Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad im Test: Sackschwer und teuer

 5/5
Sasan Abdi
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Fazit

Wer die allgemeine Spiele-Landschaft kennt, der weiß, dass dort, wo „Tripwire“ und „1C“ draufsteht, in der Regel ziemlich anspruchsvolle Kost drin steckt. Das Anspruchsvolle bezieht sich dabei (bestes Beispiel: das von 1C internationale vertriebene „Men of War“) auf den Schwierigkeitsgrad bzw. die möglichst starke Anlehnung an die Realität.

Vor einem solchen Hintergrund war absehbar, dass sich „Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad“ knackig-schwer angehen würde. Genau so ist es gekommen, was die eingefleischte Community freuen dürfte und zugleich eine angenehme Abgrenzung zu den vielen 0815-Shootern dieser Zeit bedeutet.

Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad

Dabei handelt es sich um den ersten wichtigen Punkt, den sich ein jeder, der mit dem Titel liebäugelt, vor Augen führen sollte: RO 2 ist kein klassischer Zwischendurch-Shooter, sondern ein ziemlich ernstes, eindeutig auf den Multiplayer ausgelegtes Spiel, das bei einer Nebenbei-Beschäftigung zumeist für Frust sorgen dürfte.

Der zweite Punkt betrifft den gegenwärtigen Stand der technischen Umsetzung. Hier gibt es viele Kritikpunkte, die sich neben einigen noch zu verschmerzenden Bugs vor allem auf die Optimierung beziehen. In der Gesamtschau wirkt „Red Orchestra 2“ aufgrund einiger ärgerliche Fehler und der nervigen Schwankungen bei den Bilderraten nur halbfertig.

Es gibt also theoretisch noch einige Entwicklungsarbeit zu tun, was viele potentielle Käufer abschrecken dürfte. Allerdings gibt es in dieser Hinsicht alle Berechtigung zur Hoffnung: Tripwire hängt massiv an seinem neuen Hauptprodukt, was sich nicht nur in den angekündigten Gratis-Download-Inhalten sondern auch in einer hohen Post-Release-Aktivität von Seiten der Entwickler niederschlägt. Insofern ist guten Gewissens davon auszugehen, dass die Probleme Stück für Stück ausgemerzt werden.

Mit Blick auf diese Umstände bleibt am Ende folgende Empfehlung: Wer Lust auf einen anspruchsvollen Multiplayer-Shooter mit Weltkriegs-Setting hat, sollte sich „Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad“ unbedingt anschauen. In diesem Fall macht man aber nichts falsch, wenn man noch ein wenig abwartet – und neben einem fertigeren Spiel eventuell einen niedrigeren Preis erhält. Wer dagegen leichter zugängliche Inhalte mit einem umfangreicheren Einzelspielerpart sucht, kann dem Spiel getrost die kalte Schulter zeigen.

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