrauben fixiert. Das rechte Seitenteil verfügt dabei über einen Montageplatz für einen 120-mm-Lüfter, ansonsten gibt es hier keine weiteren Öffnungen. Dem linken Pendant hat Xigmatek ein Sichtfenster spendiert, das es in dieser Größe sonst nur in einem Zugabteil zu sehen gibt. Dabei ist nicht nur die Form der Plexiglasscheibe interessant ausgefallen, auch bei der Integration hat sich der Hersteller Mühe gegeben und lässt das Fenster bündig mit dem Blech der Seitenwand abschließen. Als zentrales Element der linken Seitenwand darf mit Sicherheit der große 200-mm-Propeller gelten, der vom Sichtfenster eingerahmt wird. Auf einen Staubfilter hat der Hersteller an dieser Stelle leider verzichtet.

Das Heck des Elysium kann mit einigen Besonderheiten aufwarten, die es so nicht überall zu sehen gibt. So kann bei diesem Big-Tower das Netzteil nach Belieben entweder unterhalb des Deckels oder am Boden montiert werden. Wer ein extrem stromhungriges System sein eigen nennt, darf auch zwei Stromspender gleichzeitig installieren. Bei normalen Gehäusen gibt es üblicherweise zwei oder bestenfalls drei Schlauchdruchführungen zu sehen, das Xigmatek Elysium hat davon nicht weniger als sieben! Hier deutet sich schon die Eignung auch für umfangreiche Wasserkühlungen an. Ebenfalls beachtenswert sind die 10 Slots für Erweiterungskarten. Abgerundet wird die Rückansicht von einem 140-mm-Lüfter.

Das Gehäuse steht auf zwei Podesten, die mit weichen Gummiblöcken versehen sind. Wer das Handling des schwergewichtigen Towers verbessern möchte, kann die beiliegenden Rollen montieren. Ansonsten wird der Großteil des Bodens von einem Gitter eingenommen durch das Netzteil mit Frischluft versorgt wird. Damit die Staubbelastung nicht unnötig hoch ausfällt, gibt es einen engmaschigen Filter, der das komplette Gitter am Boden abdeckt. Ebenfalls ist an dieser Stelle noch Platz für bis zu zwei optionale Ventilatoren in den Größen 120 oder 140 Millimeter. Auch an dieser Stelle sollte der Einbau eines Wärmetauschers möglich sein.

Die Verarbeitung hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die Spaltmaße sind ebenso gleichmäßig wie die Lackierung. Auch der eingesetzte Kunststoff ist durchaus ansprechend ausgefallen.

Ausstattung innen

Befreit man das Xigmatek Elysium von seinen Seitenwänden, erlangt man Zugriff auf den riesigen, komplett in einem matten schwarz gehaltenen, Innenraum. Der Big-Tower verfügt durchgehend über 5,25"-Schächte, insgesamt stehen dem Anwender ganze zwölf Stück davon zur Verfügung. Entsprechende Geräte werden dabei an beiden Seiten mit einer Klemmvorrichtung oder alternativ mit Schrauben fixiert. Sechs der 5,25"-Schächte sind ab Werk bereits mit zwei Festplattenkäfigen belegt. Jeder dieser Käfige kann dabei bis zu vier Datenträger im 3,5"-Format aufnehmen. Befestigt werden die Festplatten dabei mit speziellen Schrauben, die durch weiche Gummiringe gesteckt werden. Um die nötige Kühlung kümmert sich ein 120-mm-Lüfter, der vor jedem der beiden Käfige angeschraubt ist.

Das Prunkstück des Elysium ist mit Sicherheit sein wahrhaft gigantischer Mainboardträger! Hier finden problemlos Platinen im E-ATX, HPTX oder XL-ATX-Formfaktor Platz. Eine Montageöffnung zur Kühlerbefestigung findet man heute schon bei fast jedem Gehäuse, das Elysium verfügt allerdings gleich über zwei dieser Aussparungen. Die etwas kleinere Öffnung soll dabei speziell für die mit zwei CPU-Sockeln ausgestattete EVGA SR2 Platine vorgesehen sein. Fast ist es müßig zu erwähnen, dass mit ca. 2,5 Zentimetern ausreichend Platz für Kabelmanagement vorhanden ist. Damit die Strippen hinter dem Tray auch sauber verlegt werden können, hat Xigmatek nicht auf entsprechende Ösen verzichtet. Um die Kabel sauber zum Mainboard führen zu können, sind am Mainboardträger eine Vielzahl mit Gummitüllen versehene Öffnungen vorhanden. Das Elysium bietet auch noch ein weiteres ausgesprochen praktisches Feature, das wir nicht verschweigen wollen. Am Tray sind zwei kleine Platinen befestigt, die als Stromverteiler für die Lüfter fungieren. An jedem der beiden Verteiler können bis zu fünf Ventilatoren mit 3pin-Molex-Steckern angeschlossen werden, die Platine selbst wird dabei durch einen großen 4pin-Molex-Stecker mit Strom versorgt. Aber damit noch nicht genug, es ist nicht nötig beide Verteilerplatinen einzeln mit einem solchen Stecker an die Spannungsversorgung anzuschließen, stattdessen können sie einfach mit einem speziellen 3pin-Kabel verbunden werden.

Die Innenseite des Deckels bietet wenig aufregendes, hier können optional bis zu drei 120/140-mm-Lüfter installiert werden. Radiatoren sollten also bis hin zu großen 420er-Exemplaren passen, die beiliegende Anleitung schweigt sich bezüglich der Integration von Wasserkühlungssystemen leider komplett aus. Als echte Rarität darf der Staubfilter für die im Deckel installierbaren Lüfter gelten. So ist es dann auch problemlos möglich, dass die Ventilatoren die Luft in den Innenraum blasen. Diese Vorgehensweise kann beim Einsatz eines Wärmetauschers durchaus von Vorteil sein. Am Boden zeigt sich ein ähnliches Bild, hier können optional bis zu zwei 120/140-mm-Lüfter montiert werden, der Einbau entsprechend großer Wärmetauscher sollte auch hier möglich sein.

Das Netzteil kann im Xigmatek Eylsium wahlweise unterhalb des Deckels oder aber am Boden installiert werden. Der nicht verwendete Einbauplatz wird von einer angeschraubten Blende abgedeckt. Findet der Stromspender am Boden seinen Platz, liegt er auf vier kleinen Gummipuffern auf, die eine bestenfalls rudimentäre Entkopplung vom Chassis bieten. Bei einer Montage unterhalb des Deckels liegt das Netzteil dagegen auf zwei kleinen Metallwinkeln auf, eine Entkopplung ist an dieser Stelle nicht vorgesehen. Am Heck befindet sich ansonsten noch ein 140-mm-Ventilator und sieben Schlauchdurchführungen. Gleich zehn Slots für Erweiterungskarten deuten die Kompatibilität mit HPTX und XL-ATX konformen Hauptplatinen an. Bei der Befestigung vertraut der Hersteller auf solide und langlebige Rändelschrauben.

Auch der Innenraum des Xigmatek Elysium kann mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität aufwarten. Bei großen Big-Towern ist es nicht ungewöhnlich, dass die Verwindungssteifigkeit mit zunehmender Größe immer geringer wird. Hier ist das Elysium die große Ausnahme, die Verwindungen sind minimal. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Hersteller an den 5,25"-Schächten noch drei Querstreben angebracht hat, die dem Chassis wirkungsvoll zusätzliche Stabilität verleihen.