Terra Nil: Abbaustrategiespiel startet positiv auf Steam und Netflix

Fabian Vecellio del Monego
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Terra Nil: Abbaustrategiespiel startet positiv auf Steam und Netflix
Bild: Free Lives

Am Ende klassischer Aufbaustrategiespiele stehen zumeist gigantische Städte, komplexe Industrien und eine ausgeschöpfte Karte. In Terra Nil jedoch steht am Ende eines erfolgreichen Spiels kein einziges Gebäude, sondern lediglich neu erschaffene, unberührte Natur. Bei Spielern kommt das Konzept an – und das mitunter „kostenlos“.

Ein entschleunigendes Aufbauspielpuzzle

In Terra Nil werden Spieler von einer inzwischen gar nicht einmal mehr so unrealistischen Zukunft konfrontiert. Vor ihnen liegt eine unfruchtbare, toxische und staubige Spielwelt, ein tristes Niemandsland, mit ausgetrocknete Flussläufen und ohne jegliches Leben. Das sollen Spieler über für das Genre ungewöhnliches Puzzle-Gameplay ändern, das Klima wiederherstellen, die karge Welt begrünen und eine florierende Biosphäre schaffen. Dabei gilt es nicht nur, all die zu diesem Zweck nötigen Apparate geschickt zu platzieren und dabei beispielsweise auf Einflussradien zu achten, sondern eben auch dafür zu sorgen, dass am Ende alles wieder abgebaut werden kann.

ComputerBase hat das Spiel des Indie-Entwicklers Free Lives bereits zur Gamescom 2022 angespielt und war vom Konzept durchaus angetan: Das Gameplay wirkte stimmig, ja beinahe meditativ, brachte frischen Wind ins Genre und zeitgemäß ist die Prämisse ohnehin. Grafisch reißt der Titel zwar keine Bäume aus, ist aber dennoch hübsch anzusehen und schafft mit einem stimmigen Soundtrack eine tolle Atmosphäre.

Spieler loben Gameplay und kritisieren Preis

Vor einigen Tagen ist Terra Nil nun auf Steam unter Publisher Devolver Digital in den Early Access gestartet. Auch im Epic Games Store und auf GOG ist der Titel verfügbar. Und die allermeisten Spieler teilen den Ersteindruck der Redaktion: Rund 83 Prozent der inzwischen knapp 1.000 Steam-Bewertungen fallen positiv aus. Gelobt werden neben der zugrundeliegenden Idee auch die liebevolle Grafik und die entschleunigende Umsetzung der Puzzle, die zwar durchaus fordern, aber niemals überfordern – damit gelinge Terra Nil die Gratwanderung, einerseits entspannendes Gameplay zu bieten, aber andererseits auch nicht zu langweilen.

Terra Nil (Bild: Free Lives)

Nachdem die erste Karte über viele Monate hinweg im Rahmen einer Demo-Version kostenlos spielbar war, werden nun für insgesamt vier Karten rund 25 Euro fällig. Das ist zu viel, monieren einige Spieler – der geringe Umfang von lediglich rund vier Stunden Spielzeit zum vergleichsweise hohen Early-Access-Preis ist der häufigste Grund für Kritik und erklärt, wieso 17 Prozent der Rezensenten eine negative Wertung abgeben.

Mobil via Netflix ohne weitere Kosten spielbar

Potenzielle Abhilfe schafft ausgerechnet Netflix: Wer den Streaming-Dienst abonniert hat – der Tarif spielt keine Rolle –, der kann Terra Nil quasi „kostenlos“ auf Android- und iOS-Geräten spielen. Eine entsprechende App steht im Play Store und im App Store zur Verfügung. Spieler müssen sich beim ersten Start mit ihrem Netflix-Account anmelden und können dann ohne weitere Kosten spielen, auch ohne Internet­verbindung. Netflix kündigte bereits im Herbst 2021 an, zum „Netflix für Spiele“ werden zu wollen. Bislang umfasst das Spiele-Angebot des Streaming-Dienstes rund fünfzig Mobile Games – und Terra Nil ist nun eines davon.