Microsoft setzt zum Angriff auf Apple an

Patrick Bellmer
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Im Rahmen der Worldwide Partner Conference im kanadischen Toronto hat Microsoft in Form seines Vorstandsvorsitzenden Steve Ballmer mit deutlichen Worten eine zumindest überarbeitete Unternehmensstrategie angekündigt. Gegenüber Computer Reseller News erklärte er dabei Apple zum Hauptkonkurrenten.

Eingeläutet werden soll der neue Kurs mit den vor drei Wochen vorgestellten Surface-Tablets. Mit diesen wolle Microsoft erstmals dem Vorbild Apples nacheifern und eine integrierte Hard- und Software-Lösung anbieten. Diese Strategie soll nach und nach auch auf anderen Produktbereiche ausgeweitet werden. „Wir wollen absolut klarstellen, dass wir Apple keinen bislang unbesetzten Bereich überlassen werden.“, so Ballmer.

Dabei will man sich vor allem auf die eigenen Stärken verlassen, die dem 56-Jährigen zufolge vor allem in den Bereichen Produktivität, Enterprise Management sowie dem Umgang mit Servern im Enterprise-Geschäft liegen. Weder wolle man Apple bei für private Nutzer gedachten Cloud-Lösungen noch bei Innovationen im Soft- und Hardware-Bereich widerstandslos Marktanteile überlassen: „Auf dem Weg dorthin werden wir alle Hebel in Bewegung setzen.“.

Dabei zeigte sich der Microsoft-CEO durchaus vom Erfolg überzeugt. Man habe durchaus vor, einige Millionen Exemplare der Surface-Tablets zu verkaufen, so Ballmer bereits im Laufe der Konferenz. Er stellte jedoch klar, dass man auch mit der neuen Strategie auf die bisherigen Partner angewiesen sei.

Für ein wenig Überraschung sorgt jedoch eine andere Aussage Ballmers. Angesprochen auf konkrete Pläne für ein eigenes Smartphone als Konkurrenzprodukt zu Apples iPhone verwies er nicht auf das gerade einmal zwei Wochen alte und eher halbherzige Dementi seines Angestellten Greg Sullivan, seines Zeichens Senior Marketing Manager für Windows Phone. Stattdessen gab er an, dass man sich derzeit voll und ganz auf Surface konzentrieren würde. Aber: „Schauen Sie, wir werden sehen was passiert.“. Zwar betonte Ballmer, dass man gute Partner in diesem Bereich habe, eine klare Verneinung war dies aber ebenso wenig wie Greg Sullivans Aussage.