DGX H100: Nvidia schmeißt AMD Epyc für Intel Sapphire Rapids raus

Volker Rißka
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DGX H100: Nvidia schmeißt AMD Epyc für Intel Sapphire Rapids raus
Bild: Nvidia

Es war ein Prestigeerfolg für AMD, in Nvidias DGX A100 mit Epyc die CPU zu stellen. Doch der Erfolg währte nur kurz: Wie CEO Jensen Huang im Rahmen einer Konferenz erklärte, wird der Nachfolger DGX H100 nicht mehr von AMD, sondern von Intel angetrieben, wenn er Ende 2022 erscheint.

Intel Sapphire Rapids statt AMD Genoa

Intel Sapphire Rapids ist die präferierte Wahl von Nvidia für die neue DGX H100 auf Basis der Hopper-Architektur, erklärte Huang am Dienstag. Dabei betonte er unter anderem die hohe Single-Core-Leistung der neuen Prozessoren, was für die neuen Hopper-GPUs anscheinend ein starkes Argument war – und das nicht nur für DGX-Systeme, sondern für viele Profi-Produkte darüber hinaus.

We have great partnerships with Intel and AMD. For the Hopper generation, I’ve selected Sapphire Rapids to be the CPU for NVIDIA Hopper, and Sapphire Rapids has excellent single threaded performance and we’re qualifying it for hyperscalers all over the world, we’re qualifying for data centers all over the world, we’re qualifying for our own server, our own DGX, we’re qualifying for our own supercomputers.

Jensen Huang, Nvidia-CEO
DGX H100-Explosionsshot
DGX H100-Explosionsshot (Bild: Nvidia)

Damit endet nach nur einer Generation in Nvidias DGX-System der Auftritt von AMD Epyc überraschenderweise schon wieder. Es war ein prestigeträchtiger Erfolg, als Nvidia vor zwei Jahren zum Start der Ampere-Generation AMD Epyc 7742 mit jeweils 64 Kernen und 128 Threads als Antrieb für DGX A100 gewählt hatte. Seinerzeit war der Stand von Intel in dem Bereich aber auch noch deutlich schlechter.

Intels Neuheiten kamen mit massiver Verspätung auf den Markt, keine neuen Kerne oder moderne I/O wurden in den Xeon-Prozessoren Anfang 2020 geboten. Jetzt wiederum könnte Nvidias Planung selbst der lange verspäteten Sapphire-Rapids-Architektur den Zuschlag gegeben haben. Da Nvidia stets jedoch wie Intel mit AI-Features der neuen Produkte wirbt, könnte auch dies die Entscheidung beeinflusst haben.

Die neuen DGX H100 sollen laut Nvidia ab Ende 2022 verfügbar sein, Intels Sapphire Rapids soll ab dem dritten Quartal dieses Jahres nach und nach verfügbar werden – auf der Roadmap passt das.

Wann AMDs neue Epyc-Generation Genoa genau erscheint, ist noch unklar, angepeilt wurde auch hier das Ende des Jahres sowohl für Produktion als auch Start, betonte AMD zuletzt bereits offiziell. Die Zen-4-Architektur wird bekanntlich im Desktop als AMD Ryzen 7000 im Herbst debütieren. Eventuell war Nvidia dies letztlich auch einfach nur zu spät.

Nvidia Grace
Nvidia Grace (Bild: Nvidia)

Nvidia DGX mit Grace steht noch aus

Erwartet wird von Nvidia im Nachgang zu DGX H100 mit x86-CPU auch eine Variante, die auf die eigene CPU Grace mit ARM-Architektur setzt. Das Komplettpaket Grace × Hopper dürfte in einer speziellen Variante von DGX vermutlich irgendwann später im Jahr 2023 erscheinen. Bisher angekündigt hat Nvidia lediglich Grace-Varianten der Systemarchitekturen CGX, OVX und HGX für das 1. Halbjahr 2023.

Schon in der Vergangenheit hatte Nvidia die Speicherbandbreite aktueller x86-CPUs als zu klein für AI-Berechnungen in Verbindung mit den eigenen GPUs bezeichnet. Auch Intels Auftritt in Nvidia DGX könnte damit von kurzer Dauer sein.