Uncharted: Legacy of Thieves im Test: Spielkritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Uncharted: Legacy of Thieves? (Update)

Lass uns unbeschwert ins Abenteuer ziehen, verspricht Sony seit 2007, und grinst dabei ein bisschen wie Harrison Ford als Indiana Jones. Mit Uncharted hat das Unternehmen den passenden Mix aus Gefahr und Entdeckung parat.

Der Reiz erwächst aus dieser Mischung, denn spielerisch hat Naughty Dog nur solide Kost zu bieten. Ein paar Schusswechsel, ein bisschen in Büschen verstecken, Blockbuster-Bühnen nebst zerstörungsgeladener Dramatik, offene Areale im zweiten, im Grunde gleich gestrickten Part der Legacy-Sammlung – man hat das schon gesehen, wenn auch selten so spektakulär wie hier. Aber um das Entdecken von Gameplay ging es Uncharted nie, sondern um die Entdeckung fremder Vergangenheiten bei der Jagd nach unermesslich wertvollen Schätzen.

Im Grunde steht Nathan Drake in alter Piratentradition, was die Hauptfigur im Grunde selbst so erklärt. Mit der Wahrheit nimmt es das Spiel deshalb nicht so genau: Historisches wird mit Fiktion vermischt, Sagen werden lebendig gemacht und auserzählt. Derweil befleißigt sich Drake immer wieder der Spurensuche, indem er Artefakte untersucht um Altes zu öffnen oder den nächsten Informationsschnipsel einer nicht enden wollenden Schnitzeljagd zu finden. Das dauert nie lange, setzt aber bewusste Pausenpunkte: Man hat Zeit, kurz innezuhalten und die Panoramen zu bewundern, während man vergessene Ruinen erkundet, muss das dank hilfreichen Tipps aus dem Off oder dem Notizbuch aber nie lange tun. Diese Stringenz bewahrt sich das Spiel auch, indem es auf die Übernahme moderner Trends verzichtet. Linear und knackig lautet die Devise.

Ganz in alter Piratentradition haben die modernen Freibeuter zwielichtige Begleiter, wenig Loyalität und lockere Sprüche auf den Lippen. Ernst nehmen kann man eine spannende Geschichte ohnehin nicht. Ernst genommen wird sie nur auf anderer Ebene: Naughty Dog erschafft mit Blick für das Detail bis hin zu kleinen Gesten und Animationen lebendige Menschen, nicht bloße Bühnendekoration. Als solche bleiben sie in ihren Motivationen und Handlungen glaubwürdig. Das und den Mut, Helden in den Ruhestand zu schicken, heben Nathan Drake und Nadine Ross aus dem Spin-Off des Bundles wohltuend von Lara Croft und Co ab.

Naughty Dog gelingt so vor allem das Verweben der einzelnen Elemente durch eine organische Geschichte gut. Uncharted 4 und The Lost Legacy ähneln darin einem packenden Buch, das gerade im Zusammensetzen seiner Einzelteile kunstfertig sein muss. Dass Sony das Ende der Serie als erstes auf den PC bringt, darf einer Empfehlung nicht im Weg stehen. Die Handvoll Anspielungen auf ältere Teile erfreuen Kenner, beide Spiele können aber auch ohne Vorkenntnisse gespielt werden. Und das sollten sie unbedingt: Tolle Abenteuer dieser Güte gibt es viel zu selten.

Fazit

Uncharted: Legacy of Thieves ist zwar eine simplere PC-Umsetzung als das Aushängeschild Spider-Man Remastered (Test) im Sommer war, macht schlussendlich aber ebenfalls vieles richtig. Das Spiel kann aufgrund des Alters nicht mit Schwergewichtern mithalten, schaut jedoch immer noch hochwertig produziert und gut aus. Die Anforderungen an die Grafikkarte liegen irgendwo im Mittelfeld, vor allem beim Spielen in Ultra HD gibt es dafür allerdings eine sehr gute Lösung.

Uncharted: Legacy of Thieves im Technik-Test

FSR 2 oder DLSS 2.4 sind in Ultra HD ein Must-have

Denn sowohl Nvidias DLSS 2.4 als auch AMDs FSR 2 sehen selbst mit der Performance-Einstellung in Bewegung immer noch besser aus als UHD nativ, entsprechend sollten beide Technologien mit Zielauflösung UHD dem „echten“ UHD immer vorgezogen werden, auch wenn die Grafikkarte schnell genug ist. DLSS und FSR haben dabei verschiedene Vor- und Nachteile, schlussendlich hat FSR im Test mit einer höheren Bewegtbildschärfe aber mehr gefallen. DLSS hat zwar bezüglich Bildstabilität und -rekonstruktion Vorteile, verwischt in Bewegung jedoch mehr.

Im Grafikkartenduell schneidet AMD minimal besser als Nvidia ab, doch sind die Unterschiede nur gering. Ob eine Radeon oder eine GeForce im Rechner steckt, macht keinen praktisch relevanten Unterschied. Die aktuellen Generationen arbeiten in Uncharted: Legacy of Thieves vergleichbar gut. Intels neue Arc-Modelle fallen in Full HD sowohl bei der Framerate als auch dem Frame-Pacing zurück.

Technisch sind beim Spielen keine Probleme mit der PC-Version von Uncharted: Legacy of Thieves aufgefallen. Wer Uncharted 4: A Thief's End und Uncharted: The Lost Legacy nicht von der PlayStation kennt, kann bedenkenlos zugreifen.

ComputerBase hat die Uncharted: Legacy of Thieves Collection vom Publisher Sony zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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