Weniger Handys und mehr Smartphones verkauft

Patrick Bellmer
44 Kommentare

Gut sechs Wochen nach dem Ende des dritten Quartals hat Gartner aktuelle Zahlen zum Handy-Markt vorgelegt. Demnach gingen die Verkäufe in Summe um gut drei Prozent zurück, im Gegenzug stieg das Interesse an Smartphones deutlich.

Anders als üblich berufen die Marktforscher sich dabei nicht auf die Absatzzahlen der Hersteller, sondern auf die tatsächlichen Verkäufe an Endkunden. An den Machtverhältnissen ändert dies aber nur wenig, denn auch auf Basis dieser Zahlen konnte Samsung die Führungsposition behaupten. Mit annähernd 98 Millionen Mobiltelefonen konnte man sich deutlich vor Nokia platzieren. Überraschend: Schon auf dem dritten Platz rangiert mittlerweile Apple, obwohl das Unternehmen aus Cupertino lediglich gut 23 Millionen iPhones verkaufen konnte. LG, im dritten Quartal 2011 noch auf dem dritten Rang, musste einen deutlich Rückgang hinnehmen und kommt so lediglich noch auf Platz fünf hinter ZTE. Nicht unter den zehn größten Herstellern befindet sich Sony; ein Grund dafür dürfte der Verzicht auf die sogenannten Feature Phones sein, die bei fast allen Anbietern den größten Anteil ausmachen.

Handy-Verkäufe (in Mio. Stück)
3Q 2011 3Q 2012 Veränderung Marktanteil 3Q 2012
Samsung 82,6122 97,9568 18,5% 22,9%
Nokia 105,3535 82,3006 -21,8% 19,2%
Apple 17,2953 23,5503 36,1% 5,5%
ZTE 14,1078 16,6542 18,0% 3,9%
LG 21,0146 13,9688 -33,5% 3,3%
Huawei 10,6682 11,9189 11,7% 2,8%
TCL 9,0047 9,3267 0,3% 2,2%
RIM 12,7011 8,9468 -29,5% 2,1%
Motorola 11,1827 8,5627 -23,4% 2,0%
HTC 12,0999 8,4286 -30,3% 2,0%
Sonstige 145,4622 146,1151 0,0% 34,2%
Insgesamt 441,5022 427,7295 -3,1%

Deren schwindender Anteil ist allerdings schon seit geraumer Zeit deutlich erkennbar. Wurden im dritten Quartal 2011 noch mehr als 326 Millionen Feature Phones verkauft, waren es zuletzt nur noch rund 258 Millionen – ein Minus von etwa 21 Prozent. Im Gegenzug konnte das Smartphone-Segment um mehr als 46 Prozent von circa 115 auf 169 Millionen Stück zulegen.

Die Nummer eins heißt auch hier Samsung. Laut Gartner kommen die Südkoreaner auf einen Anteil von 32,5 Prozent, gefolgt von Apple mit 13,9 Prozent. Auf den ehemaligen Marktführer entfielen zuletzt nur noch gut vier Prozent, was den Angaben zufolge nur noch für den siebten Platz reicht.

Anteil Smartphone-Plattformen nach verkauften Geräten
3Q 2011 3Q 2012
Android 52,5% 72,4%
Apple 15,0% 13,9%
RIM 11,0% 5,3%
Bada 2,2% 3,0%
Symbian 16,9% 2,6%
Windows Phone 1,5% 2,4%
Sonstige 0,9% 0,4%

Ausführlichere Zahlen nennen die Marktforscher in Bezug auf die Anteile der Smartphone-Plattformen. Hier rangiert Android mit großen Vorsprung an der Spitze, gefolgt von iOS und BlackBerry OS. Symbian, vor einem Jahr noch mit einem Anteil von fast 17 Prozent vertreten, kommt nur noch auf rund zwei Prozent – ein deutliches Zeichen für die sinkende Bedeutung des ehemals weitverbreitesten Betriebssystems im Smartphone-Segment. Microsofts Windows Phone 7 erreicht ebenfalls gut zwei Prozent.

Für das vierte Quartal rechnet man mit einigen Veränderungen. So geht Gartner davon aus, dass Apple durch das Weihnachtsgeschäft und den Start des aktuellen iPhones in weiteren Ländern deutlich zulegen kann, ebenso Microsoft durch den Start von Windows Phone 8.