Intel Skylake vPro: Business-Sparte mit mehr Sicherheit ins elfte Jahr

Volker Rißka
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Intel Skylake vPro: Business-Sparte mit mehr Sicherheit ins elfte Jahr

Startschuss für Intels Skylake-Familie im Business-Umfeld. Im nun elften Jahr feiert die Nutzung von Intels vPro-Familie ihren bisherigen Höchststand – und dies soll sich fortsetzen. Intel bewirbt die Neulinge mit dem Fokus auf Sicherheit deshalb als nichts geringeres als „die besten Business-PCs, die es gibt“.

Tom Garrison, Chef der Business-Sparte von Intel, war sichtlich stolz, als er in der vergangenen Woche die neue Produktpalette rund um PCs/Notebooks auf Basis der Skylake-Plattform präsentierte. Diese ist noch breiter aufgestellt, reicht sie doch vom Compute Stick mit Core M vPro über klassische Notebooks bis hin zu kleinen und großen PCs und All-in-One-Systemen. Auf der CES 2016 zeigte dies bereits erste Erfolge: Die meisten CES-Award-prämierten Notebooks und PCs entstammen aus dem Business-Bereich, darunter sind alle Branchenriesen wie Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo und Toshiba vertreten.

Intel vPro Event 2016

Dem Geschäfts-Umfeld kommen aber auch die Entwicklungen drumherum sehr entgegen. Thunderbolt 3 hat dank USB-Typ-C-Anschluss eine so hohe Durchdringungsrate wie noch nie zuvor ein Thunderbolt-Port im Windows-Umfeld, zudem wird das Sicherheitsdenken in der Gesellschaft mit jedem Jahr größer. Letzter Punkt hat zum Großteil dafür gesorgt, dass sich die Anzahl der Nutzer der vPro-Features im Jahr 2014 zu 2015 verdoppelt hat.

vPro setzt wie üblich bestimmte Hardware voraus. Im Desktop sind die Chipsätze Z170, H170 & Co. nicht geeignet, es braucht einen Q170 – gleiches gilt auch für ein Notebook (QM170) – nicht einmal der Q150 bietet die komplette Unterstützung. Stimmen muss dann aber auch noch der Prozessor: Übertaktbare K-Modelle beherrschen keinen vPro-Support, auch der im Notebook meistverbaute Vier-Kern-Prozessor Core i7-6700HQ kann kein vPro. Je nach CPU wird das Feature deshalb mitunter separat beworben, wie unter anderem beim Core m5. In Intels Datenbank ARK bleiben dann noch 35 von 91 mit dem Codenamen Skylake in Verbindung stehende CPUs und Chipsätze übrig.

vPro steht aber nicht nur für Sicherheit, sondern auch erweiterte Möglichkeiten der Remote- und lokalen Überwachung sowie Korrektur und Reparatur der PCs. Dies schließt sowohl die Fernwartung als auch den Schutz von vertraulichen, persönlichen und geschäftlichen Daten mit ein – darunter auch ganz simpel erscheinende Dinge wie beispielsweise Filesharing oder der USB-Blocker, mit dem die öffentlich für jedermann zugänglichen USB-Ports nur mit korrektem Key oder gar nicht nutzbar sind.

Intel Authenticate und Intel Unite

Mit Authenticate hat Intel zudem eine weitere Sicherheitslösung im Angebot, eine Hardware-unterstützte Multi-Faktor-Authentifizierung. Über eine Mischung aus verschiedenen, selbst wählbaren Faktoren (Fingerabdruck, Passwort, Standort, Handy mit Bluetooth in der Nähe usw.) wird der Zugang zu einem Rechner freigegeben und entsprechend auch wieder gesperrt. Entfernt sich beispielsweise das Handy vom Arbeitsplatz, wird binnen zehn Sekunden der Rechner gesperrt. Intel Authenticate ist mit Microsoft Windows 7, 8 und 10 kompatibel und soll in Kürze verfügbar sein.

Intel hat im Business-Bereich aber auch noch andere Baustellen. Wireless Display, dort vor einiger Zeit als Pro-Version eingeführt, wird auch im neuen Jahr weiter gefördert. Die mit „Sandy Bridge“ vor sechs Jahren eingeführte Technologie „WiDi“ ist den Kinderschuhen nach und nach entwachsen und soll in Zukunft in noch mehr Konferenzräumen zum Einsatz kommen.

In diese Richtung zielt auch das zur Computex 2015 enthüllte Konferenzsystem Unite, welches auf die generelle Infrastruktur abzielt. Laut Intel kürze dies die Vorbereitungszeit „bis das System endlich steht“ von über sieben auf nur etwas über zwei Minuten. Neue Features wie der erweiterbare Bildschirm, die Integration von Skype Business und zusätzlich Modi sollen die Bedienung erleichtern, sodass den bisher rund 600 eingesetzten Lösungen in diesem Jahr mehr als 3.000 folgen sollen – auch dank einem Ausbau der Partnerschaft mit vielen Herstellern, darunter neu auch Logitech. Was genau sich dahinter allerdings verbirgt, dazu konnte Logitech auf Nachfrage von ComputerBase kurzfristig keine Details liefern, beide Parteien haben zum Start aber eine Webseite live geschaltet, die spezielle Kameras- inklusive Lautsprecherlösungen zeigt.

Unite ist nach wie vor aber nicht frei verfügbar, sondern wird von den Partnern und OEM-Herstellern separat für ihre Geräte angeboten. Intel will ein halbes Jahr nach dem Start noch im Auge behalten, dass die Hardware auch passend mit der Software zusammenarbeitet.

Für die Zukunft setzt Intel die Fokuspunkte klar auf Sicherheit, dazu das bereits seit Jahren vorangetriebene Programm der kompletten Unabhängigkeit von Kabeln – Workplace Transformation. Die oft gezeigten Projekte WiGig und Wireless Charging laufen aber nach wie vor sehr zäh, eine schnelle Markteinführung ist dort nicht in Sicht. Denn auch dieses Mal diente der bereits vor einem Jahr gezeigte kleine HP-Würfel als einziges echtes Beispiel. Wireless Display ist von den drei Technologien die am weitesten fortgeschrittene.