AMD A10-7800 „Kaveri“ im Test: Gleiche Leistung, weniger Stromverbrauch

Wolfgang Andermahr
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AMD A10-7800 „Kaveri“ im Test: Gleiche Leistung, weniger Stromverbrauch

Einleitung

AMDs Kaveri-APUs bekommen mit dem A10-7800, A8-7600 und dem A6-7400K neuen Zuwachs und erweitern die aktuelle APU-Generation um den bereits erhältlichen A10-7850K und A10-7700K. Als Besonderheit sind die neuen Produkte mit einer TDP von nur noch 65 Watt anstatt 95 Watt sowie mit einem veränderten CPU-Turbomodus ausgestattet.

Der A8-7600 ist dabei kein Unbekannter, denn die APU hat ComputerBase bereits im Januar getestet. Die Markteinführung des neuen Modells im Retail-Markt hat sich jedoch unerwartet lange hingezogen. Bisher war er nur im OEM-Geschäft vertreten, was sich nun ändern soll.

Mit den neuen Modellen ergibt sich die Gelegenheit, die Unterschiede der einzelnen Kaveri-APUs genauer zu betrachten. Für diesen Vergleich treten deshalb erneut auch der A10-7850K sowie der A10-7700K an. Die neue APU muss sich darüber hinaus dem direkten Vergleich mit Intels Core i5-4670K und Core i3-4330 stellen.

Die neuen Kaveri-Modelle

Der neue A10-7800 ähnelt sehr dem größeren Bruder A10-7850K. Beide sind mit zwei „Steamroller“-Modulen und 512 Shadereinheiten der Graphics-Core-Next-Architektur ausgestattet – letzteres bot bisher nur das Flaggschiff. Bei der CPU muss der A10-7800 mit 200 MHz weniger im Basis- und 100 MHz weniger im Turbo-Modus auskommen. Die GPU taktet hingegen wie bei den anderen A10-Modellen mit den vollen 720 MHz. Einen Einschnitt muss die neue APU beim Speicher hinnehmen. Während der A10-7850K offiziell mit DDR3-2.400 umgehen kann, muss sich der A10-7800 mit maximal DDR3-2.133 begnügen. Ist die GPU gefordert, kostet das rund fünf Prozent Leistung. Einen freien Multiplikator zum besseren Übertakten bietet der A10-7800 nicht. Die TDP hat AMD bei dem neuen Produkt von 95 Watt auf 65 Watt verringert. Die Leistung soll darunter aber nur minimal leiden.

Der Verkaufspreis liegt bei 155 US-Dollar, 18 Dollar weniger als beim A10-7850K. In dem Punkt hat AMD jedoch kurzfristig noch einmal nachgebessert, Anfang Juli wurde das Modell noch teurer angekündigt.

AMD A10-7800 im Test

Der A8-7600 als zweiter im Bunde kann auf dieselbe CPU-Konfiguration mit zwei Steamroller-Modulen zurückgreifen, die GPU jedoch nur noch auf 384 Shadereinheiten. Damit ähnelt die APU dem A10-7700K, der eine TDP von 95 Watt aufweist, während der A8-7600 über eine TDP von 65 Watt verfügt. Die Frequenz des A8-7600 ist beim Basis-Takt 300 MHz geringer als beim A10-7700K, der Turbo-Modus ist dagegen identisch. Dem A8-7600 fehlt jedoch der freie Multiplikator. Der Kostenpunkt liegt bei 101 US-Dollar und damit 52 Dollar unter dem des A10-7700K. Im Januar hat AMD für den A8-7600 noch 119 US-Dollar angegeben.

Der ebenfalls neue A6-7400K stellt eine Besonderheit dar, denn bei der APU ist nur noch ein Steamroller-Modul aktiv. Der Takt ist als Ausgleich mit 3,5 GHz (Basis) beziehungsweise 3,9 GHz (Turbo) hoch. Bei der GPU sind zwei weitere SIMD-Einheiten deaktiviert worden, sodass nur noch 256 ALUs mit einem minimal flotteren Takt von 758 MHz arbeiten. Als Speicher wird maximal DDR3-1.833 unterstützt. Die 65-Watt-APU bietet einen offenen Multiplikator für besseres Übertakten. Der Kostenpunkt beträgt 77 US-Dollar.

CPU-Z vom AMD A10-7800
CPU-Z vom AMD A10-7800

AMD hat zu guter Letzt ein kleines Spielepaket für sämtliche A10-APUs geschnürt, das jedoch nur bis inklusive Oktober gilt. Wer bis Oktober ein entsprechendes Produkt kauft, erhält auf Wunsch kostenlos Thief, Sniper Elite 3 oder alternativ Murdered: Soul Suspect dazu.

Varianten der AMD-APU „Kaveri“
Modell Module/
Threads
Takt /
mit Turbo
Grafik Shader Takt
(Turbo)
TDP UVP
A10-7850K 2 / 4 3,7 / 4,0 GHz R7 2xx 512 720 MHz 95 Watt 173$
134€ (Handel)
A10-7800 2 / 4 3,5 / 3,9 GHz R7 2xx 512 720 MHz 65 Watt 155$
A10-7700K 2 / 4 3,4 / 3,8 GHz R7 2xx 384 720 MHz 95 Watt 153$
119€ (Handel)
A8-7600 2 / 4 3,1 / 3,8 GHz R7 2xx 384 720 MHz 65 Watt 101$
A6-7400K 1 / 2 3,5 / 3,9 GHz R7 2xx 256 758 MHz 65 Watt 77$