Günstige Notebooks: AMD bringt Zen-Architektur endlich ins Chromebook

Volker Rißka
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Günstige Notebooks: AMD bringt Zen-Architektur endlich ins Chromebook
Bild: AMD

Dreieinhalb Jahre nach dem Start von Zen bringt AMD diese nun auch für Chromebooks. Selbst AMD meint jetzt, dass der Schritt überfällig war, startet aber dennoch mit quasi der ersten Generation an Zen-basierten APUs, während die alte A-Serie im Bestand verbleibt.

In Chromebooks sieht AMD für sich neben Desktops und klassischen Notebooks den größten Wachstumsmarkt. Seit ihrem Einstieg vor zwei Jahren mit nicht einmal einer Handvoll Geräten konnte AMD den Marktanteil zügig ausbauen. Ende des ersten Halbjahres 2020 kam bereits jedes fünfte Chromebook von AMD, Tendenz stark steigend. Mit mindestens sechs neuen Notebooks zu den bisherigen acht will sich AMD bis zum Ende dieses Jahres noch breiter aufstellen.

Denn Chromebooks haben auch durch die Coronakrise Aufwind bekommen. Plötzlich werden auch dort etwas potentere Vertreter verlangt und bereits geboten, größere Bildschirme, mehr Speicherplatz fordern das Gesamtpaket auch beim Prozessor heraus. Hier kommen die neuen APUs ins Spiel.

Endlich Zen auch im Chromebook

Die Chromebooks sollen nun das Erleben, was im Desktop seitens AMD im Frühjahr 2017 ablief: Ein großer Leistungssprung durch die neue CPU-Architektur, die bisherigen Modelle der A-Serie basieren ja noch auf einer späteren Iteration der Bulldozer-Modul-Bauweise. Diese werden nicht eingestellt, AMD wird sie im Portfolio behalten, speziell als extreme Low-Power-Lösungen mit 6 Watt TDP.

Darüber wird nun Zen positioniert, genauer gesagt Zen und Zen+. AMD trennt es hier auf, wie es im Notebook-Segment schon üblich war. Ryzen basierend auf Picasso und der 12-nm-Fertigung, während die Athlon noch auf 14 nm vertrauen müssen und den Ursprungs-Zen nutzen. Unterm Strich verkauft AMD hier noch einmal alten Wein in neuen Schläuchen, denn alles was es fortan für Chromebooks geben wird, existiert bereits seit einiger Zeit für reguläre Notebooks.

Beginnend mit den Athlon 3000C, die erst im Januar dieses Jahres als Athlon 3000 vorgestellt wurden. Die Prozessoren mit dem Codenamen Dali setzen noch auf das Ursprungs-Zen-Design, allerdings in Form des kleinsten verfügbaren APU-Dies gepaart mit der günstigsten 14-nm-Fertigung von Globalfoundries. Die Ryzen 3000C sind Zen+, aus 3000U wird für Chromebooks einfach 3000C, die kompletten Spezifikationen sind identisch.

Produktpalette für Chromebooks
Produktpalette für Chromebooks (Bild: AMD)

In den Herstellerbenchmarks sieht das erwartungsgemäß sehr gut aus, vergleicht AMD die Neulinge doch mit der alten Architektur Stoney Ridge in Form des A6-9220, dessen Ursprünge bei Bristol Ridge und noch früher liegen. Diese Zwei-Thread-CPUs mit minimalem Takt sind natürlich kein Gegenspieler mehr für CPUs, die mindestens eine Architektur, die doppelte oder gar vierfache Anzahl an Threads, zwei Fertigungsstufen und alles was dazu gehört, weiter sind.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von AMD unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.