Steam.tv: Valve soll an eigenem Streaming‑Dienst arbeiten

Update Fabian Vecellio del Monego
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Steam.tv: Valve soll an eigenem Streaming‑Dienst arbeiten
Bild: The Verge

Gerüchten zufolge testet Valve derzeit einen eigenen Streaming-Dienst, um Twitch und YouTube Konkurrenz zu machen. Am vergangenen Freitag war sporadisch die Seite Steam.tv online, über die eine Dota-2-Partie übertragen wurde. Valve stellte klar, dass der Stream versehentlich öffentlich gewesen und Teil eines Tests sei.

Streaming-Interface mit Dota-2-Übertragung

Im Laufe des 17. August kamen vermehrt Berichte auf, nach denen der Steam-Anbieter Valve die Domain Steam.tv habe registrieren lassen. Einige Nutzer konnten im Laufe des Tages auf die Seite zugreifen und bekamen ein Streaming-Interface samt einer sporadisch übertragenen Dota-2-Partie zu sehen, bei der es sich um ein Gruppenphasenevent des bekannten Turniers „The International“ handelte. Heute startet das Hauptevent im kanadischen Vancouver. Andere Spiele respektive Streams konnten indes nicht ausgewählt werden.

Beim Einloggen mit dem eigenen Steam-Account erweiterten sich die Funktionen der Seite um die eigene Freundesliste und einen implementierten Steam-Chat. Jener wurde erst kürzlich ausgebaut, um der Kommunikationsplattform Discord Konkurrenz zu machen. Das Besondere am Chat war, dass Nutzer ihre Steam-Freunde direkt einladen konnten, sich den Stream gemeinsam anzusehen. Auch eine Sprachchat-Integration habe es gegeben, auf diese konnte jedoch nur per Googles Browser Chrome zugegriffen werden, Firefox- oder Edge-Nutzer sahen die Funktion nicht.

Steam.tv-Interface mit integriertem Text- und Sprachchat
Steam.tv-Interface mit integriertem Text- und Sprachchat (Bild: CNET)

Website authentisch, aber laut Valve nur ein Test

Seit Samstagmorgen sind keine Inhalte mehr über die URL einsehbar, Valve nahm die Seite wieder offline. Aufmerksame Nutzer bemerkten aber, dass die Website mit einem auf die Domain „steamcommunity.com“ ausgestellten TLS-Zertifikat ausgeliefert wird, also vermutlich dieselben Server nutzt wie die von Valve betriebene Seite „steamcommunity.com“.

Mit einer Stellungnahme hat Valve den Besitz der Domain bestätigt und von einem Versehen gesprochen: Der Livestream sei lediglich ein interner Testlauf, der ungewollt öffentlich einsehbar war. Man arbeite daran, Steams vorhandene Übertragungsfunktion für das Hauptevent des jährlichen Dota-2-Turniers zu verbessern.

We are working on updating Steam Broadcasting for the Main Event of The International, Dota 2’s annual tournament. What people saw was a test feed that was inadvertently made public.

Valve

Gerüchte um potentiellen Streamingdienst nicht neu

Es bleibt vorerst unklar, ob Valve mit Steam.tv tatsächlich lediglich eine Plattform für „The International“ schaffen wollte, oder doch den Einstieg ins Livestreaming-Segment plant. Im bisherigen Interface der Website gab es für Nutzer keine Option, eigene Inhalte zu erstellen.

Gerüchte, der Steam-Anbieter plane einen eigenen Streaming-Dienst, bestehen schon länger. Der Schritt erschiene logisch, da Valve daran arbeitet, die Kunden weiter in das eigene Ökosystem einzubinden. Die Schnittstelle und Grundlage sind mit der vorhandenen Übertragungsoption im Steam-Client bereits gegeben.

Derzeitiger Platzhirsch im Segment ist klar Amazon mit Twitch, gefolgt von Googles YouTube Gaming. Auch Microsoft bietet mit Mixer einen eigenen Streamingdienst an. Es wird spekuliert, dass Valve eventuell im Rahmen des Dota-2-Turniers mehr verraten könnte.

Update

Welche Ambitionen Valve später auch immer verfolgen mag: Auf Steam.tv überträgt Valve wie angedeutet das Dota-2-Turnier The International als Livestream. Das Event nutzt Valve auch für die Einführung einiger Neuerungen für Stream Broadcasting.