Garuda Linux: Distribution macht das Spielen unter Linux leichter

Sven Bauduin
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Garuda Linux: Distribution macht das Spielen unter Linux leichter
Bild: Garuda Linux

Die junge Linux-Distribution „Garuda Linux“ ist als Arch-Derivat topaktuell und legt ihren Fokus primär auf Spiele und Leistung. Neben seinem leicht zu bedienenden grafischen Installer, welcher die Installation merklich vereinfacht, bietet das freie Betriebssystem diverse aktuelle Desktop-Umgebungen und Fenstermanager an.

Auf Spieler zugeschnitten

Mit seinem aktuellen Betriebssystem-Kernel vom Typ Linux 5.9.12 vom 2. Dezember 2020, den neuesten Grafiktreibern – wie Nvidia 455.45 –, sowie der freie Grafikbibliothek Mesa 3D 20.2 und einem schnellen Unterbau auf Basis eines Rolling Releases möchten die Macher der indischen Distribution auch Spieler adressieren.

Garuda Linux
Garuda Linux (Bild: Garuda Linux)

Die Ausrichtung auf Spieler zeigt sich unter anderem durch „Garuda Gamer“, eines GUI zur Installation kuratierter Gaming-Software, die neben der Windows-kompatiblen Laufzeitumgebung Wine in der Version 5.22 und dem FOSS-Spiele-Manager Lutris auch Steam, PlayOnLinux und entsprechende Konfigurationswerkzeuge bietet.

Der Optimus-Manager von Garuda Linux soll zudem dabei helfen, Energie zu sparen, sollte ein Gaming-Notebook mit Nvidia Optimus zum Einsatz kommen. Neben den freien Treibern bietet das Betriebssystem eine vollständige Unterstützung für die proprietären Nvidia-Treiber. Zusätzliche Treiber und Kernel lassen sich über ein eigenes dediziertes GUI installieren, Software kommt über Pacman auf das System.

Automatische Snapshots

Als Standard-Dateisystem kommt BTRFS zum Einsatz, welches über Timeshift automatisch Schnappschüsse des Systems anfertigen kann und diese auf Wunsch direkt während des Bootvorgangs per GRUB zur Verfügung stellt. Damit lässt sich das Risiko eines nicht mehr funktionierenden Systems deutlich senken – vor allem bei einem Rolling Release.

Die Grundinstallation übernimmt die einfach zu bedienende grafische Installationsroutine Calamares 3.2, die den Anwender bei jedem Schritt an die Hand nimmt und das Betriebssystem innerhalb von wenigen Minuten vollständig einrichtet.

Desktops und Fenstermanager mit eigenen Themes

Das kleine indische Betriebssystem, dessen Entwicklerteam auch zwei deutsche Programmierer beheimatet, bietet neben den bekannten „großen“ Desktop-Umgebungen Gnome, Cinnamon, KDE Plasma, Xfce und Deepin die ressourcensparenden Fenstermanager i3 und Wayfire an und macht die Distribution damit flexibel.

Gadgets und Tools wie der Avant Window Navigator („AWN“), ein Programm-Dock im Stile von macOS, sowie Conky, ein Programm für Desktop-Widgets, sollen den Desktop aufwerten und für eine verbesserte Ergonomie sorgen.

Alle relevanten Systeminformationen, wie CPU-, RAM- und HDD-/SSD-Auslastung, lassen sich mit „Garuda Linux“ ohne Umwege direkt auf der Arbeitsoberfläche anzeigen und damit jederzeit im Blick behalten. Zudem bietet die Distribution eigene Themes mit abgestimmten Hintergrundbildern, Programmicons und visuellen Effekten.

Arch-typisch aktuell

Wie für ein Rolling Release sowie Arch-Derivat typisch, ist auch „Garuda Linux“ hinsichtlich des Kernels und der Anwendungen auf dem neuesten Stand. Neben dem Mozilla Firefox 83 und Chromium 87 steht die Office-Suite LibreOffice 7.0.3 und die Grafikprogramme GIMP 2.10 und Inkscape 1.01 zur Verfügung.

Neue Programme können auf Wunsch neben den Betriebssystem-eigenen Repositorien über diverse Software-Hubs per Snap und Flatpak installiert werden. Das Projekt stellt insgesamt 14 Systemabbilder als Download zur Verfügung, die zusätzlich durch diverse Lite-Versionen ergänzt werden.

Weitere Informationen haben die Entwickler in den Release Notes der Distribution sowie auf der offiziellen Website des Projektes zusammengefasst. Außerdem ist das Projekt auf der Entwicklerplattform GitLab zu finden.