Runde Smartwatches im Test: Asus ZenWatch 3 und Samsung Gear S3 Classic im Vergleich

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Jan Wichmann
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Laufzeiten und Ladekonzept

Ist ein täglicher Ladezyklus bei einer Vielzahl der bislang getesteten Smartwatches notwendig gewesen, setzt die dritte Generation genau an diesem (kritischen) Punkt an. Erfolgreich, denn beide Uhren können gegenüber ihren Vorreitern deutlich an Laufzeit zulegen. Das war zuletzt auch Apple mit der Watch Series 2 in Zusammenspiel mit watchOS 3.1 gelungen.

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Im täglichen Gebrauch, der sich aus der Steuerung der Musik und dem Sichten sowie Beantworten mehrerer Benachrichtigungen zusammensetzt, kann die Samsung Gear S3 classic mit einer Laufzeit von rund 58 Stunden aufwarten. Sie führt somit, abgesehen von den mit E-Paper-Display ausgestatteten Uhren der Firma Pebble, die Rangliste an. In den gewachsenen Ausmaßen des Gehäuses verbaut Samsung einen Akku mit einer Nennladung von 380 mAh, wohingegen der Vorläufer lediglich 250 mAh bot – das sind 52 Prozent mehr. Um Energie zu sparen ist darüber hinaus die „Always-on“-Funktion, die das Display auch im unbenutzten Zustand minimal erhellt, im Auslieferungszustand deaktiviert. Das Ziffernblatt erstrahlt nur noch dann, wenn das Handgelenk zum Ablesen angehoben wird. Die Aktivierung jener Funktion ist im Menüpunkt „Designs“ etwas versteckt zu finden.

Laufzeiten
    • Pebble Steel
      116,0
      E-Paper-Display
    • Pebble Time
      107,0
      Color-E-Paper-Display
    • Samsung Gear S3 classic
      58,0
      ohne „Always-on“
    • Sony Smartwatch 3
      48,0
    • LG G Watch R
      46,0
    • Asus ZenWatch 3
      45,0
      „Always-on“ deaktiviert
    • Asus ZenWatch
      38,0
    • LG G Watch
      36,0
    • Samsung Gear Fit2
      34,0
    • Huawei Watch
      33,0
    • Motorola Moto 360 2nd Gen 42 mm
      31,0
    • Samsung Gear Live
      28,0
    • Motorola Moto 360
      26,0
    • Samsung Gear S2
      25,0
    • Apple Watch Sport 38 mm
      23,0
    • K88H Smart
      21,0
    • X10
      21,0
Einheit: Stunden

Asus setzt mit nahezu unveränderter Nennladung auf eine neue SoC-Serie. Der Snapdragon Wear 2100 wird seinen Versprechungen gerecht und ermöglicht der ZenWatch 3 Laufzeiten von etwa 45 Stunden. Um beide Uhren vergleichen zu können, wurde bei der ZenWatch 3 die „Always-on“-Funktion deaktiviert. Die Aktivierung der Funktion hat indes eine Verkürzung der Laufzeit von gut zwei Stunden zur Folge. Die Display-Helligkeit beider Uhren wurde zudem auf ein gleiches Niveau gesenkt und WLAN sowie NFC und GPS (Samsung) deaktiviert.

Zum Laden setzt Samsung weiterhin auf die kontaktlose Ladeschale, die bereits bei der Gear S2 Anwendung fand. Asus leistet sich hingegen einen Fehltritt. Wurde bislang auf ein magnetisches Ladekabel mit Kontakten gesetzt, wollte Asus auch der ZenWatch ein modisches Lade-Dock verpassen. Die Uhr kann für die kontaktgebundene Ladung allerdings nur in eine Richtung auf das schöne Dock gesetzt werden, das aufgrund des starren Kabels am Boden nicht wackelfrei steht. Ein einfaches Auflegen der Uhr ist nicht möglich, da die Armbänder hierfür zu stark geknickt (oder gar gebrochen) werden müssten. Immerhin erkennt auch die ZenWatch den Ladezustand und zeigt die Kapazität sowie die Uhrzeit an.

Fazit

Sowohl die Asus ZenWatch 3 als auch die Samsung Gear S3 Classic verkörpern ein erwachsenes klassisches Uhrendesign, das der ZenWatch 3 mit dem Metallboden und dem guten Tragekomfort sogar noch besser gelingt als der größeren Gear S3 mit Kunststoffboden. Dafür wartet die Smartwatch von Samsung mit einer Vollausstattung an Fitnesssensoren auf. Die Herzfrequenz erkennt die Uhr von Asus nämlich nicht. Beiden gemein ist die Verlängerung der Laufzeit auf knapp zwei bis zweieinhalb Tage.

Asus ZenWatch 3 und Samsung Gear S3 classic: im Vergleich
Asus ZenWatch 3 und Samsung Gear S3 classic: im Vergleich

Einen positiven Eindruck hinterlassen damit am Ende beide Uhren. Doch es sind Feinheiten wie der immer wieder versehentlich ausgelöste Homebutton oder das Ladekonzept der Asus ZenWatch 3, der Kunststoffgehäuseboden oder die klackernde Lünette der Samsung Gear S3 classic, die eine uneingeschränkte Kaufempfehlung verhindern.

Dessen und optischen Aspekten ungeachtet, liefert Samsung in Summe die bessere Smartwatch ab. Neben einem flüssigeren Bediengefühl gibt sich Tizen harmonischer. Das zeigt sich beispielsweise beim Beantworten von Nachrichten. Kann unter Android Wear lediglich mit abgespeicherten Textbausteinen oder via Spracherkennung geantwortet werden, bietet Tizen die Möglichkeit mit einer kleinen T9-Tastatur zu kommunizieren. Zudem kann die gesamte Menüreihenfolge nach eigenen Vorlieben angeordnet werden. Auch die höhere Helligkeit des Displays und die umfassende Ausstattung mit Sensoren überzeugt. Der Aufpreis fällt mit 160 Euro allerdings groß aus – und die Uhr passt mit ihren Abmessungen nicht an jedes Handgelenk.

Preise und Verfügbarkeit

Beide Uhren sind bereits im Handel verfügbar. Die Asus ZenWatch 3 ist wahlweise mit Leder- oder Silkonarmband zu Preisen ab rund 230 Euro erhältlich. Die Samsung Gear S3 Classic ist ab rund 385 Euro und die nur im Design leicht angepasste Gear S3 Frontier ab 390 Euro erhältlich.

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