Alienware AW3423DW im Test: Display-Messungen

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Frank Hüber
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Helligkeit und Farbtreue

Die Messungen zur Helligkeit und Farbtreue wurden im Standard-Farbmodus des Alienware AW3423DW durchgeführt, wobei der standardmäßig aktivierte Modus DisplayHDR 400 True Black gewählt wurde. Die VESA-Standards für OLED-Displays haben andere Vorgaben als ihre Pendants für normale Monitore. So setzt DisplayHDR 400 True Black nur für einen kleinen Bereich des Bildschirms eine Helligkeit von mindestens 400 cd/m² voraus und begnügt sich sonst mit 250 cd/m², während DisplayHDR 400 für LCDs die 400 cd/m² auch kurzzeitig für den gesamten Bildschirm fordert. Alienware gibt für den AW3423DW dementsprechend auch nur eine typische Helligkeit von 250 cd/m² an, die maximale Leuchtdichte soll jedoch bei 1.000 cd/m² liegen. Der Umgebungslichtsensor des Geräts, der die Helligkeit automatisch an das Licht im Raum anpasst, ist für die Messungen deaktiviert.

In SDR liefert das Panel des Alienware AW3423DW bei der vollflächigen Darstellung von Weiß im Test eine maximale Helligkeit von 240 cd/m². Der Vorteil dieser in SDR stark limitierten Leuchtdichte liegt darin, dass sie wenig schwankt. Springt man zwischen einem Fenster mit geringem Weißanteil und einem Fenster mit hohem Weißanteil, ändert dies nichts an der Helligkeit, was sonst bei OLED-Panels in HDR ein meist stark sichtbarer Effekt ist.

Da jeder Pixel selbst eine Lichtquelle ist, es also kein klassisches Backlight von einer Seite oder eine beschränkte Anzahl an Zonen gibt, ist die Homogenität des Displays sehr gut.

HDR 400 für 450 cd/m²

Verringert man den dargestellten Weißanteil, ist der AW3423DW im HDR-Modus problemlos in der Lage, eine höhere Helligkeit als in SDR zu erzielen. Ein kleines weißes Feld wird im Test mit bis zu 452 cd/m² im Modus DisplayHDR 400 True Black dargestellt. Wird der gesamte Bildschirm mit Weiß gefüllt, fällt sie jedoch auf 270 cd/m² ab. Da dieser Wechsel jederzeit dynamisch erfolgt, ist er für den Nutzer in einzelnen Situationen sichtbar, etwa wenn man ein weißes Bild bewusst vergrößert und verkleinert.

HDR Peak 1.000 mit sichtbarer Helligkeitsschwankung

Doch der Alienware AW3423DW bietet auch einen HDR-Peak-1.000-Modus im OSD, der zwar nicht zertifiziert ist, aber eine noch höhere Helligkeit ermöglicht. Mit ihm sind in HDR im Test punktuell 1.074 cd/m² möglich, wenn der Weißanteil klein ist. Wählt man eine größere Weißfläche, fällt die Maximalhelligkeit deutlich ab und erreicht schlussendlich nur das Niveau wie im Modus DisplayHDR 400 True Black, also rund 280 cd/m². Der Nachteil des HDR-1.000-Modus liegt darin, dass man je nach Bildinhalt diese Helligkeitsanpassung um fast 800 cd/m² wahrnimmt und sieht, wie die hellen Bereiche deutlich dunkler werden, wenn mehr helle Flächen dargestellt werden. Diese starke Schwankung weist DisplayHDR 400 True Black aufgrund der insgesamt niedrigeren Helligkeit nicht auf. Als Nutzer hat man also die Wahl zwischen dem effektvolleren HDR Peak 1.000 und dem weniger pulsierenden DisplayHDR 400 True Black. Im Zweifel sollte man je nach Inhalt den HDR-Modus umstellen.

Die Farbtemperatur des Panels liegt bei 6.775 Kelvin, was nahe an den optimalen 6.500 Kelvin ist und besser als bei vielen anderen aktuellen Displays, die meist über 7.000 Kelvin aufweisen.

Perfekter Kontrast

Schwarz ist bei OLED schwarz – es gibt keine Hintergrundbeleuchtung, die durchscheint. Das Display ist an dieser Stelle aus, da jeder Pixel einzeln gesteuert wird. Demzufolge ist der rechnerische Kontrast des Alienware AW3423DW unendlich. Um helle Flecken und Backlight-Bleeding muss man sich bei der Darstellung von Schwarz bei OLED zudem keine Sorgen machen.

Niedrige Mindesthelligkeit

Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der Monitor an der dunkelsten Stelle mit 21,45 cd/m² (unten links) und an der hellsten auch nur mit 22,4 cd/m² (Bildmitte). Sehr gute Werte, die nur wenige Bildschirme erreichen.

Messung der Farbtreue

ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Alienware AW3423DW mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Sie vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart des AW3423DW ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 4 dE im Modus „Creator“ erweist sich der AW3423DW nicht als besonders farbtreuer Monitor. Die maximale Abweichung liegt mit 5,8 dE bei Weiß ebenfalls außerhalb des Zielbereichs. Subjektiv ist das Bild hervorragend, die Farben sind intensiv und leuchtend, wozu auch der sehr gute Kontrast des Displays immer wieder beiträgt.

Mit den Werkseinstellungen „Standard“ ist die Farbabweichung noch etwas höher. Sie liegt durchschnittlich bei 4,9 dE und maximal sogar bei 10 dE.

Display- und Input-Lag (Beta)

Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.

Input-Lag

Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.

Input-Lag
    • Lenovo Qreator 27 (Stufe 4)
      37,50
    • BenQ EX3203R
      38,54
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      38,54
    • LG 38GL950G (Fast)
      38,54
    • ViewSonic XG3240C
      38,88
    • MSI MAG274QRFDE-QD (Fastest)
      38,90
    • LG 32GK850F
      39,16
    • MSI MAG274QRFDE-QD (normal)
      39,50
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      39,58
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      39,58
    • Corsair Xeneon 32QHD165 (Fastest)
      40,20
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      40,28
    • AOC Agon AG273QZ (Strong)
      40,28
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      40,63
    • LG 38GL950G (Off)
      40,63
    • Samsung S24F356FH
      41,17
    • ViewSonic XG240R (Fastest)
      41,20
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      41,60
    • Corsair Xeneon 32QHD165 (Fast)
      41,60
    • MSI MPG Artymis 343CQR (Fast)
      41,62
    • MSI MPG Artymis 343CQR (Fastest)
      41,62
    • MSI Optix MAG301RF (Fastest)
      41,63
    • MSI Optix MAG301RF (Fast)
      41,65
    • Philips Momentum 329M1 (Fastest)
      41,66
    • Dell U4919DW (schnell)
      41,67
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      41,67
    • MSI Optix MAG272CQR (Normal)
      41,67
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      41,67
    • Lenovo Qreator 27 (aus)
      41,67
    • Lenovo Qreator 27 (Stufe 2)
      41,67
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      42,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      42,71
    • AOC Agon AG273QZ (Off)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Normal)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      43,06
    • Acer Predator X38 (OC)
      43,06
    • ViewSonic XG2530
      43,75
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      43,75
    • ViewSonic XG270QG (Standard)
      43,75
    • LG 27GL850-B (Aus)
      43,75
    • Dell P2720DC (Normal)
      43,75
    • ViewSonic VP3268a-4K (Ultra Fast)
      44,40
    • MSI MAG274R (Fastest)
      44,44
    • MSI Modern MD271QP (Extreme)
      44,44
    • ViewSonic VX3211-4K
      44,79
    • Dell U4919DW (normal)
      44,79
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      45,01
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      45,80
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      45,83
    • MSI Modern MD271QP (Normal)
      45,83
    • Dell U3219Q (schnell)
      46,67
    • AOC Agon AG324UX (Strong)
      47,20
    • MSI MAG274R (Fast)
      47,22
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      47,22
    • Philips Momentum 329M1 (Off)
      48,32
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      50,00
    • AOC Agon AG324UX (Off)
      50,00
    • ViewSonic VP3268a-4K (Standard)
      50,69
    • ViewSonic XG270 (Standard)
      51,04
    • Alienware AW3423DW
      51,39
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      52,08
    • Samsung C27RG50 (Schneller)
      57,29
    • Eizo EV3285 (Standard)
      60,42
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      64,58
    • Huawei MateView
      64,58
    • AOC U32U1 (stark)
      65,20
    • AOC U32U1 (aus)
      66,60
    • ViewSonic XG3220
      66,70
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      67,70
    • Eizo EV3285 (Enhanced)
      77,50
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      136,00
Einheit: Millisekunden

Auf Einstellungen zum Overdrive wie bei klassischen LC-Displays müssen Spieler beim OLED-Monitor von Alienware verzichten. Mit 51,39 ms ist der Input-Lag des Alienware AW3423DW deutlich höher als bei den schnellsten Gaming-Displays im Test.

Display-Lag

Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.

Display-Lag
    • Samsung S24F356FH
      0,00
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      0,72
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      0,83
    • AOC Agon AG324UX (Strong)
      0,89
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      1,01
    • Corsair Xeneon 32QHD165 (Fastest)
      1,05
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      1,18
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      1,19
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      1,21
    • Corsair Xeneon 32QHD165 (Fast)
      1,33
    • Acer Predator X38 (Normal)
      1,35
    • Alienware AW3423DW
      1,37
    • LG 38GL950G (Fast)
      1,40
    • Huawei MateView
      1,41
    • Philips Momentum 329M1 (Fastest)
      1,43
    • AOC Agon AG324UX (Off)
      1,46
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      1,53
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      1,56
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      1,75
    • Philips Momentum 329M1 (Off)
      1,86
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 0)
      1,90
    • LG 32GK850F
      1,91
    • MSI MAG274R (Fastest)
      2,00
    • MSI MAG274QRFDE-QD (Fastest)
      2,00
    • ViewSonic XG3240C
      2,05
    • BenQ EX3203R
      2,05
    • Lenovo Qreator 27 (Stufe 4)
      2,07
    • Lenovo Qreator 27 (aus)
      2,09
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      2,21
    • MSI MAG274R (Fast)
      2,28
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      2,57
    • MSI MAG274QRFDE-QD (normal)
      2,58
    • MSI MPG Artymis 343CQR (Fastest)
      2,62
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      2,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      3,00
    • MSI MPG Artymis 343CQR (Fast)
      3,79
    • ViewSonic VP3268a-4K (Ultra Fast)
      5,85
    • Dell U3219Q (schnell)
      9,16
    • ViewSonic VP3268a-4K (Standard)
      10,40
    • Dell U3219Q (normal)
      12,22
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      12,55
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      14,83
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      17,00
    • ViewSonic XG2530
      17,24
    • ViewSonic VX3211-4K
      19,95
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      20,00
    • MSI Optix MAG301RF (Fastest)
      20,41
    • Dell U4919DW (normal)
      20,75
    • MSI Optix MAG301RF (Fast)
      20,80
    • ViewSonic XG3220
      21,10
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      24,00
    • AOC U32U1 (stark)
      24,29
    • AOC U32U1 (aus)
      25,00
    • Eizo EV3285 (Standard)
      29,46
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      35,00
    • MSI Modern MD271QP (Extreme)
      38,03
    • MSI Modern MD271QP (Normal)
      45,12
Einheit: Millisekunden

Die Reaktionszeiten von OLED-Panels sind hervorragend, was sich auch in den Messungen zum Display-Lag des Alienware AW3423DW bestätigt.