Samsung Serie 7 Slate im Test: Windows 7 mit Touch vereint

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Patrick Bellmer
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Leistung

Hält man sich lediglich das technische Datenblatt vor Augen, stellt man sich eher ein Ultrabook als ein Tablet vor. Denn zahlreiche Komponenten stecken so oder in sehr ähnlicher Form auch in den kompakten Notebooks, an ein Galaxy Tab oder iPad erinnert hingegen kaum etwas.

Samsung Serie 7 Slate
Samsung Serie 7 Slate

So steckt der von Intel stammende i5-2467M in zahlreichen Notebooks und leistet dort mehr oder weniger gute Dienste. Die Zwei-Kern-CPU versteht sich auf Hyper-Threading, kann also insgesamt vier Threads gleichzeitig bearbeiten. Die Taktrate beträgt 1,6 Gigahertz, kann aber je nach Situation auch im Serie 7 Slate auf bis zu 2,3 Gigahertz angehoben werden. Entscheidend ist hier, dass das thermische Budget – die TDP beträgt 17 Watt – noch nicht ausgeschöpft ist. Dieses teilt sich die CPU mit der integrierten Grafikeinheit vom Typ Intel HD 3000, die hinlänglich bekannt ist und in der Regel für alltägliche Aufgaben ausreicht, für Spiele oder ähnliche anspruchsvolle Anwendungen zu wenig Leistung bietet.

Samsung Serie 7 Slate: Anschluss für Dockingstation
Samsung Serie 7 Slate: Anschluss für Dockingstation

Auch die restlichen Bauteile könnten problemlos aus einem Ultrabook stammen respektive dort zum Einsatz kommen. Dazu gehören vier Gigabyte Arbeitsspeicher (DDR3-1333), die fest verlötet und nicht erweiterbar sind sowie eine 64 Gigabyte fassende SSD aus eigener Produktion. Diese erreicht beim Lesen in der Spitze gut 250 Megabyte pro Sekunde, beim Lesen sind es immerhin noch rund 190 Megabyte pro Sekunde. Unter den schnellen Flash-Laufwerken kann sie sich so im Mittelfeld platzieren, der Abstand zu herkömmlichen HDDs ist jedoch deutlich erkenn- und vor allem im Betrieb auch spürbar.

Crystal Disk Mark

In Summe ist das Serie 7 Slate ähnlich oder sogar gleich ausgestatteten Ultrabooks in Bezug auf die Leistung allerdings unterlegen. Einzig bei Programmen, die von einem schnellen Massenspeicher profitieren, kann es sich teils deutlich von der eher unmittelbaren Konkurrenz absetzen. In allen anderen Punkten ist diese aber meist überlegen, teils um 30 oder mehr Prozent. Im Gegenzug enttäuscht aber auch die Akkulaufzeit. Laut Battery Eater sind bei geringer Last gut dreieinhalb Stunden mit einer Ladung möglich, unter hoher Last rund 100 Minuten. Im Powermark wurden je nach Szenario circa 120 bis 300 Minuten ermittelt, in der Praxis muss das Serie 7 Slate nach vier bis fünf Stunden wieder an die Steckdose.

Performance-Vergleich 3DMark

Etwa ein Level teilt sich das Testgerät dann aber doch wieder mit den leichten Notebooks in Bezug auf die Schnittstellen. Denn Samsung hat lediglich die wichtigsten Ports integriert und liefert auch bei der Dockingstation nur die Grundausstattung. Im Slate selbst befinden sich eine USB-2.0-Schnittstelle, eine kombinierte Audio-Buchse, ein Micro-HDMI-Ausgang sowie je ein Slot für microSD-Karten sowie SIM-Karten.

Samsung Serie 7 Slate: Links Seite: SIM-Karten-Slot, Rotationssperre, Ein- und Ausschalter
Samsung Serie 7 Slate: Links Seite: SIM-Karten-Slot, Rotationssperre, Ein- und Ausschalter

Letzterer ermöglicht die Nutzung in Mobilfunknetzen mit bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde im Downstream. Alternativ kann – falls vorhanden – auch via WLAN auf das Internet zugegriffen werden, hier sind bis zu 300 Megabit pro Sekunde möglich. Allerdings arbeitet das Gerät lediglich in 2,4-Gigahertz-Netzen und nur in einstelligen Funkkanälen. Ist hier ein anderer Wert eingestellt, wird das entsprechende Netz nicht erkannt – ein Problem, welches bei zahlreichen Samsung-Geräten auftritt.

Samsung Serie 7 Slate: Oberseite: microSD-Slot und integriertes MikrofonRechte Seite: USB 2.0, Audio, Lautstärke, Micro-HDMI
Samsung Serie 7 Slate: Oberseite: microSD-Slot und integriertes MikrofonRechte Seite: USB 2.0, Audio, Lautstärke, Micro-HDMI

Die mitgelieferte Dockingstation bietet, falls in Benutzung, zusätzlich je einen USB-Port, einen HDMI-und Audio-Ausgang sowie eine Ethernet-Schnittstelle. Darüber hinaus kann das Slate im Dock auch geladen werden. Auf den ersten Blick erscheint die Nutzung der Dockingstation komfortabel, nicht nur aufgrund der zusätzlichen Ein- und Ausgänge. Allerdings lässt sich – wie bei vielen Docks – die Neigung des Gerätes nicht verändern. Sitzt man in typischer Notebook-Entfernung, ist diese jedoch nicht optimal.

Die beiden verbauten Kameras reichen für Video-Telefonate vollkommen aus, für Fotos oder gewöhnliche Videoaufnahmen sind beide jedoch nicht zu gebrauchen. Überraschend gut hingegen klingen die Stereo-Lautsprecher. Hier fehlt es zwar an Tiefen, angesichts des geringen Platzes im Gehäuse sowie im Vergleich zu anderen Tablets ist die Qualität aber annehmbar.

Display

Zentrales Element beim Serie 7 Slate ist wie bei jedem Notebook oder Tablet das Display. Bei letzteren kommt es aber nicht nur auf die Anzeigequalität, sondern auch den verbauten Touch-Sensor an. Eben dieser weiß beim Testgerät zu überzeugen. Nicht nur bei Einfingereingaben, sondern auch bei Multitouch-Gesten kommt es zu keinen Problemen, die Umsetzungen erfolgt in der Regel prompt. Limitierend wirkt hier an einigen Stellen eher die Windows-Benutzeroberfläche.

Samsung Serie 7 Slate
Samsung Serie 7 Slate

Bei der Bildqualität macht das Gerät auf den ersten Blick wenig falsch. Samsung verbaut hier ein IPS-Panel – die Südkoreaner bezeichnen die Technik als PLS, die Blickwinkel fallen dementsprechend sehr groß aus. Mit einer Auflösung von 1.366 × 768 Pixeln bei 11,6 Zoll geht auch die Bildpunktdichte von 135 ppi noch in Ordnung, angesichts der Bedienung mit Stylus oder Finger wäre eine höhere Auflösung in einigen Punkten eher von Nach- als von Vorteil.

Stark spiegelndes Display

Als letzteres erweist sich die maximale Helligkeit von 425 Candela pro Quadratmeter, gerade aufgrund der spiegelnden Oberfläche. In hellen Umgebungen kann man so bis zu einem gewissen Punkt Reflexionen entgegenwirken, spätestens bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display dann aber überfordert. Allerdings trübt die geringe Homogenität von nur 68 Prozent das Bild, sowohl am linken Rand sowie im oberen rechten Bereich ist das Bild sichtbar dunkler.

Farbtemperatur und Homogenität

Hinzu kommen ein Kontrast von nur 209:1 sowie eine lediglich durchschnittliche Farbraumabdeckung, die ja nach Standard zwischen 58 und 84 Prozent liegt. Somit kann die Anzeige unter Berücksichtigung aller Faktoren lediglich als befriedigend eingestuft werden.