Synology E10M20-T1 & SNV3400 im Test: Fazit

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Frank Hüber
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10-Gigabit-Ethernet für den Datenturbo

Der Test der Erweiterungskarte E10M20-T1, die über einen PCIe-x8-Slot eines unterstützenden NAS nicht nur 10-Gigabit-LAN, sondern auch zwei M.2-Steckplätze nachrüstet, zeigt, wie sehr ein NAS von einer schnellen Anbindung und einem SSD-Cache profitieren kann. Alle Übertragungsraten in diesem Test wurden durch den Zugriff nur eines 10-GbE-Clients erzielt, so dass anders als bei Link Aggregation nicht erst der Zugriff mehrerer Clients profitiert. Insofern zeigt die E10M20-T1 auch auf, wohin es bei Synology mit einer breiteren Integration von 10 GbE gehen wird. Ein erster Fingerzeig in diese Richtung ist die neue Synology DS1621xs+, die neben integriertem 10 GbE auch M.2-Steckplätze, einen PCIe-Slot, ECC-RAM und eine Xeon-CPU bietet.

Die E10M20-T1 hinterlässt im Test dabei einen durchweg positiven Eindruck, da sie nicht nur völlig problemlos und ohne Fehler den Test absolvierte, sondern auch vom DiskStation Manager automatisch erkannt wird, ohne dass der Nutzer davon überhaupt etwas mitbekommt. Die Integration in den DSM und die Benutzeroberfläche ist nahtlos und so, als wären sowohl der 10-GbE-LAN-Anschluss als auch die M.2-Steckplätze fester Bestandteil des NAS. Keine Treiberinstallation, keine Konfiguration, mit der der Nutzer belästigt wird.

Sofern man kein NAS mit vorinstallierter E10M20-T1 und gegebenenfalls bereits eingesetzten SSDs für den SSD-Cache kauft, sollte man im Umgang mit PC-Komponenten allerdings nicht gänzlich ungeübt sein. Denn es muss nicht nur das jeweilige NAS geöffnet werden, sondern auch die SSDs müssen auf der Erweiterungskarte eingesetzt, verschraubt und der Kühler mit den passenden Wärmeleitpads versehen werden, bevor der passive Kühler verschraubt wird, ohne die SSDs zu beschädigen. Für geübte PC-Bastler ist dies indes ein leichtes Unterfangen.

Synologys SSD garantiert Kompatibilität

Die Synology SNV3400 liefern im Test ein unauffälliges Bild ab, was ebenso positiv zu sehen ist. Denn auch ihr Betrieb ist, wie vom Hersteller versprochen, absolut reibungslos. Dies gilt allerdings gleichermaßen für die ihnen im Test gegenübergestellten Seagate IronWolf 510. In den Benchmarks liegt der SSD-Cache aus zwei IronWolf 510 bis auf wenige Ausnahmen leicht vor der Konfiguration mit zwei SNV3400. Insbesondere beim Lesen einer einzelnen großen Datei kann sich die IronWolf 510 dabei um fast 20 Prozent beziehungsweise 140 MB/s absetzen. Dies ist aber der einzige Fall, in dem der Unterschied im Alltag tatsächlich von Relevanz ist.

Die SNV3400 punktet hingegen mit dem Versprechen von Synology, dass sie auch bei zukünftigen Firmware-Updates, sowohl für die SSD als auch alle NAS von Synology, uneingeschränkt genutzt werden kann, während genau dies bei SSDs von Drittherstellern in der Vergangenheit bereits für Probleme gesorgt haben soll. Die Entscheidung für die SNV3400 ist somit auch eine Entscheidung für uneingeschränkte Kompatibilität, nicht aber für maximale Leistung, denn in diesem Fall liegt Seagate vorn. Und natürlich ist auch Seagate bemüht, eine fortwährende Kompatibilität der eigenen NAS-SSDs zu allen relevanten NAS-Herstellern sicherzustellen.

ComputerBase hat die E10M20-T1, SNV3400 und DS3018xs leihweise von Synology zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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