Thecus W2000+ und W4000+ im Test: Zwei Alleskönner-NAS mit Windows Server

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Frank Hüber
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Thecus W2000+ und W4000+

Auch wenn die beiden NAS-Systeme eine gemeinsame technische Basis teilen, unterscheiden sie sich äußerlich stark voneinander. Lediglich das Konzept, die von Thecus bereits bekannte Kombination von Kunststoff an der Vorderseite und einem Metallgehäuse, ist beiden gemein.

Thecus W2000+

Die Thecus W2000+ verbirgt die beiden Laufwerksschlitten hinter einer Kunststofftür, die wie die gesamte Vorderseite in Hochglanz ausfällt. Die Laufwerkseinschübe selbst können sowohl 2,5- als auch 3,5-Zoll-Festplatten aufnehmen, diese müssen jedoch unabhängig von ihrem Formfaktor verschraubt werden – eine werkzeug- oder gar schraubenlose Montage ist deshalb nicht möglich. Die Laufwerksschlitten können abgeschlossen werden, um sie rudimentär gegen unerlaubtes Entfernen zu sichern. Darüber hinaus befinden sich an der Vorderseite neben dem Ein-/Ausschalter ein USB-3.0-Anschluss, der SD-Kartenleser sowie die hinter einer halbtransparenten, mit Symbolen versehenen Blende platzierten Status-LEDs.

Thecus W2000+ im Test

Erneut ist es dabei die Frontpartie der W2000+, die den ansonsten hochwertigen Eindruck des NAS-Systems trübt. Angesichts des veranschlagten Preises von rund 455 Euro muss bei der Verarbeitungsqualität und den gewählten Komponenten mehr geboten werden. Die Kunststoff-Partie hinterlässt nämlich sowohl optisch als auch haptisch den Eindruck, als habe man ein günstiges Einstiegs-NAS erworben.

Der interne Aufbau der Thecus W2000+ ist geordnet und gut verarbeitet. Die 60 GB große SSD ist im oberen Bereich des Gehäusekäfigs platziert und liegt so nicht im Luftstrom des rückseitigen 60-mm-Lüfters, was allerdings unkritisch ist. Der Einsatz einer herkömmlichen SATA-SSD ermöglicht es dem Käufer, diese bei Bedarf gegen ein größeres oder schnelleres Modell zu tauschen, wobei letzteres unnötig erscheint, da die verbaute SSD schnell genug für die Hardware-Basis ist. Die Hauptplatine hält keinerlei Überraschungen bereit, sondern zeigt sich im gewohnten Design mit passiven Kühlkörpern auf CPU und Controller. Die beiden SO-DIMM-Steckplätze sind bei der Plus-Version der W2000 beide mit Speichermodulen belegt, die – etwa auch bei einem Defekt – unproblematisch getauscht werden können.

An der Rückseite befinden sich die restlichen Anschlüsse: zweimal USB 2.0, einmal eSATA, zweimal Gigabit-LAN, je einmal VGA und HDMI sowie ein Kensington-Lock und der Anschluss für das externe 60-Watt-Netzteil.

Thecus W4000+

Bei der Thecus W4000+ wiederholt sich der Eindruck der nicht ins Gesamtbild passenden Frontpartie. Auch wenn die Front des NAS einen besseren Eindruck hinterlässt als bei der W2000+, wird sie dem Preis von derzeit rund 490 Euro nicht gerecht. Insbesondere der Ein-/Ausschalt-Knopf und die wackelige Kunststofftür vor den Festplatteneinschüben überzeugen nicht.

Thecus W4000+ im Test

An der Vorderseite platziert Thecus zwei USB-3.0-Anschlüsse und ein farbiges OLED-Display mit Statussymbolen. Die Rückseite beherbergt zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen eSATA-Anschluss, zwei Gigabit-Netzwerkanschlüsse, einen HDMI- und einen VGA-Ausgang, einen Audioausgang in Form einer 3,5-mm-Klinkenbuchse, den Anschluss für das externe 120-Watt-Netzteil sowie ein Kensington-Lock. Der interne Aufbau der W4000+ ist mit Ausnahme des größeren Lüfters und der vier Festplatteneinschübe identisch zur W2000+.

Als Betriebssystem kommt, wie bereits eingangs erwähnt, Windows Storage Server 2012 R2 Essentials zum Einsatz. Wie sich dieses bei der Konfiguration und im Alltag schlägt, darauf gehen wir im Folgenden näher ein.