Gigabyte Aorus FI25F: Monitor mit „SuperSpeed IPS“ und 0,4 ms MPRT

Michael Günsch
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Gigabyte Aorus FI25F: Monitor mit „SuperSpeed IPS“ und 0,4 ms MPRT
Bild: Gigabyte

Gigabyte bewirbt den Aorus FI25F als „ersten SuperSpeed IPS Gaming Monitor“ mit einer Reaktionszeit von lediglich 0,4 ms. Hinter dem Marketing verbirgt sich ein IPS-Display mit 240 Hz und angeblich besonders kurzer Moving Picture Response Time (MPRT) – sonst sind 1 ms MPRT eine gängige Angabe.

„SuperSpeed IPS“ mit 0,4 ms MPRT

Auf schnelle Reaktionszeiten und hohe Bildwiederholraten getrimmte IPS-Displays werden von Herstellern gern mit eingängigen Begriffen wie „Fast IPS“ bei Asus oder in diesem Fall „SuperSpeed IPS“ bei Gigabyte vermarktet. Während Asus seine Fast-IPS-Monitore mit für diesen Panel-Typ kurzer GtG-Reaktionszeit (Grey to Grey) von 1 ms bewirbt, unterbietet Gigabyte diesen Wert, bedient sich aber der in die Mode gekommenen MPRT-Angabe, die nicht vergleichbar ist.

Der viele Jahre gängige GtG-Wert besagt, wie lange ein Pixel benötigt, um zwischen zwei Grauwerten zu wechseln, während die erst seit Kurzem genutzte MPRT für die Länge der Sichtbarkeit eines Pixels steht, so beschreiben die Experten von Blurbusters den Unterschied. Die MPRT ist ein Maßstab für die wahrgenommene Bewegungsunschärfe (Motion Blur), je geringer der Wert, desto geringer sollen Schlieren auf dem Display bei schnell bewegten Szenen wie vor allem in Spielen auftreten.

Wie TFT Central vorrechnet, liegt die MPRT bei einem normalen LCD-Monitor mit 60 Hz bei 16,67 ms. Mit verdoppelter Bildwiederholrate (Refresh Rate) von 120 Hz halbiert sich die MPRT auf 8,33 ms. Bei 240 Hz wie beim Gigabyte Aorus FI25F sind es nur noch 4,16 ms MPRT, was aber noch weit von den beworbenen 0,4 ms entfernt ist. Für 1 ms MPRT würden 1.000 Hz benötigt, was herkömmliche Monitore aber noch lange nicht erreichen; in Kürze sollen erst die ersten 360-Hz-Monitore erscheinen.

Um dennoch bereits 1 ms MPRT zu erreichen, kommt ein sogenanntes Backlight Strobing zum Einsatz: Die Hintergrundbeleuchtung des Displays wird dabei in schnellem Wechsel an- und ausgeschaltet, die in den Pausen entstehenden „Schwarzbilder“ sorgen für eine zusätzliche Reduzierung der Bewegungsunschärfe. Damit kann die MPRT auch ohne 1.000 Hz auf 1 ms sinken, zumindest laut Herstellerangaben. Wie Gigabyte jetzt auf 0,4 ms MPRT kommt, bleibt aber vorerst ungeklärt. Da Hersteller gerne nur von „Response Time“ ohne weiteren Kontext reden, macht es die Verwirrung für Kunden komplett.

Der Aorus FI25F besitzt eine Bilddiagonale von 24,5 Zoll und eine Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln (Full HD). Die Farbtiefe beträgt 8 Bit, der sRGB-Farbraum soll zu 100 Prozent abgedeckt werden. Kontrast und Helligkeit werden mit 1.000:1 und 400 cd/m² angegeben, die Anforderungen von DisplayHDR 400 und AMD FreeSync Premium sollen erfüllt werden. Als Anschlüsse werden einmal DisplayPort 1.2, zweimal HDMI 2.0, ein Kopfhörerausgang und zwei USB-3.0-Buchsen (USB 3.2 Gen 1) genannt. Der Monitor lässt sich in Höhe und Neigung verstellen sowie horizontal (Swivel) wie vertikal (Pivot) schwenken. Auf der Rückseite sind RGB-LEDs für Lichteffekte eingelassen, die sich via Software steuern lassen.

Informationen zu Preis und Verfügbarkeit liegen noch nicht vor. Mehr Details zur Ausstattung liefern die Produktseiten des Herstellers.

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