Entwicklung von „Doom 4“ bisher wenig erfolgreich

Max Doll
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Obwohl bereits anno 2008 angekündigt, ist „Doom 4“ bisher nicht erschienen. Gerüchte um die Einstellung der Arbeiten dementierte Publisher Bethesda 2011 allerdings energisch. Wie Kotaku unter Berufung auf eigene Quellen erfahren haben will, geriet die Entwicklung in stürmische Gewässer.

Demnach war Doom 4 ursprünglich als moderne Neuauflage des zweiten Serienteils angelegt, analog zu Doom 3, welches den Urvater der Reihe aufgriff. Um die derzeit gängigen, bombastischen Kino-Erfahrungen rund um die Invasion von Dämonen auf der Erde bieten zu können, wurde der Shooter jedoch stark „gescriptet“ – und firmierte deshalb intern scherzhaft als „Call of Doom“. Im Endeffekt sei das Ergebnis jedoch bestenfalls durchschnittlich gewesen: Die Horror- und Schockelemente wurden „unglücklicherweise von sinnlosen und gestellten Moorhuhn-Sequenzen mit Horden von uninteressanten Gegnern eingerahmt“, kritisiert eine der befragten Quellen.

Ende 2011, nach dem Erscheinen von Rage, habe sich Id vollständig der Entwicklung des Shooters gewidmet. Angesichts des Ergebnisses, welches den Erwartungen nicht entsprach, wurden die Arbeiten von Grund auf neu begonnen, was Pete Hines offiziell bestätigt hat. Wie der vice president of marketing von Bethesda ausführt, wolle man den hohen Erwartungen an die Serie und das Spiel gerecht werden – was zu den Gerüchten um die Einstellung des Projektes passt, die zu dieser Zeit aufkamen. Der Zustand des Spiels sei damals eine adäquate Spiegelung der internen Zustände des Studios gewesen, berichten alle von Kotaku befragten Quellen übereinstimmend. Demnach waren die Arbeiten trotz talentierter Mitarbeiter von Mismanagement und einem Mangel an Kommunikation geprägt. Mit dem Neustart gingen zwar auch Management-Änderungen und ein neuer Business-Plan einher, der die künftige Fokussierung auf ein einzelnes, damit einfacher zu organisierendes Projekt vorsah. Durch die Fusion der Doom- und Rage-Teams seien die positiven Effekte aber nur von kurzer Dauer gewesen - alsbald hätten Machtkämpfe der bisher in zwei separaten Teams arbeitenden Mitarbeiter für einen erneuten Absturz gesorgt.

Deshalb habe Id auch im vergangenen Jahr keine wirklichen Fortschritte bei der Entwicklung von Doom 4 erzielen können, sondern vielmehr eine Abwanderung von Mitarbeitern hinnehmen müssen. „Ein halbes Dutzend zweitklassiger Level“, eine langweilige Story sowie die Abwesenheit eines finalen Designplans deuten laut Kotaku nicht auf einen baldigen Erscheinungstermin hin. Bethesda soll trotz der Probleme jedoch an der Marke und dem Spiel festhalten und arbeitet daran, die Id-internen Probleme auszusortieren. Der Horror-Shooter ist derzeit allerdings lediglich für die nächste Konsolengeneration geplant und soll erscheinen, „when it's done“ – seit Duke Nukem: Forever, das bis zu diesem Zeitpunkt immerhin 15 Jahre gebraucht hat, eine Aussage mit Beigeschmack.