BlackBerry Playbook im Test: Nicht Android. Nicht iOS.

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Mahir Kulalic
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Playbook im Überblick

Design & Verarbeitung

Es scheint üblich, dass bei Tablets keine extravaganten Design-Studien durchgeführt werden. Der Fokus liegt ganz klar auf der Nutzung des Tablets und weniger auf einer Optik, die nicht zu übersehen ist. Einzig bei Gewicht oder Ausmaßen leisten sich die Hersteller teilweise einen offensichtlichen Konkurrenzkampf.

Dies trifft auch auf das RIM-Tablet zu und ist keineswegs tragisch: Das Design ist sehr nüchtern gehalten. Durch klare Formen und keinerlei Verspieltheit wirkt es elegant und ernst. Das matte Finish der gummierten Rückseite unterstreicht diesen Eindruck. Einzig das chromfarbene BlackBerry-Logo auf eben dieser sticht heraus.

Und der gummierte Kunststoff hat noch einen sehr großen Vorteil: Auf der einen Seite ist er nicht so empfindlich für Fingerabdrücke und auf der anderen Seite liegt das Tablet damit sehr angenehm in der Hand und rutscht absolut nicht. Im Zusammenspiel mit der flachen Ebene der Rückseite ist es praktisch egal, wo man das Gerät hält, der Grip ist gleichbleibend.

BlackBerry Playbook: Die gummierte Rückseite sorgt für guten Halt
BlackBerry Playbook: Die gummierte Rückseite sorgt für guten Halt

Aufgrund der Bildschirmdiagonale von 7 Zoll lässt sich das Gerät am besten mit dem HTC Flyer oder dem schon etwas betagten Samsung Galaxy Tab vergleichen. Auch hier wird deutlich, dass die Mobilität einen der wichtigsten Punkte ausmacht. Legt man das Playbook neben ein Motorola Xoom oder ein Apple iPad 2, wirkt es schon fast wie Smartphone mit zu großem Display und kaum mehr wie ein Tablet-PC.

Die Verarbeitung des Gerätes weiß, typisch für BlackBerry-Geräte, zu überzeugen. Die vorhandenen Spaltmaße fallen minimal und gleichmäßig aus. Größtenteils wirkt das Gerät wie aus einem Guss mit einer Glasscheibe auf der Vorderseite. Die Lautsprecheröffnungen, welche mittig links und rechts vom Display platziert sind, sind präzise herausgearbeitet.

BlackBerry Playbook: Fein säuberlich verarbeitet, auch an den Öffnungen
BlackBerry Playbook: Fein säuberlich verarbeitet, auch an den Öffnungen

Auf der Unterseite des Gerätes befinden sich der Micro-HDMI-, der Micro-USB- sowie der Docking-Anschluss. Oberhalb befinden sich der Power-Button zum An- und Abschalten des Displays respektive des Playbooks und drei Multimedia-Tasten (Lauter, Pause/Play, Leiser) sowie der Klinkenstecker. Alle Knöpfe weisen einen knackigen Druckpunkt auf und lassen sich sicher bedienen. Die versehentliche Aktivierung der Buttons blieb während des Testzeitraums aus.

Alles in allem lässt sich festhalten, dass RIM hier bewährte Qualität zeigt und mit einer angenehmen Oberfläche und einer passgenauen Verarbeitung keinerlei Fehler macht.

Display

Beim Display setzt RIM auf das 7-Zoll-Format. Anders als viele anderen Hersteller bewirbt RIM den Bildschirm des Playbook nicht mit besonderen Produktnamen („Retina“) oder überwältigenden Features sondern gibt nur Details über Größe und Auflösung bekannt. Diese ist mit 1024 x 600 Pixeln auf dem vergleichsweise kleinen Display ausreichend scharf und bietet keinen Grund zur Kritik. Doch da vor allem Tablets gerne zum Konsum von Medien oder Arbeit unterwegs genutzt werden, sind natürlich weitere Punkte von gleicher Wichtigkeit, will man das Display bewerten.

Ein Kriterium, das wohl für jeden Einsatzbereich eine Beachtung verdient, ist die Ablesbarkeit im Sonnenlicht. Da es sich hier – allein aufgrund der kapazitiven Technologie – um ein spiegelndes Display handelt, sind Beschichtung und Helligkeit von noch größerer Bedeutung. Hier zeigt sich eine erste Schwäche des Bildschirms. Zwar trägt die maximale Helligkeit ihren Namen nicht zu Unrecht, jedoch reicht es nur begrenzt für problemfreies Ablesen in direktem Sonnenlicht. Kommt es jedoch nicht zu solchen Umständen, ist der einzige störende Punkt die Spiegelung – die aber besonders bei Darstellung heller Bildschirminhalte weniger stark ausgeprägt ist. In unserem Displayvergleich verfügt das Playbook über den hellsten Bildschirm.

Gemischte Gefühle beim Display
Gemischte Gefühle beim Display

Bei der Farbwiedergabe schlägt sich das Display leider mehr schlecht als recht. Je nach eingestellter Helligkeit wurden Farben mehr oder minder stark überstrahlt. Vor allem bemerkt man dies bei Bildern mit dunkleren Elementen, denn dort erkennt man schnell, dass beispielsweise dunkelblaue oder -grau Töne teilweise wesentlich heller waren. Auch satte rote Farben erinnerten je nach Bild mehr an Orange. Im Grunde genommen fällt dies aber erst bei etwas genauerer Betrachtung, beispielsweise neben einem gutem Monitor, auf. Für das Anschauen von Videos unterwegs oder dem Surfen im Web reicht es auf jeden Fall.

Bei der Blickwinkelstabilität zeigte sich das Gerät gut – zwar verändert beispielsweise eine seitliche Betrachtung ein wenig die Farben, dies hielt sich jedoch in Grenzen. Dadurch wird auch das Betrachten mit mehreren Leuten aus verschiedenen Winkeln zufriedenstellend geboten. Alles in allem ist man mit dem Display – je nach Anforderung – zumindest ausreichend für den Alltag gewappnet.

Display-Werte
  • Helligkeit max.:
    • RIM BlackBerry PlayBook
      550
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • LG Optimus 3D
      425
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      394
    • HTC Evo 3D
      375
      Weißpunkt: ca. 5.300
    • Samsung Galaxy S II
      371
    • LG Optimus Pad (V900)
      363
      Weißpunkt: ca. 6.100
    • Apple iPad 2
      363
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • HTC Sensation
      350
      Weißpunkt: ca. 5.900
    • Samsung Galaxy Ace
      334
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • HTC Flyer
      331
      Weißpunkt: ca. 6.000
    • Acer Iconia Tab A500
      312
      Weißpunkt: ca. 6.000
    • Motorola Xoom
      304
    • HP TouchPad
      263
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • Sony Ericsson Xperia Play
      256
    • Nokia E6
      181
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Sony Ericsson Xperia Neo
      143
      Weißpunkt: ca. 5.700
  • Helligkeit min.:
    • LG Optimus 3D
      5
    • Nokia E6
      7
    • Sony Ericsson Xperia Neo
      7
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      8
    • Apple iPad 2
      10
    • HP TouchPad
      13
    • HTC Evo 3D
      14
    • HTC Sensation
      15
    • Sony Ericsson Xperia Play
      23
    • Motorola Xoom
      30
    • Acer Iconia Tab A500
      33
    • HTC Flyer
      43
    • LG Optimus Pad (V900)
      46
    • Samsung Galaxy S II
      48
    • RIM BlackBerry PlayBook
      58
    • Samsung Galaxy Ace
      66
  • Kontrast:
    • Samsung Galaxy S II
      5.000:1
      OLED-Display
    • Sony Ericsson Xperia Neo
      1.588:1
    • Sony Ericsson Xperia Play
      1.280:1
    • Acer Iconia Tab A500
      1.100:1
    • LG Optimus 3D
      1.089:1
    • Motorola Xoom
      1.050:1
    • RIM BlackBerry PlayBook
      928:1
    • HTC Flyer
      780:1
    • LG Optimus Pad (V900)
      772:1
    • Apple iPad 2
      772:1
    • HP TouchPad
      710:1
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      596:1
    • Nokia E6
      548:1
    • HTC Sensation
      538:1
    • HTC Evo 3D
      518:1
    • Samsung Galaxy Ace
      265:1
    Einheit: Kontrast