Intel-Roadmap: Apollo-Lake-SoCs in Kürze, Cannonlake-CPUs ab Q3/2017

Volker Rißka
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Intel-Roadmap: Apollo-Lake-SoCs in Kürze, Cannonlake-CPUs ab Q3/2017
Bild: Intel

Eine aktuelle Roadmap zeigt nicht nur den Start der 10-nm-Prozessoren mit dem Codenamen Cannonlake im dritten Quartal 2017, sondern auch den bereits in diesem Sommer anstehenden Braswell-Refresh Apollo Lake, der zum Ende des Jahres als Broxton auch im Tablet zu finden sein soll. Ein Codenamen-Überblick.

Apollo Lake ist die neue Einsteiger-Plattform

Hinter Apollo Lake verbirgt sich die neue Einsteigerplattform für Notebooks, aber auch den Desktop, beispielsweise für die günstigen NUCs. Die Prozessoren sind in der N-Serie angesiedelt, als Celeron N oder Pentium N stehen diese aber nicht separat im Handel, sondern sind als BGA-Chip immer mit der Hauptplatine verlötet. Die Neulinge mit dem Codenamen Apollo Lake erhalten die bereits aktuell genutzten Prozessorkerne Airmont in Form einer leichten Überarbeitung, die Bezeichnung wechselt dementsprechend zu Goldmont. Die größte Neuheit liegt aber an anderer Stelle, denn die überarbeiteten CPU-Kerne werden mit einer neuen Grafikeinheit kombiniert, die dem technischen Stand der Skylake-Generation, Gen9, entspricht. Im Vollausbau sollen dort 18 Execution Units zur Verfügung stehen, die HD 520 als aktuelle Skylake-Mainstream-Grafik hat 24 EUs.

Was Cherry Trail für Braswell ist, wird Broxton für Apollo Lake. Der Prozessor samt Grafikeinheit bleibt nahezu identisch, jedoch wird das Drumherum im SoC dem Einsatzgebiet angepasst. Bei Cherry Trail und dem Nachfolger Broxton liegt der Fokus auf Tablets. SATA-Ports, diverse Grafikausgänge und eine Handvoll USB-Ports sowie viele weitere Bauteile braucht es dort nicht unbedingt. Das SoC wird insgesamt weiter abgespeckt, um mit geringeren Taktraten in einer kleineren TDP-Klasse agieren zu können.

Intel-Roadmap für Cannonlake, Apollo Lake & Co.
Intel-Roadmap für Cannonlake, Apollo Lake & Co. (Bild: Benchlife)

Während die Broxton-Chips – nach unzähligen Verschiebungen – erst zum Jahresende fertig sein sollen, sind die Apollo Lake bereits im Anmarsch. Auf der CeBIT 2016 in Hannover erklärten Hersteller bereits, dass sie den Start des „Braswell Refreshs“, wie Apollo Lake dort meistens genannt wurde, vorbereiten. Spätestens zur Computex 2016 Anfang Juni werden die ersten Systeme mit den neuen Chips zu sehen sein – diese Messe wurde seit der Vorstellung der ersten Atom-Prozessoren im Juni 2008 immer für die Enthüllung neuer Einsteigersysteme genutzt.

Cannonlake folgt Kaby Lake exakt ein Jahr später

Die Roadmap bestätigt einmal mehr das Zeitfenster für die neuen Prozessoren aus der Core-Familie. Kaby Lake wird demnach ab dem Sommer 2016 für Notebooks zur Verfügung stehen, exakt ein Jahr darauf soll Cannonlake die 10-nm-Fertigung an den Start bringen. Das Zeitfenster für Kaby Lake deckt sich ebenfalls mit den vorangegangenen Informationen, die von einem Start erst einmal nur im Notebook-Bereich mit Prozessoren aus der U-Serie ausgehen. Erst deutlich später, im Desktop erst 2017, sollen die Prozessoren in fast allen anderen Bereichen die Skylake-Modelle ersetzen.

Wie es bei den Cannonlake-Prozessoren aussieht, ist aktuell noch unbekannt. Da zuletzt die Mobile-Sparte aber fast immer den Vorrang bekam, ist auch dort von einem Start zuerst im Notebook auszugehen. Dort sind Gewinne hinsichtlich des Verhältnisses von Leistung pro Watt am größten, beim Wechsel von der 14- auf die 10-nm-Fertigung kann der Neuling dort seine Stärken am besten ausspielen.