PlayStation 5 („CFI-1202“): Neue 6-nm-Custom-APU als Shrink für Sonys Spielkonsole

Update Sven Bauduin
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PlayStation 5 („CFI-1202“): Neue 6-nm-Custom-APU als Shrink für Sonys Spielkonsole
Bild: unplash.com

Die neueste Revision der PlayStation 5 (Test), das Modell 1200 oder CFI-1202, welches nach der ersten Generation („Modell 1000“) sowie dem ersten Refresh („Modell 1100“) die zweite Überarbeitung von Sonys Zen-2-RDNA-2-Spielkonsole darstellt, besitzt eine neue 6-nm-Custom-APU vom Typ AMD Oberon Plus und eine höhere Effizienz.

Bereits Anfang September ist die neueste Revision der PlayStation 5, die über nochmals kleinere Kühlkörper verfügt und in diesem Fall für den australischen Markt vorgesehen war, dem YouTuber Austin Evans in die Hände gefallen. Dieser attestierte der „neuen“ PlayStation 5 einen 20 bis 30 Watt geringeren Verbrauch in Spielen. Wie die Website Angstronomics anhand von Die-Shots belegen konnte, basiert die Produktpflege der PlayStation 5 auf einer „neuen“ Custom-APU von AMD.

AMD Oberon Plus (TSMC N6) und Oberon (TSMC N7)
AMD Oberon Plus (TSMC N6) und Oberon (TSMC N7) (Bild: Angstronomics)

Neues Custom-Silizium dank TSMC

Die beiden APUs aus Custom-Silizium, die leistungstechnisch auf ein und dem selben Niveau operieren werden, unterscheiden sich in Zahlen wie folgt:

AMD Oberon → AMD Oberon Plus
  • 7 nm (N7) → 6 nm (N6)
  • ~ 300 mm² Die → unter 260 mm² Die
  • Modell 1000 und 1100 → Modell 1200
  • 4,5 kg (1000) → 4,2 kg (1100) → 4,0 kg (1200)
  • 20 bis 30 Watt weniger Verbrauch in Spielen

Die von ~ 300 mm² auf unter 260 mm² gesunkene Die-Größe bedeutet einen Shrink von fast 15 Prozent. Womit letztlich mit jedem verarbeiteten Wafer fast 20 Prozent mehr Chips zu ähnlichen Kosten hergestellt werden können.

Auf den Spuren von AMD Mendocino

Zu verdanken hat AMD diesen Shrink den Vorkehrungen seines Auftragsfertigers. TSMC stellt sicher, dass sein N6-Prozess mit seinem N7-Prozess „Design Rule Compatible“ ist, was bedeutet, dass Kunden bestehende Designs, die für N7 entwickelt wurden, auf N6 wiederverwenden können, wie AMD es zuletzt auch mit Mendocino alias Ryzen 7020 respektive Athlon 7020 demonstriert hat. Auch hier trifft Zen 2 auf RDNA 2, hier allerdings im Custom-Design für Sony.

Gleiche Leistung aber bessere Effizienz

Wie bereits bei der ersten Revision bleibt auch diesmal die Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Ur-Version absolut identisch. Hier wird Sony vermutlich irgendwann mit einer PlayStation 5 Pro ansetzen, die dann voraussichtlich auf RDNA 3 basieren wird. Bei gleicher Leistung hat das Modell 1200 aber die bessere Effizienz auf der Habenseite.

Sony will die Kosten senken

Sonys primäres Ziel der neuen Revision der PlayStation 5 ist eine Kostensenkung bei der Produktion. Angesichts der global steigenden Inflationsraten und Währungsschwankungen hatte der japanische Hersteller den Preis der beiden PlayStation 5 erst vor kurzem um jeweils 50 Euro auf jetzt 550 Euro respektive 450 Euro erhöht.

Auch Microsoft soll nachziehen

Wie Angstronomics weiter berichtet, soll auch Microsoft einen Umzug seiner in der Xbox Series X|S (Test) beheimateten Arden-APU, ebenfalls ein Custom-SoC auf Basis von AMD Zen 2 und RDNA 2, von TSMC 7N auf TSMC 6N vorbereiten. Auch hier wird es in erster Linie um die Verbrauchs- und Kostenoptimierung gehen.

Update

Die neue Revision kommt bald auch in Deutschland an

Die neue Revision der PlayStation 5, das Modell 1200, kommt in Form der Modellnummer CFI-1216A auch zeitnah in Deutschland auf dem Markt. In Sonys hauseigenen Online-Shop wird die neue Revision der Spielkonsole im Bundle als „PlayStation®5-Konsole – Call of Duty® Modern Warfare II Paket“ angeboten, welches zum Preis von 619,99 Euro ab dem 28. Oktober erhältlich sein soll.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „0range“ für den Hinweis zu diesem Update.