Neue SSDs: MSI Spatium M461 mit Phison E21T für die Mittelklasse

Michael Günsch
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Neue SSDs: MSI Spatium M461 mit Phison E21T für die Mittelklasse
Bild: MSI

Als Jungspund unter den SSD-Anbietern erweitert MSI sein Portfolio. Die Spatium M461 tritt mit Phisons E21T-Controller ohne DRAM in der Mittelklasse an. Maximal 5.000 MB/s werden lesend über PCIe 4.0 erreicht. Im gewohnten M.2-Format bieten die Modelle 500 GB, 1 TB, 2 TB oder 4 TB Speicherplatz auf Basis von QLC-NAND.

Mit Phison E21T für bis zu 5.000 MB/s

Als Controller der MSI Spatium M461 dient der Phison E21T, ein sparsamer PCIe-4.0-Controller in moderner 12-nm-Fertigung mit 4 NAND-Kanälen und ohne eigenen DRAM. Unterhalb des Phison E18 nutzt dieser die Schnittstelle nicht aus und erreicht maximal 5.000 MB/s beim sequenziellen Lesen. Diese Marke soll die M461 bei den Modellen mit 1 TB, 2 TB und 4 TB schaffen. Die kleinste Version mit 500 GB ist hingegen auf 4.700 MB/s limitiert. Noch größer sind die Unterschiede beim sequenziellen Schreiben: Maximal 4.200 MB/s sind es bei 2 TB und 4 TB Speicherkapazität, noch 3.200 MB/s beim 1-TB-Modell und nur noch 1.700 MB/s bei der Variante mit 500 GB.

Weitere Leistungsdaten sind dem Datenblatt (PDF) zu entnehmen. Die Corsair MP600 GS (Test) nutzt den gleichen Controller, kombiniert diesen aber mit schnellerem und haltbareren TLC-Speicher.

Mit QLC und ohne DRAM

Abstriche müssen aber an zwei Stellen gemacht werden. Weniger problematisch ist das Fehlen eines eigenen DRAM-Cache, denn bei modernen NVMe-SSDs kann ein kleiner Teil des Systemspeichers (in der Regel 16 MB bis 64 MB) als sogenannter Host Memory Buffer einspringen. Dies genügt schon, um das Fehlen des DRAM in den meisten Alltagsszenarien zu kaschieren. Anspruchsvolle Anwender werden auf den eigenen DRAM aber nicht verzichten wollen.

Unter Umständen auch für Normalanwender relevant ist aber die potenzielle Schreibschwäche des eingesetzten QLC-NAND. Geht bei großen Dateitransfers der interne SLC-Cache aus, dann drohen niedrige Schreibraten auf HDD-Niveau. Wie schwer dieser Nachteil wiegt, hängt davon ab, wie groß der SLC-Cache gestaltet ist. Hierzu liegen aber im Falle der Spatium M461 noch keine Details vor.

Vergleichsweise sparsam

Je nach Modell liegt die maximale Leistungsaufnahme bei 3,7 Watt bis 5,1 Watt laut MSI. Im Leerlauf (PS3) sollen nur 50 Milliwatt und im Schlafmodus (L1.2) nur noch 5 Milliwatt benötigt werden.

Die Total Bytes Written (TBW) sind mit 110 TB, 250 TB, 450 TB und 900 TB festgelegt. Die Werte sind relativ gering, was dem eingesetzten QLC-NAND geschuldet ist. Sollten die TBW nicht vorzeitig überschritten werden, gelten aber die üblichen 5 Jahre Garantie.

Über das Preisniveau lassen sich noch keine genauen Aussagen treffen. Zwar wird die SSD bereits von einigen Händlern gelistet, doch dürften sich bei breiter Verfügbarkeit die Preise auf niedrigerem Niveau einpendeln. Die aktuellen 80 Euro für das 1-TB-Modell erscheinen noch zu hoch.

Erst seit dem Jahr 2021 bietet der vor allem für Grafikkarten, Mainboards und Monitore bekannte Hersteller MSI auch SSDs an.