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Intel Arc A5 und A7: Für Intels schnellste Gaming-PC-GPUs wird es Herbst

Volker Rißka
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Intel Arc A5 und A7: Für Intels schnellste Gaming-PC-GPUs wird es Herbst
Bild: Intel

Zur Hausmesse Intel ON kam Intel nicht um ein Status-Update zu Arc herum – und hakte das Thema per Blogpost am Vorabend ab. Die Botschaft: Arc für PCs verspätet sich weiter. Nur die kleinste Klasse A3 kommt noch im 2. Quartal auf den Markt – in China über OEMs und Systemintegratoren. A5 und A7 sollen „später im Sommer“ folgen.

Auch in diesem Fall sollen allerdings zuerst OEMs und Systemintegratoren (SI), also Händler, die Rechner zusammenstellen, versorgt werden. Erst im Anschluss starte der separate Vertrieb der Grafikkarten über den Einzelhandel, so Intel.

Es wird abermals später

Der Produktstart von Arc war bisher bereits mehr als holprig: Ursprünglich hieß es, Notebook- und Desktop-Grafikkarten würden Ende 2021 erscheinen. Dann war das 1. Quartal 2022 das Ziel, bis Intel auf einem Event am 30. März 2022 klarmachte: Offiziell vorgestellt wurden nur noch die Varianten für Notebooks im 1. Quartal, Desktop-Grafikkarten sollten „im Sommer“ folgen. Bis dato verfügbar ist lediglich die Intel Arc A370M in einem Notebook von Samsung in Südkorea, zu dem in dieser Woche erste halbwegs verlässliche Benchmarks veröffentlicht worden sind.

Zur Intel ON folgt jetzt de facto das Eingeständnis, dass „im Sommer 2022“ erst einmal die Einstiegsserie A3 für Gaming-PCs erscheinen wird – und das zuerst auch nur über OEMs und SI in China. Bis zum Herbst wird es hingegen wohl keine Intel Arc A5 und Arc A7 für den Desktop im klassischen Handel geben. Damit würde der mehrfach nach hinten verschobene Zeitplan für die Vorstellung noch einmal gerissen. Aber dies war in den vergangenen Wochen bereits erwartet worden.

We will release our entry-level Intel Arc A-series products for desktops (A3) first in China through system builders and OEMs in Q2. Etail and retail component sales will follow shortly in China as well. Proximity to board components and strong demand for entry-level discrete products makes this a natural place to start. Our next step will be to scale these products globally.

Roll-out of Intel Arc A5 and A7 desktop cards will start worldwide with OEMs and system integrators later this summer, followed by component sales in worldwide channels.

Intel

Software-Probleme und COVID-19

Immerhin bestätigt Intel, dass es Software-Probleme (bei Grafikkarten bedeutet das in erster Linie Treiberprobleme) gegeben hat respektive immer noch gibt. Das ist bereits lange das vorherrschende Gerücht und wird auch in der ComputerBase-Community als die große Schwachstelle bei Intel diskutiert. Das Problem: Selbst wenn die Rohleistung stimmt, bleibt am Ende das große Fragezeichen, ob die Leistung durch die Treiber in Spielen auch in FPS umgesetzt werden kann.

Mit Blick auf den weiterhin schleppenden Start von Arc im Notebook nennt Intel noch einen weiteren Grund dafür, dass es bis dato keine weiteren Varianten neben dem Notebook von Samsung am Markt gibt: Die COVID-Situation in China habe nicht zur Verbesserung der Verfügbarkeit beigetragen. Ab diesem Monat sollen aber mehr Notebooks mit diskreter Arc-Grafikkarte verfügbar werden. Aber auch dabei geht es nur um die kleinen Arc-A3xx-Lösungen, die von Samsung, Lenovo, Acer, HP und Asus verfügbar werden sollen. Für schnellere Varianten nennt Intel auch in diesem Fall den Zeitraum „Sommer“.

It's been a mess ...

Eine nochmalige Verzögerung fügt sich letztlich in das Gesamtbild, das der Produktstart von Arc bisher gezeichnet hat. Nun im Spätsommer und Herbst mit den „großen“ Lösungen anzutreten, wenn vermutlich sowohl AMD als auch Nvidia die nächste Generation vorstellen, dürfte der denkbar schlechteste Zeitpunkt sein. Der Fokus auf OEMs und System Integratoren (SI) könnte helfen, diese Karten dennoch abzusetzen, doch der Retail-Markt dürfte nur noch ein Nebenschauplatz sein.

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