Metal Gear Solid: 20 Grafikkarten im Benchmark mit Phantom Pain

Wolfgang Andermahr
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Metal Gear Solid: 20 Grafikkarten im Benchmark mit Phantom Pain

Mit Ground Zeroes sollte nur die Vorfreude auf den fünften Teil der Metal-Gear-Solid-Spieleserie geweckt werden. Mit Phantom Pain ist nun das eigentliche Spiel erschienen, das zahlreiche Höchstwertungen kassiert. Doch wie läuft das Spiel auf dem PC? Das klärt ComputerBase unter anderem mit Benchmarks zu 20 Grafikkarten.

Die Technik

Phantom Pain ist Ground Zeroes nicht nur spielerisch sehr ähnlich, auch das technische Grundgerüst ist gleich. Dabei kommt die hauseigene Engine von Konami namens „Fox“ zum Einsatz, die optisch je nach Szene eine schöne bis durchschnittliche Grafikqualität auf den Monitor zaubert, einen jedoch wahrlich nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen lässt. Zudem gibt es auch einige technische Aussetzer, weiter unten dazu mehr.

Im fünften Metal-Gear-Solid-Teil steht und fällt die Grafikqualität mit der Auflösung. Jedes Spiel sieht mit einer höheren Auflösung besser aus, doch Phantom Pain profitiert deutlich mehr als die meisten anderen Spiele. Dies liegt an den zahlreichen kleineren Objekten, die bei niedrigen Auflösungen leiden und dabei nicht nur matschiger werden, sondern auch deutlich flimmern. Die Standardauflösung 1.920 × 1.080 ist für eine hübsche Grafik zu niedrig. In 2.560 × 1.440 sieht Phantom Pain deutlich besser aus, 3.840 × 2.160 setzt dann nochmal einen drauf. Wessen Monitor nativ nicht über Full HD hinaus kann, der kann sich mit den Downsampling-Varianten DSR (Nvidia) und VSR (AMD) weiterhelfen. Der Effekt ist zwar nicht so groß wie eine nativ höhere Auflösung, der Berechnung in Full-HD-Auflösung aber dennoch klar überlegen.

Apropos Flimmern: Phantom Pain flimmert zwar nicht überall, vor bei hellen Tageszeiten aber doch gut sichtbar. Die Engine bietet ausschließlich eine standardmäßig angeschaltete Post-Processing-Kantenglättung wie zum Beispiel FXAA, jedoch arbeitet diese wenig effektiv. Diesbezüglich helfen nur höhere Auflösungen, doch löst auch dies das Problem nicht vollständig. Ebenso problematisch ist die anisotrope Texturfilterung. Denn die scheint sowohl auf AMD- als auch auf Nvidia-Grafikkarten nicht richtig zu funktionieren – egal, ob diese vom Spiel angefordert oder vom Treiber erzwungen wird, wobei es Unterschiede gibt. Beide Möglichkeiten haben das Hauptproblem, dass es den Anschein hat, dass nur niedrige AF-Faktoren aktiv sind. Sprich, bereits in kurzer Entfernung vom Spieler sind die Texturen unscharf, man kann auch von einem „Brei“ reden. In Gebäuden fällt dies kaum auf, in der Außenwelt dafür umso mehr. Zudem sollte davon abgesehen werden, die anisotrope Texturfilterung per Treiber zu erzwingen. Auf GeForce- und auf Radeon-Karten wird dann nicht mehr Trilinear gefiltert. Zumindest schiebt man dann eine gut sichtbare Bugwelle vor sich her, was auf einen bilinearen Filter hinweist.

Äußerst ärgerlich und unverständlich ist der ins Spiel integrierte Framelimiter, der sich auch nicht abschalten lässt. Dieser lässt nur zwei Einstellungen zu: Entweder werden die Frameraten bei 30 Bildern pro Sekunde limitiert oder bei 60 FPS. Die Einstellung für letzteres heißt, warum auch immer, „Auto“. Automatisch ist da jedoch nichts, denn etwas anderes als maximal 60 FPS gibt es nicht. Dies ist auf einem Monitor mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz noch zu verschmerzen. Vor allem für Nutzer von 120-Hertz- und 144-Hertz-Monitoren ist diese Einschränkung jedoch ärgerlich und im Jahre 2015 völlig unverständlich.

Bei Phantom Pain handelt es sich um einen Titel, der an Nvidias „The Way it's meant to be played“-Programm teilnimmt. GameWorks-Techniken werden jedoch nicht eingesetzt.

Grafikkarten-Benchmarks

Die ComputerBase-Testszene für Metal Gear Solid: Phantom Pain beinhaltet einen Ritt auf einem Pferd durch eine Wüstenlandschaft. Die Open-World-Sequenzen des Actionspiels benötigen am meisten Rechenleistung. Als Treiber ist der Catalyst 15.8 beziehungsweise der GeForce 355.82 installiert. Davon abgesehen kommt das Grafikkarten-Testsystem zum Einsatz. Sämtliche Tests sind mit der maximalen Detailstufe durchgeführt worden. Zu beachten ist das FPS-Limit von 60 Bilder pro Sekunde – höhere Frameraten sind nicht möglich.

Metal Gear Solid: Phantom Pain
Metal Gear Solid: Phantom Pain – 1.920 × 1.080
  • Maximale Details:
    • AMD Radeon R9 Fury X
      60,0
    • AMD Radeon R9 Fury
      60,0
    • AMD Radeon R9 390X
      60,0
    • Nvidia GeForce GTX 980 Ti
      60,0
    • Nvidia GeForce GTX 980
      60,0
    • Nvidia GeForce GTX 970
      60,0
    • Nvidia GeForce GTX 780 Ti
      60,0
    • Nvidia GeForce GTX 780
      60,0
    • AMD Radeon R9 390
      59,9
    • AMD Radeon R9 280X
      59,8
    • AMD Radeon R9 380
      58,4
    • AMD Radeon R9 285
      58,1
    • Nvidia GeForce GTX 960
      57,7
    • Nvidia GeForce GTX 770
      55,5
    • Nvidia GeForce GTX 760
      53,1
    • Nvidia GeForce GTX 950
      49,4
    • AMD Radeon R9 270X
      46,3
    • AMD Radeon R9 370
      42,5
    • Nvidia GeForce GTX 750 Ti
      37,4
    • AMD Radeon R7 360
      30,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Um Metal Gear Solid: Phantom Pain in 1.920 × 1.080 mit den maximal möglichen 60 Bildern pro Sekunde zu spielen, benötigt es keine High-End-Grafikkarte.Bereits die GeForce GTX 960 ist dazu fast in der Lage, ihr fehlen nur etwa zwei Bilder pro Sekunde. Auf Seiten AMDs ist dafür mit der Radeon R9 380 ein gleichgestelltes Modell nötig. Eine Generation älter ist für diese Klasse eine Radeon R9 285 oder eine GeForce GTX 770 von Nöten. Ab etwa 40 FPS ist das Actionspiel zwar nicht optimal, aber durchaus brauchbar spielbar. Diese Schwelle knacken sowohl die GeForce GTX 950 als auch die Radeon R7 370, wobei in diesem Duell die normalerweise ähnlich schnelle Nvidia-Grafikkarte die Nase um 16 Prozent vorn hat.

In 2.560 × 1.440 steigen die Anforderungen der Grafikkarte. Die vollen 60 FPS schaffen nur noch die zwei schnellsten AMD-Modelle, die Radeon R9 Fury X und die Radeon R9 Fury. Die schnellsten GeForce-Ableger haben nur knapp das Nachsehen, zudem liegen die GeForce GTX 980 Ti, die GeForce GTX 980 und auch die GeForce GTX 970 quasi gleich auf. Während die Grafikkarten mit der neuen Fiji-GPU sehr gut abschneiden, hat die ältere Hawaii-Garde größere Schwierigkeiten. Die Radeon R9 390 und die Radeon R9 390X erzielen mit 51 bis 52 FPS spielbare Frameraten, liegen aber um knapp zehn Prozent hinter der GeForce GTX 970 zurück, die vor allem der Radeon R9 390X eigentlich unterlegen ist. Von der aktuellen Generation schafft es ansonsten kein Modell die 40-FPS-Marke zu knacken. Dies gelingt jedoch der Radeon R9 280X der letzten Generation sowie der GeForce GTX 770 und aufwärts. Die GeForce GTX 780 Ti arbeitet gar gleich schnell wie die GeForce GTX 980 – offenbar bringt Maxwell zumindest mit dem 60-FPS-Limiter keine Vorteile in dem Spiel.

Für 3.840 × 2.160 benötigt es dann High-End-Hardware. Spielbar ist Phantom Pain mit vollen Details dann nur noch auf der GeForce GTX 980 Ti und der Radeon R9 Fury X – und auch das nur knapp. Interessanterweise kann die Nvidia-Grafikkarte im Vergleich zu der niedrigeren Auflösung zulegen und die Radeon-Karte überholen – normalerweise zeigt sich das Verhalten genau anders herum.

Das neue Metal Gear Solid benötigt nicht allzu viel Grafikspeicher. Für 3.840 × 2.160 reichen bei vollen Texturdetails 4.096 MB aus, für 1.920 × 1.080 sind auch 2.048 MB genug. 2.560 × 1.440 sucht sich den Weg in der Mitte und benötigt 3.072 MB. In den beiden höheren Auflösungen sind aber auch keine signifikanten Probleme aufgefallen wenn der Speicherausbau eine Stufe kleiner ist.

Grafikkarten-Empfehlung für Metal Gear Solid: Phantom Pain
Optimal spielbar (ab ~55 FPS) annehmbar spielbar (ab ~40 FPS)
1.920 × 1.080
AMD ab Radeon R9 380
ab Radeon R9 285/280X
ab Radeon R7 370
ab Radeon R9 270X
Nvidia ab GeForce GTX 960
ab GeForce GTX 770
ab GeForce GTX 950
ab GeForce GTX 760
2.560 × 1.440
AMD Radeon R9 Fury X
Raeon R9 Fury
ab Radeon R9 390
ab Radeon R9 280X
Nvidia ab GeForce GTX 970
GeForce GTX 780 Ti
ab GeForce GTX 970
ab GeForce GTX 770
3.840 × 2.160
AMD nicht möglich Radeon R9 Fury X
Nvidia nicht möglich GeForce GTX 980 Ti

Prozessor-Benchmarks

Der fünfte Teil der Metal-Gear-Solid-Reihe stellt keine hohen Ansprüche an den Prozessor. Auf einer Nvidia GeForce GTX 980 Ti ist es völlig gleich, ob der eingesetzte Core i7-4770K mit 2,5 GHz oder mit 3,5 GHz läuft, ob zwei Kerne oder vier Kerne aktiv sind: Es werden durchweg die maximalen 60 Bilder pro Sekunde erreicht.

Auf der AMD Radeon R9 Fury X gibt es nur bei zwei aktiven Prozessoreinheiten einen kleinen Einbruch: Sieben Prozent weniger Frames, was in 55,7 Bilder pro Sekunde resultiert, sind das Ergebnis. Abgesehen von der niedrigeren Framerate läuft das Spiel dennoch einwandfrei, ein Stocken oder ähnliche Probleme gibt es nicht. Wird dann zum Beispiel Hyper-Threading aktiviert, kommt auch die Radeon-Karte fast an die 60 FPS. Dasselbe Ergebnis gibt es bei vier CPU-Kernen und einem Takt von nur noch 2,5 GHz.

Prozessor-Benchmarks – 1.920 × 1.080
  • GeForce GTX 980 Ti:
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 4K + HTT
      60,0
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 4K
      60,0
    • i7-4770K @ 2,5 GHz + 4K
      60,0
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 2K
      60,0
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 2K + HTT
      60,0
    • AMD FX-8370
      59,9
  • Radeon R9 Fury X:
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 4K + HTT
      60,0
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 4K
      60,0
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 2K + HTT
      59,8
    • i7-4770K @ 2,5 GHz + 4K
      59,7
    • i7-4770K @ 3,5 GHz + 2K
      55,7
    • AMD FX-8370
      54,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!