Intel Itanium: HP bietet Support für Kittson-CPUs bis 2025

Volker Rißka
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Intel Itanium: HP bietet Support für Kittson-CPUs bis 2025

Hewlett Packard Enterprise (HPE) will die kommenden Itanium-Server-Generation auf Basis des Kittson-Prozessors bis zum Jahre 2025 unterstützen. Als letzter Riese in dem Nischengeschäft will HP damit seine verbliebene Kundschaft lange binden und den entsprechenden Support gewährleisten.

Wie viele Intel-Prozessoren in letzter Zeit hat jedoch auch die aktuelle Itanium-Plattform mit Verzögerungen zu kämpfen. Die letzte Generation Poulson ist im Jahre 2012 enthüllt worden, damals wurde bereits dargelegt, dass ein Nachfolger geplant ist. Zwischenzeitlich kochen die Erwartungen durch Intels Aussagen hoch, dass Itanium-Prozessoren und herkömmliche Xeon mit dem „Modular Development Model“ Plattform-Komponenten wie Chips und Sockel-Kompatibilität teilen könnten. Ein halbes Jahr nach der Ankündigung kam dann jedoch das Dementi, die Sockel-Kompatibilität zwischen Itanium und Xeon wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Stattdessen sollen die geplanten Kittson-Prozessoren Sockel-kompatibel zu der bisherigen Itanium-Reihe bleiben und dementsprechend den Sockel LGA1248 nutzen. Damit wären die neuen Modelle nicht nur kompatibel zu den aktuellen Itanium 9500 sondern ebenfalls zu den Itanium 9300 „Tukwila“, der fast auf den Tag genau Anfang Februar 2010 vorgestellt wurde, während der Itanium 9500 „Poulson“ im November 2012 folgte. Die letzte Ausbaustufe Kittson ist deshalb zeitlich langsam überfällig, wenngleich bisher keine größeren Gerüchte zu der erwarteten vermutlich letzten Auflage einer Itanium-Prozessorserie im Umlauf sind – dies spricht deshalb kaum für einen nahen Starttermin.

HPEs Jeff Kyle erklärte, dass der Support für die Itanium-Serie in der Firma bis 2025 gewährleistet sein soll. Dies klingt nach einer neuen Übereinkunft mit Intel, denn HP ist nach dem Absprung von Microsoft und insbesondere auch Oracle die letzte Branchengröße, die noch auf das Itanium-Konzept setzt. Um dies sicherzustellen, zahlte HP an Intel in der Vergangenheit bereits hunderte Millionen US-Dollar, um den Support bis mindestens 2017 sicherzustellen. Zuletzt war aber auch HP mehr und mehr auf x86-Server gewechselt, was als stetiger Sargnagel für Itanium gewertet wird. Alles andere als eine Einstellung des Itanium-Programms nach der seit Jahren geplanten Kittson-CPU wäre deshalb eine faustdicke Überraschung.