I/O 2016

Android N im Test: Google nutzt große Displays endlich sinnvoll

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Nicolas La Rocco
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Neue Benachrichtigungen

Größte Veränderung Nummer zwei sind die überarbeiteten Benachrichtigungen, eine seit jeher große Stärke von Android, die iOS und Windows selbst nach Jahren nie so gut reproduzieren konnten. In Android N nehmen Benachrichtigungen auf Smartphones nun die volle Breite des Displays ein und zeigen mehr Informationen an.

Das Karten-Design gibt es hier nicht mehr, einzelne Benachrichtigungen sind nur noch durch eine feine Linie voneinander getrennt. Auf aktuellen Geräten mit hochauflösenden Displays wie dem Nexus 6P gibt es keine Probleme, das Plus an Informationsgehalt korrekt zu erkennen.

Neues Design für Benachrichtigungen
Neues Design für Benachrichtigungen

Schiebt man eine der Benachrichtigungen ein Stück zur Seite, etwa bis zur Mitte des Menüs, erscheint ein Zahnrad, über das sie stumm gestellt werden kann. Mehrere Benachrichtigungen einer App werden in einem Element dargestellt. Nimmt man hier zwei Finger und wischt in der Benachrichtigung nach unten, erscheinen alle Benachrichtigungen dieser App detailliert aufgelistet. Neben jeder Uhrzeit jeder Benachrichtigung gibt es einen Pfeil, mit dem am Beispiel von Gmail über eine Vorschau des Inhalts direkt in die Nachricht eingestiegen werden kann. Direkt aus den Benachrichtigungen heraus kann geantwortet oder die E-Mail archiviert werden.

Direktantwort schon in den Benachrichtigungen

Beim Wählen der Direktantwort wechselt Android N von den Benachrichtigungen in die Gmail-App. Das muss aber nicht sein, wie zum Beispiel Hangouts 8.0 zeigt. In Android N gibt es für Entwickler eine Option, Sofortantworten innerhalb der Benachrichtigungen zu ermöglichen. In Android Marshmallow war das zwar auch möglich, jeder Entwickler musste aber noch seine eigene Methode dafür entwickeln. Jetzt kann gleich in einer Zeile unterhalb der Benachrichtigung die Antwort eingegeben werden, ohne das Feld verlassen oder gar in die App wechseln zu müssen.

Einstellungen bieten mehr Informationen

Geht man in die Einstellungen von Android N, lautet auch hier das Credo: Großes Display, viele Pixel, also mehr Informationen. In viele Einstellungen muss der Nutzer nun gar nicht mehr gehen, um Basisinformationen angezeigt zu bekommen. Denn Android N zeigt die wichtigsten Daten direkt auf der ersten Menüebene an, anstatt viel Freifläche zu verschwenden. So ist zum Beispiel direkt einsehbar, mit welchem WLAN das Gerät verbunden ist, wie laut Systemtöne eingestellt sind oder wie viel Speicher noch auf dem Gerät frei ist.

Hamburger-Menü macht Wege kürzer

Muss man doch einmal zwischen mehreren Submenüs der Einstellungen wechseln, geht das nun aufgrund eines neuen Hamburger-Menüs, das sich durch eine Wischgeste vom Displayrand ausziehen lässt, schneller als bisher. Das neue Hamburger-Menü steht auf allen Seiten der Einstellungen zur Auswahl. Es wird auf der ersten Menüebene aber nicht optisch durch das entsprechende Piktogramm signalisiert. Von dem Hamburger-Menü aus lässt sich einfach in jede Kategorie der Einstellungen wechseln.

Schnelleinstellungen sind endlich konfigurierbar

Für weniger tiefgehende Einstellungen gibt es in Android N drastisch überarbeitete Schnelleinstellungen. Die fünf wichtigsten sind in einer schmalen Zeile am oberen Displayrand zu sehen, sobald die Benachrichtigungen ausgeklappt werden. Eine weitere Wischgeste nach unten bringt bis zu vier weitere Schnelleinstellungen in einer schicken Animation zum Vorschein und lässt alle Symbole größer werden. Außerdem erscheinen Symbole für die Verwaltung von Nutzerkonten und die vollwertigen Einstellungen.

Tippt man eine bestimme Schnelleinstellung an, zum Beispiel die für WLAN, Bluetooth oder den Akku, gibt es noch im selben Menü eine Detailansicht der ausgewählten Schnelleinstellung und weitere Optionen werden angezeigt. Langes Halten einer Schnelleinstellung führt in das entsprechende Menü der vollständigen Einstellungen für die volle Kontrolle.

Damit ist aber nicht Schluss, denn die Schnelleinstellungen können jetzt auch mehrere Seiten haben – je nachdem, wie viele im System hinterlegt sind und welche der Nutzer aktiviert hat. Denn über die Edit-Schaltfläche können Schnelleinstellungen aus dem Menü genommen oder hinzugefügt werden. Was viele Custom-ROMs oder Hersteller wie LG und Samsung mit ihren UI-Aufsätzen schon seit Jahren beherrschen, kann mit der N-Version nun endlich auch Stock-Android.

Konfigurierbare Schnelleinstellungen
Konfigurierbare Schnelleinstellungen
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