Patriot Hellfire SSD im Test: Ab 80 °C hört der Spaß schnell auf

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Michael Günsch
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Detailbetrachtungen

Neuzustand und Leistungsabfall

Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient der Benchmark AS SSD. Mit diesem werden Transferraten und Zugriffszeiten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand und im späteren Verlauf nach normaler Nutzung mit installiertem System sowie nach starker Nutzung und fast vollständiger Befüllung überprüft. Details zu diesem Vorgehen und den vorbereitenden Maßnahmen liefert der Artikel „So testet ComputerBase SSDs“.

AS SSD – Patriot Hellfire 480 GB
Neuzustand
(ohne Daten)
Normalzustand
(35 GB belegt)
Stark genutzt
(10 GB frei)
∆ Neuzustand
zu Stark genutzt
Sequenzielles Lesen 2339 2346 1956 -16 %
Sequenzielles Schreiben 1336 1313 983 -26 %
4K Lesen 59 59 50 -15 %
4K Schreiben 152 135 143 -6 %
4K 64Thrd Lesen 897 899 896 0 %
4K 64Thrd Schreiben 717 688 690 -4 %
Werte in MB/s

Im schlimmsten Fall verliert die Patriot Hellfire 26 Prozent ihrer sequenziellen Schreibleistung. Auch die Leseraten (sequenziell und 4K) fallen deutlich ab. Dies gilt für ein nahezu randvolles Laufwerk, das zudem mit 4K-Random-Writes extrem belastet wurde. Im Normalzustand ist die Leistung dagegen fast auf Höhe des Neuzustands.

Leistungsbeständigkeit

In den Phasen der hohen Belastung geht die Patriot Hellfire zwischenzeitlich in die Knie. In den Recovery-Phasen findet aber eine deutliche Erholung statt, sodass die Leistung das Niveau der Samsung 960 Evo erreicht und die Intel SSD 750 sowie die Plextor M8Pe hinter sich lässt.

PCMark 8 – Consistency Test
0,000102,733205,467308,200410,933513,667616,400Megabyte pro Sekunde (MB/s) Degradation 1Degradation 2Degradation 3Degradation 4Degradation 5Degradation 6Degradation 7Degradation 8Steady State 1Steady State 2Steady State 3Steady State 4Steady State 5Recovery 1Recovery 2Recovery 3Recovery 4Recovery 5

IOPS im Zeitverlauf als Windows-Systemlaufwerk

Für eine NVMe-SSD fallen die IOPS als Systemlaufwerk nicht besonders hoch aus. Gegen Ende des Tests sinkt die Leistung immer weiter ab, was auch auf die hohen Temperaturen zurückzuführen sein könnte.

IOPS im Zeitverlauf (4K random write, QD32)
032.00064.00096.000128.000160.000IOPS 101002003004005006007008009001.0001.1001.2001.3001.4001.5001.6001.7001.800

Maximale IOPS unter Idealbedingungen

Erst unter Idealbedingungen (zweites, leeres Laufwerk, 4 Worker, QD32) erreicht die Patriot Hellfire kurzzeitig hohe Leistungswerte von 290.000 IOPS beim Lesen. Beim Schreiben sind es immerhin knapp 150.000 IOPS. Dies ist angesichts der Herstellerangaben kurios, denn das Datenblatt (PDF) verspricht nur 170.000 IOPS beim Lesen, aber 210.000 IOPS beim Schreiben. Allerdings macht Patriot keine genauen Angaben zur Testmethodik, weshalb der direkte Vergleich nicht möglich ist.

Knapp 290.000 IOPS bei 4K Random Read sind möglich
Knapp 290.000 IOPS bei 4K Random Read sind möglich
Bei 4K Random Write sind es rund 150.000 IOPS
Bei 4K Random Write sind es rund 150.000 IOPS