Bloomberg: WD und Kioxia könnten sich bis August auf Fusion einigen

Michael Günsch
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Bloomberg: WD und Kioxia könnten sich bis August auf Fusion einigen
Bild: Western Digital

Laut Medienberichten visieren Western Digital und Kioxia eine Einigung zur Fusion im August an. Dabei solle Western Digitals Flash-Sparte mit Kioxia vereint werden. Das neu entstehende Unternehmen werde seinen Sitz in Japan haben.

Immer wieder gab es Gerüchte zu einer Fusion von Western Digital und Kioxia (früher Toshiba Memory), die schon lange in mehreren „Flash-Ventures“ gemeinsam Flash-Speicher entwickeln und produzieren. Die Partnerschaft reicht im Grunde sogar Jahrzehnte zurück, denn früher waren SanDisk und Toshiba Flash-Partner. Western Digital hatte aber zwischenzeitlich SanDisk übernommen und Toshiba seine Flash-Sparte verkauft, die jetzt eigenständig als Kioxia agiert.

In den letzten Wochen nahmen die Hinweise auf konkrete Verhandlungen an Fahrt auf. Im Mai wurde von Reuters berichtet, dass beide Unternehmen schon Anteile aushandeln und Anfang Juni stimmte Japan Times in die Gerüchte ein.

Bloomberg: Einigung im August möglich

Am vergangenen Wochenende folgte Bloomberg (via Japan Times) mit einem Bericht, laut dem die monatelangen Gespräche diesen August einen Abschluss finden könnten. Laut anonymen Quellen würde der Deal „als steuerfreie Abspaltung des Flash-Geschäfts von Western Digital strukturiert sein“, das sich mit Kioxia vereint. Während zuvor stets davon die Rede war, dass eine knappe Mehrheit bei Kioxia liegen wird, heißt es nun, dass die Aktionäre von Western Digital „etwas mehr als 50 Prozent“ halten würden.

Dennoch soll die Leitung überwiegend in den Händen der bisherigen Kioxia-Führungsetage und auch der Firmensitz werde in Japan und nicht den USA liegen. Nur zu Anfang werde das fusionierte Unternehmen an der US-Börse Nasdaq gehandelt und erst später an der Tokioter Börse notiert, heißt es weiter. Die Investmentfirma Bain Capital, die gut 10 Prozent an Kioxia hält, werde eine Sonderdividende erhalten. Die Quellen sichern sich aber wie gewohnt ab: Es sei noch keine endgültige Einigung erzielt worden, der Zeitpunkt könne sich noch ändern oder es könne sogar zu einem Ende der Verhandlungen ohne Abschluss kommen. Keines der Unternehmen wollte den Bericht kommentieren.

Am Freitag stieg der Aktienwert von Western Digital als mutmaßliche Reaktion auf die Berichte zwischenzeitlich um über 6 Prozent, schreibt Japan Times.