Radio als On Demand: Spotify kauft Podcast-Dienstleister Whooshkaa

Frank Hüber
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Radio als On Demand: Spotify kauft Podcast-Dienstleister Whooshkaa
Bild: TheAngryTeddy

Mit Whooshkaa hat Spotify einen Podcast-Dienstleister übernommen, der sich darauf spezialisiert hat, Radiosendungen in Podcasts umzuwandeln und zu vermarkten. Die in Australien ansässige Podcast-Technologieplattform bietet hierfür eine End-to-End-Plattform für das Hosting, die Verbreitung und die Monetarisierung der Inhalte.

Radioprogramm als Podcast zweitverwerten

Spotify macht deshalb auch keinen Hehl daraus, dass es bei der Übernahme um diese innovative Technologie von Whooshkaa gehe. Man plane nun, diese Technologie, mit der Radiosender ihre bestehenden Audioinhalte möglichst effizient in On-Demand-Podcasts umwandeln können, zeitnah in die zu Spotify gehörende Podcast-Hosting-Plattform Megaphone zu integrieren. Über Megaphone sollen Radiosender dann Podcasts hosten, verteilen, verwalten und monetarisieren, so der Plan von Spotify. Die Software von Whooshkaa ist unter anderem dazu in der Lage, aus den Aufnahmen des normalen Radioprogramms Werbeeinblendungen herauszuschneiden, um an deren Stelle neue Werbeeinblendungen aus dem Spotify Audience Network – dem eigenen Werbenetzwerk des Unternehmens – einzubauen. Das Unternehmen hofft auf diesem Weg einerseits, zusätzliche Inhalte über Spotify bereitstellen und andererseits Werbetreibenden eine größere Zielgruppe anbieten zu können.

Klassisches Radio sieht Daniel Ek vor dem Aus

Megaphone selbst ist erst seit November 2020 ein Teil von Spotify, nachdem der schwedische Musikstreamingdienst auch diese Plattform übernommen hatte. Die Übernahme hat Spotify 235 Millionen US-Dollar gekostet. Über den Kaufpreis für Whooshkaa liegen bislang hingegen keine Informationen vor. Das Unternehmen besteht nur aus 12 Mitarbeitern, kartellrechtliche Einwände sollen die Übernahme deshalb nicht gefährden. Die Kunden des Unternehmens stammen bislang hauptsächlich aus dem Heimatmarkt Australien und Asien. Spotify CEO Daniel Ek geht davon aus, dass das klassische Radio keine Zukunft hat und sich zu einem On-Demand-Angebot verändern wird.

Spotifys Werbeumsatz wächst deutlich

Spotifys Werbegeschäft ist im vergangenen Jahr gewachsen. Im dritten Quartal 2021 konnte Spotify den höchsten, je erzielten Werbeumsatz generieren. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg von 75 Prozent, wodurch das Unternehmen kürzlich die Marke von 1 Milliarde Euro Werbeeinnahmen für das Jahr 2021 überschritten hat.