Aliens: Colonial Marines: Schreibfehler macht Aliens dumm

Max Doll
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Aliens: Colonial Marines: Schreibfehler macht Aliens dumm
Bild: Gearbox

Dass es den Xenomorph-Killern in Aliens: Colonial Marines (Test) an geistiger Leistungsfähigkeit mangelt, liegt nicht an simplen KI-Routinen, sondern an einem einfachen Schreibfehler. Den richtigen Buchstaben aus einer .ini-Datei zu löschen reicht aus, um die Außerirdischen von der unbeabsichtigten Kette zu befreien.

Im Urzustand lassen die Aliens nicht erkennen, dass ihre Intelligenz diejenige eines toten Nagetiers übersteigt. Ihre Reaktionsfähigkeit ist langsam, ihre Vergesslichkeit hoch und zu allem Überfluss besteht ihre einzige Taktik darin, auf kürzestem Weg auf den Spieler zuzulaufen, um ihn frontal zu zerfleischen. Das Repertoire des tödlichen Killers, der seine Beute zumindest in den Filmen geschickt zur Strecke bringen kann, ist im Spiel allerdings grundsätzlich vorhanden.

Eine einfache Lösung

Um diese Verhaltensmuster zu aktivieren, muss die PecanEngine.ini modifiziert werden. Die gesuchte Datei findet sich im Windows-Ordner „Meine Spiele\Aliens Colonial Marines\PecanGame\Config“, wie jamesdickinson963 über ModDB beschreibt. Dort muss lediglich das markierte „a“ der folgenden Zeile gelöscht werden:

ClassRemapping=PecanGame.PecanSeqAct_AttachXenoToTether -> PecanGame.PecanSeqAct_AttachPawnToTeather

Wird aus „Teather“ das beabsichtigte „Tether“, ruft der Code die korrekte Methode auf. Schreibfehler dieser Art sind häufige, aber tendenziell schwer zu findende Ursachen für Bugs in Programmen. Über die Funktion der Methode kann jamesdickinson963 nur Vermutungen anstellen. „AttachPawnToTether“ kontrolliere unter anderem das Patrouillieren, das Verfolgen von Beute und taktische Positionsänderungen. Über die verschiedenen Zonen werde einem Alien mitgeteilt, wie seine Umgebung aussieht und wo sich Ausgänge befinden. Im Kampf müsse es deshalb die „Leine“ wechseln, um zu flankieren oder um Gruppen aufzubrechen und Haufenbildung zu verhindern - und das könne es nach Korrektur des Fehlers.

Eine Verbesserung rettet nichts

Die Reparatur der Aliens hat drastische Auswirkungen auf ihr Verhalten. Laut Kommentaren auf ModDB nutzen sie häufiger Deckung, flankieren und verteilen sich. Außerdem werde ihr Verhalten aggressiver und verliere an Trägheit. PC Gamer bestätigt die Verbesserung des Verhaltens, hält aber auch fest, dass die Xenomorph „reichlich dämlich“ bleiben.

Um aus Colonial Marines ein unterhaltsames Spiel zu machen, reicht die Änderung nicht aus. Obwohl Gearbox-CEO Randy Pitchford bis heute von einem soliden und zu unrecht zerrissenen Spiel spricht, ist der Shooter nicht mehr als eine Ansammlung von Fehlern, Unzulänglichkeiten und schlechtem Spieldesign, das in neun Monaten hastig zusammengesteckt worden sein soll.