Razer BlackWidow Ultimate 2014 im Test: Razer wagt den Bruch mit Cherry

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Max Doll
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Alltagserfahrungen

Da am Gehäuse und Layout keine Veränderungen vorgenommen wurden, ändert sich an unseren Erfahrungen mit der Tastatur nichts. Nach wie vor dürfte die mehr angedeutete als wirklich stützende Handballenauflage etwas größer ausfallen: Sie entlastet beim Schreiben zwar, der Wirksamkeit bleiben mangels Fläche jedoch sehr enge Grenzen gesetzt. Sowohl bezüglich der besseren – weil weniger empfindlichen – Oberflächenbeschichtung als auch der effektiveren – weil größeren – Handballenauflage zeigt Ozone mit der Strike Pro), wie es besser geht – und das sogar mit einem etwas schmalerem Chassis, welches seine Grundfläche effizienter nutzt.

Klangeindruck: Razer Black Widow 2014

Da der gesamte Makroblock wie bei zahlreichen Konkurrenten weiterhin dicht an das primäre Tastenfeld gerückt wird, lassen sich die Schalter aus der „WASD“-Position heraus bequem nutzen und einwandfrei differenzieren. Selbst der unterste Schalter lässt sich mit dem kleinen Finger noch einigermaßen akzeptabel erreichen – besonders kleine Hände ausgenommen. Die enge Anbindung an das herkömmliche Tastenfeld erfordert jedoch eine Eingewöhnungsphase, insbesondere zu Anfangs kommt es beim blinden Schreiben leicht zu Verwechslungen zwischen „Strg“ und „M5“. Besser wäre es dennoch gewesen, die Tasten etwas nach oben zu versetzen: Es ist in der Regel komfortabler, die Hand oder den Finger nicht stark nach unten bewegen zu müssen.

Rückseite des PCBs
Rückseite des PCBs
Die I/O-Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite des PCBs
Die I/O-Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite des PCBs
eine Klemme führt das Kabel im Gehäuse
eine Klemme führt das Kabel im Gehäuse

Allerdings überrascht die Black Widow bei der Umsetzung des Key-Rollovers („KRO“): 10 Tasten gleichzeitig lassen sich nur im „Gaming“-Modus gleichzeitig aktivieren, ansonsten bleibt die Tastatur bei USB-typischem 6-KRO. Das Überschreiten dieser Höchstgrenze hatte zudem willkürliches Verhalten der Tastatur zur Folge, etwa vertausche Tastenpositionen oder dauerhafte Eingaben. Ebenso problematisch tritt das erweiterte Key-Rollover in Linux-Umgebungen, etwa dem UEFI, in Erscheinung: Hier sind keine Eingaben möglich.

6-Key-Rollover („KRO“, Anzahl gleichzeitig zu drückender Tasten)
6-Key-Rollover („KRO“, Anzahl gleichzeitig zu drückender Tasten)
Nur im Gaming-Modus verfügbar: 10-KRO
Nur im Gaming-Modus verfügbar: 10-KRO

Software

Mittlerweile hat Razer „Synapse 2.0“, die Software für hauseigene Eingabegeräte, an Schlüsselstellen ausgebaut. Die vermissten Multimedia-Funktionen können nun selbst vergeben werden, mit Charms-Gesten für Windows 8 sowie Windows-Verknüpfungen stehen weitere Optionen bereit, sodass hier keinerlei Wünsche offen bleiben. Nach wie vor wird zum Betrieb aber ein Nutzerkonto bei Razer, wenngleich keine dauerhafte Internetverbindung, vorausgesetzt, da die Software den fehlenden Onboard-Speicher der Tastatur mit Cloud-Funktionalität kompensieren will.

Razer Synapse 1.17

Belegen lässt sich die gesamte Tastatur, wobei neben der Möglichkeit, Makros direkt von der Tastatur aus aufzuzeichnen, auch ein umfangreicher Makro-Editor zur Verfügung steht. Dieser ließe sich beim Editieren bereits aufgezeichneter Folgen über ein Kontextmenü intuitiver gestalten. Die Vielzahl an bereitgestellten Optionen wird dabei stets übersichtlich präsentiert, was sowohl Fortgeschrittene Anwender als auch Einsteiger zufriedenstellt.

Weiterhin bietet Synapse die Möglichkeit, die im Gaming-Modus deaktivierten Tastenkombinationen zu konfigurieren sowie neben der Helligkeit der Beleuchtung auch einen pulsierenden Modus zu aktivieren. Die LEDs lassen sich außerdem an den Betriebszustand des Monitors koppeln, wobei nicht das Gerät selbst, sondern der im Betriebssystem vermerkte Status abgefragt wird.

Gut zu bedienen trotz vieler Funktionen: Synapse 2.0 setzt zwar ein Razer-Konto voraus, verpackt die vielen Funktionen aber äußert übersichtlich und lässt kaum einen Wunsch offen. Die Software hinterlässt daher einen positiven Eindruck.

Razer Synapse 2.0 Version 1.17
Konfigurierbar Primärtasten Außer „FN“, „Win“: Makros,
Programmverknüpfungen, (Maus-)Tastenbelegung,
Office- und Windows-Funktionen,
Profilwechsel
Makrotasten
Beleuchtung Helligkeit, pulsierender Modus
Gaming-Modus verschiedene deaktivierbare
Tastenkombinationen
Makros Anzahl Unbegrenzt
Länge Unbegrenzt
Wiedergabe Software
Ausgabe Einmalig, mehrfach, während oder bis Tastendruck
Vorlagen Nein
Im-/Export Ja
Makro-Aufnahme Editor Ja
Verzögerung Keine, feste/reale Abstände
Editieren Nein
Profile Anzahl Software: Unbegrenzt
Benennung Ja
Autostart Ja
Im-/Export Ja
Besonderheiten