CoolerMaster Silencio 650 im Test: Schalldämmung ist wieder „en vogue“

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Carsten Lissack
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Fazit

Auch wenn das CoolerMaster Silencio 650 auf dem Papier zu den brauchbaren, schallgedämmten Computergehäusen zählt, gehört es nicht zu denen, die man kompromisslos weiterempfehlen kann. Trotz eines Preises von rund 110 Euro muss man einigen Komfort einbüßen, wobei sich erneut die Frage, die wir uns schon zu Beginn des Tests gestellt haben, aufdrängt: Was rechtfertigt den höheren Anschaffungspreis im Vergleich zum Vorgängermodell „Silencio 550“?

Um diese gemeine, aber durchaus gerechtfertigte Frage zu beantworten, muss man die wirklich sehr hochwertige Aluminiumfronttür nennen. Sie spendiert dem Gehäuse ein edles Aussehen rund um die Frontpartie und wirkt edler als Kunststoff. Weiterhin bietet das Silencio 650 den HDD-Switch-Schalter, den man so in dieser Art und Weise eher selten zu Gesicht bekommt und nutzerabhängig sehr gut gebrauchen kann, sofern man wirklich eine dauerhafte Verwendung dafür findet. Das überarbeitete und durch das Verdeck geschützte Frontpanel wird durch die Abdeckung zwar gut verdeckt, jedoch trübt die schwergängige Schiebeabdeckung das Bild unserer Meinung ein wenig.

In unseren Lautstärkemessungen konnte das CoolerMaster-Gehäuse auch nicht restlos überzeugen. Die gemessene Geräuschkulisse glänzt zwar bei einer Lüfterbelastung von 5 Volt durch Messwerte, die größtenteils unter der 30-Dezibel-Marke liegen, jedoch verliert sie an Glanz, erhöht man die Drehzahl der Ventilatoren auf das Maximum. Durchschnittlich 36,4 Dezibel sind keine gute Endnote für ein Silent-Gehäuse. Des Weiteren entstanden während der Testprozedur Resonanzen, die auf die Festplatte und die fehlende Entkopplung zurückzuführen sind. Das letzte Quantum „Silence“ hat CoolerMaster mit den verbauten Lüftern und der fehlenden Festplattenentkopplung daher definitiv nicht rausgeholt.

CoolerMaster Silencio 650 – Linke Seitenansicht
CoolerMaster Silencio 650 – Linke Seitenansicht

Schlechter verhält es sich noch bei den ermittelten Temperaturen. Hier schließt sich das Silencio 650 höchstens dem unteren Mittelfeld an, oder fällt auf den letzten Platz. Gegen Computergehäuse wie das Corsair Obsidian 550D oder das Fractal Design Define R4, die das selbe Konzept verfolgen, muss CoolerMaster in dieser Runde das Handtuch für das Silencio 650 werfen und kapitulieren.

Weitere Überarbeitungen wie die neu designte Frontlüfter-Kunststoffverkleidung sind weniger gut gelungen, da hier der Verschluss nicht sauber zurück läuft. Das Klemmprofil wie es beim Silencio 550 verbaut wurde, wäre auch hier die im Nachhinein elegantere Lösung gewesen. Für weiteren Unmut sorgt auch der Umstand, dass man einen schlecht schallisolierten Schacht im Gehäusedeckel schafft, obwohl extra an der Seitenwand auf einen Luftdurchlass verzichtet wird, um vorbildlich bei einem Silent-Gehäuse den Geräuschpegel zu senken. Auf der einen Seite konsequente Schalldämmung auf der anderen Seite die Vernächlässigung derselbigen. Manchmal bewährt es sich von Detailveränderungen abzusehen, wenn diese noch nicht vollkommen ausgereift sind.

Zusammenfassend möchten wir festhalten, dass das Silencio 550 für circa 70 Euro dem für aktuell 110 Euro gelisteten Silencio 650 preis-leistungsmäßig in nur sehr wenigen Punkten nachsteht, sofern man auf die edle Aluminumtür und den HDD-Switch verzichten kann. Das CoolerMaster Silencio 650 ist, verglichen mit ähnlichen Produkten der Konkurrenz und dem Silencio 550, an einigen Stellen von Schönheitsfehlern geplagt und bedarf gerade im Bezug auf die Arretierungen und die Temperaturentwicklung einer weiteren Überarbeitung. Schaut man über die sonst verhältnismäßig kleinen aber vorhandenen Schönheitsfehler hinweg, so erhält man letztendlich ein solides und edles Computergehäuse mit Schalldämm-Ambitionen.

Das Sample für den Test wurde uns freundlicherweise von CoolerMaster zur Verfügung gestellt.

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