MSI ECO-Mainboard im Test: Strom sparen mit der Hauptplatine

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Ja, die ECO-Serie von MSI lässt den gesamten PC weniger Energie aufnehmen; kein anderes Mainboard im Test kommt so tief runter. Die von MSI den Mainboards beigelegte Software ist aktuell allerdings noch eine Enttäuschung, viele Angaben sind falsch und Einstellungen lassen sich nicht übernehmen. Und der Test zeigt auch: Wird bei anderen Platinen auf Ausstattung verzichtet oder werden nicht benötigte Komponenten deaktiviert, lässt sich auch dort viel Energie einsparen. MSI ist bei der ECO-Serie lediglich besonders konsequent.

Kommen diese Mainboards in Umgebungen, in denen viele Systeme 24/7 arbeiten, zum Einsatz, können die Unterschiede durchaus relevante Größenordnungen annehmen: Über 22 Euro an Stromkosten könnte ein 365 Tage im Jahr genutzter PC mit der ECO-Platine gegenüber einer High-End-Platine weniger verbrauchen. Im heimischen PC sind die Einsparungen hingegen im Alltag in der Geldbörse kaum zu bemerken. Je nach Konfiguration des Systems liegt die Einsparung durch das Mainboard nur bei 3,50 bis maximal 7,50 Euro pro Jahr pro PC. Gegenzurechnen ist dabei auch, dass MSI für die ECO-Platinen einen Aufpreis verlangt.

MSI B150M ECO
MSI B150M ECO

Um das letzte Bisschen an Energieeffizienz aus dem PC zu holen, bieten sich die ECO-Platinen ohne Frage an. Anwender, die dieses Ziel verfolgen, sollten zuvor aber andere Potentiale heben.

Einsparmöglichkeiten auch über weitere Bauteile des PCs

Allen voran das passende Netzteil. Im ComputerBase-Test zu AMDs Sockel AM1 hatte der Umstieg von einem bereits sehr effizienten 400-Watt-Netzteil auf ein kleines ITX-Netzteil mit nur 75 Watt die Leistungsaufnahme im Leerlauf von 23 auf acht Watt nahezu auf ein Drittel reduziert. Die niedrige Effizienz bei wenig Last verhagelt dem großen Netzteil in diesem Fall die Bilanz.

Viele Hersteller bieten auf ihren Seiten entsprechende Netzteil-Rechner an, die jedoch nur als grobe Empfehlung angesehen werden sollten. Die Rechner der Mainboardhersteller legen den Maximalwert dabei in der Regel oft niedriger aus als Netzteilhersteller, die die margenträchtigen Hoch-Watt-Boliden verkaufen wollen. Auch alternative Watt-Rechner gilt es deshalb zu probieren.

Ein echt „grüner Rechner“ besteht aus vielen Einzelteilen und ist nicht an einem Bauteil allein festzumachen. Das Mainboard und das Netzteil sind ein guter Anfang, am Ende besteht ein PC aber noch aus diversen weiteren Komponenten, die auf das Einsatzgebiet des Rechners abgestimmt werden sollten. Dies schützt nicht nur vor Fehlinvestitionen, am Ende kommt so ganz schnell auch ein extrem effizientes und damit in den meisten Fällen auch stromsparendes System zusammen. Das Herabsenken der Betriebsspannung ist ein weiterer Hebel, den versierte Anwender nutzen sollten. Hier gibt es weniger Stromverbrauch ganz ohne Mehrkosten.

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