Fear the Wolves: Stalker-Atmosphäre trifft auf Battle Royale

Update Andreas Schnäpp
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Fear the Wolves: Stalker-Atmosphäre trifft auf Battle Royale
Bild: Vostok Games

Das ukrainische Entwicklerstudio Vostok Games versucht mit „Fear the Wolves“ die Atmosphäre der Stalker-Spielreihe mit dem Adrenalinrausch von Battle Royale zu verbinden: Ab dem 18. Juli soll der Überlebenskampf mit 99 anderen Spielern in radioaktiver Chernobyl-Umgebung als Early-Access-Spiel eingeläutet werden.

Der Juli bietet strahlende Aussichten für Freunde des Battle-Royale-Genres: Neben Islands of Nyne steht mit Fear the Wolves gleich ein weiteres Battle-Royale-Spiel in den Startlöchern für den Early Access via Steam. Da Fans der Stalker-Spielreihe sich zumindest noch bis 2021 für eine offizielle Fortsetzung gedulden müssen, soll Fear the Wolves immerhin die Atmosphäre eines typischen Stalker-Titels bieten: Die ukrainische Spieleschmiede hinter dem Battle-Royale-Projekt formierte sich 2012 aus ehemaligen Mitarbeitern des Entwicklerstudios GSC Game World, welches 2012 zunächst aufgelöst und 2014 wiederbelebt wurde.

Die 99 Mitspieler sind nicht die einzigen Gegner

Auf der 25 km² große Spielfläche in der radioaktiv verstrahlten Umgebung von Chernobyl liefern sich bis zu 100 Spieler eine Schlacht um den einzigen Platz als Passagier im Sicherheit-spendenden Helikopter. Spieler sind jedoch nicht die einzige Gefahr: Das Battle-Royale-Prinzip wird mit aggressiven Wolfsrudeln und Anomalien um PvE-Elemente (engl. „Player-versus-Environment“) ergänzt. Zudem sollen bereits aus einer Runde ausgeschiedene Spieler, die Zuschauer des Matches, über die Wetterbedingungen der Partie für die restlichen Überlebenden abstimmen können.

Neben Wetter und Wölfen sollen zufällig auftretende Zonen besonders intensiver radioaktiver Strahlung neue taktische Möglichkeiten eröffnen: Ausrüstung, die gegen die Radiation schützt, soll darüber entscheiden, ob eine plötzlich auftretende Zone den Spieler zum zähneknirschenden Rückzug zwingt oder eine Chance zum Flankieren eines Gegners eröffnet. Das Vordringen in risikoreiche Strahlungszonen, entsprechendes Spieler-Equipment vorausgesetzt, wird mit der Aussicht auf noch wertvollere Beute ermutigt. Im Verlauf einer Runde soll sich die Ingame-Tageszeit verändern und beim Startschuss des Early-Access-Programms vom frühen Morgen bis in die Abenddämmerung reichen. Die Nacht soll zukünftig mit einem Gameplay-Update erschlossen werden. Einen ersten Trailer zum Spiel präsentierten die Entwickler auf der diesjährigen E3.

Teil der ersten Early-Access-Version sind „20+ Waffen“, „25+ Attachments“ sowie „15+ Rüstungen“ und Jeeps zum Bezwingen des Terrains. Im ersten Update nach der initialen Early-Access-Version sollen kosmetische Möglichkeiten zur Anpassung des Charakters folgen, in späteren Updates darauf aufbauend ein Fortschritts-System mit freischaltbaren Items. „Anomalie-Stürme“ sowie die Zuschauer-Integration via Twitch, wie beispielsweise bereits Bestandteil beim Free-To-Play-Konkurrenten Darwin Project, sind ebenso geplant.

Ambitioniertes „1.0“-Ziel 2019 ist mit Skepsis zu betrachten

Nach Einschätzung des Entwicklerstudios handelt es sich bei der Early-Access-Veröffentlichung um eine Beta-Version ihres Spiels, die voraussichtlich 2019 fertiggestellt wird. Eine umfangreiche Liste mit zukünftigen Wunsch-Features der Entwickler ist Teil der Steam-Beschreibung. Der zum Start veranschlagte Preis von 19,99 Euro soll im Laufe der Early-Access-Phase mit näher rückender „1.0“-Marke noch angehoben werden. Eine Version für Konsolen steht für 2019 auf dem Plan.

Obwohl Vostok Games diesmal mit Focus Home Interactive auf die Unterstützung eines europäischen Publishers setzen kann, sollten die ambitionierten Ziele des Projekts mit einer gesunden Prise Skepsis begegnet werden: Das von Vostok Games 2015 als Early-Access veröffentlichte, ursprünglich als MMO geplante Survarium setzte bereits auf ein ähnliches Setting und verzeichnet durchwachsene 51 Prozent positive Spieler-Bewertungen auf Steam. Bemängelt wird von der Spielerschaft in erster Linie die langsame Entwicklungszeit der ursprünglich versprochenen, aber bis dato nicht implementierten Open-World-Komponente („Freeplay PvE“-Modus) sowie die als aufdringlich empfundene Monetarisierung mit Hang zum Pay-To-Win.

Update

Fear the Wolves hat den für heute geplanten Start auf Steam verpasst. Wie Entwickler und Publisher mitteilen, soll sich der Early-Access-Start „um einige Wochen“ verzögern. Das Feedback der Spieler der Closed Beta habe das Team dazu bewogen, sich die Zeit zu nehmen, um technische Probleme zu beheben und zudem „weitere Aspekte des Spiels zu verbessern“. Die Closed Beta soll bis zum neuen Termin ausgedehnt werden, für den noch kein konkretes Datum genannt wurde.