Prozessor-Entwickler MIPS Technologies wird verkauft

Przemyslaw Szymanski
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Wie der für die gleichnamige Befehlssatzarchitektur bekannte US-amerikanische Chipentwickler MIPS per Pressemitteilung bekannt gibt, wird das 1984 gegründete Unternehmen und der Großteil der eigenen Patente in mehreren Teilen im ersten Quartal 2013 verkauft.

Das Unternehmen selbst geht für 60 Millionen US-Dollar an Imagination Technologies, der Konzern, der vor allem für seine in vielen ARM-SoCs und Intel-Atom-Prozessoren genutzten Grafikkerne der PowerVR-Serie bekannt ist. Der wertvollste Teil von MIPS in Form von 498 der insgesamt 580 Patente geht für 350 Millionen US-Dollar an das Investment-Konsortium Bridge Crossing, wobei diese im Rahmen der Transaktion kostenlos an MIPS lizensiert werden. Die restlichen 82 Schutzrechte bezüglich der hauseigenen Architektur behält das Unternehmen selbst.

Bridge Crossing gehört dabei neben den Unternehmen IBM, Intel, Motorola und ARM zum Allied-Security-Trust-Konsortium, welches Patente kauft und diese dann sehr günstig beziehungsweise kostenlos an seine Mitglieder lizensiert. Insbesondere ARM erhält mit diesem Schritt einen relativ günstigen Zugriff auf die innerhalb von rund 30 Jahren entwickelten Technologien von MIPS. Während das Unternehmen in den 1990er-Jahren noch große und leistungsfähige RISC-Prozessoren entwickelt hatte, spezialisierte es sich in den letzten Jahren, wie auch ARM, auf besonders kleine und energieeffiziente Chips. Hierbei kann als Anwendungsbeispiel Sonys PlayStation Portable genannt werden.