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Undervolting und Overclocking: Modifiziert ihr die Spannungs­kurve eurer Grafikkarte?

Fabian Vecellio del Monego
319 Kommentare
Undervolting und Overclocking: Modifiziert ihr die Spannungs­kurve eurer Grafikkarte?

Immer wieder erreichen die Redaktion Sonntagsfragen-Vorschläge aus den Reihen der Leser – und diese sind stets willkommen, schließlich handelt es sich um ein Community-Format. Ein oftmals geäußerter Wunsch war der nach einer Sonntagsfrage zum Thema Undervolting der Grafikkarte. Diese Woche ist es nun soweit.

Grafikkarten werden immer schneller, verbrauchen aber auch mit fast jeder Generation mehr Strom. Mit Ada Lovelace hat Nvidia zwar bei der Effizienz einen großen Sprung hingelegt, dieser wird allerdings nur in den Mittelklasse-Modellen GeForce RTX 4060 (Test), RTX 4060 Ti (Test) und RTX 4070 (Test) in eine niedrigere Leistungsaufnahme übertragen. Beim Grafikspeicher und der Preisgestaltung kommen die Modelle nicht unbedingt gut an; sie sind aber in Sachen Energieverbrauch nach der durstigen Ampere-Generation eine willkommene Abwechslung, die zumindest in dieser Hinsicht an die erfolgreiche Pascal-Generation erinnert.

Anders sieht es im im High-End-Bereich aus. Hier gibt es zwar mit GeForce RTX 4080 (Test) und RTX 4090 (Test) echte Leistungssprünge, der Verbrauch bleibt aber auf dem mit RTX 3000 erschlossenen hohen Niveau jenseits der 300 Watt. Und auch AMD hat die Marke mit Radeon RX 7900 XT und RX 7900 XTX (Test) überschritten. Dass ein derart hoher Energieverbrauch wiederum auf dem Datenblatt steht, heißt nicht, dass er in der Praxis auch anliegen muss – PC-Spieler können beispielsweise die FPS limitieren und haben Mittel und Wege, ihre Grafikkarte effizienter arbeiten zu lassen.

Mit Undervolting zum effizienteren PC

Elementar ist dabei das Undervolting, also das Absenken der Versorgungsspannung der GPU unter das von Nvidia, AMD oder Intel vorgegebene Niveau, was letztlich die Leistungsaufnahme einer Grafikkarte reduzieren kann. Im Werkszustand arbeitet eine GPU oftmals mit einer Spannung, die höher ist, als sie zum ordnungsgemäßen Betrieb notwendig wäre – die Hersteller räumen dem Grafikchip einen gewissen Spielraum ein, da ein jeder Die und Transistor eine unterschiedliche Güte aufweist. Dementsprechend können Nutzer die GPU-Versorgungsspannung in den meisten Fällen ein Stück weit absenken, ohne dass Einbußen entstehen. Macht ihr davon Gebrauch?

Hast du Erfahrungen mit Undervolting?
  • Ja, in meinem aktuellen PC findet sich Hardware, deren Betriebsspannung ich reduziert habe.
    53,8 %
  • Ja, ich habe mich früher einmal damit beschäftigt, jetzt aber nicht mehr.
    21,2 %
  • Nein.
    24,9 %

Die Zielsetzung kann sich dabei unterscheiden. Zunächst ist zu berücksichtigen, dass eine Anpassung der Spannung fast immer auch mit einer Anpassung des Taktes einhergeht – die beiden Parameter hängen eng miteinander zusammen.

Wie und wieso habt ihr eure Grafikkarte angepasst?

Dabei schließen sich Undervolting und Overclocking keinesfalls aus: Es ist durchaus möglich, mit einer niedrigeren Spannung höhere Taktraten und damit mehr Leistung zu erzielen, wenn beispielsweise die Wärmeentwicklung ein limitierender Faktor ist. Wie lautet also eure generelle Zielsetzung beim Optimieren eurer Grafikkarte?

Was ist deine Zielsetzung beim Optimieren der Grafikkarte?
  • Ich will mehr Leistung um jeden Preis und bin bereit, zu diesem Zweck eine höhere Leistungsaufnahme zu akzeptieren.
    5,9 %
  • Ich will im Rahmen der vorgegebenen Leistungsaufnahme die Leistung maximieren.
    11,0 %
  • Ich will die gegebene Leistung mit einer geringeren Leistungsaufnahme erreichen.
    36,1 %
  • Ich will die Leistungsaufnahme so weit wie möglich reduzieren, ohne allzu große Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen.
    43,7 %
  • Ich will die Leistungsaufnahme deutlich reduzieren und bin bereit, zu diesem Zweck auch größere Einbußen bei der Leistung hinzunehmen.
    3,3 %

Die nächste Frage knüpft daran an: Welche Parameter habt ihr in welche Richtung angepasst, um euer Ziel zu erreichen?

Wie hast du deine GPU optimiert?
  • Ich habe die Versorgungsspannung gesenkt (Undervolting)
    84,5 %
  • Ich habe die Versorgungsspannung erhöht
    5,0 %
  • Ich habe die Taktraten gesenkt (Underclocking)
    22,6 %
  • Ich habe die Taktraten erhöht (Overclocking)
    31,9 %
  • Ich habe die Lüfterdrehzahl gesenkt
    29,5 %
  • Ich habe die Lüfterdrehzahl erhöht
    8,4 %

Und auch beim Blick auf das Undervolting allein finden sich mehrere Gründe, die zum Herabsenken der Versorgungsspannung führen können. Alle lassen sie sich in der Regel nicht miteinander kombinieren – so bleibt Anwendern beispielsweise die Wahl, ob sie die geringere Leistungsaufnahme nutzen möchten, um die Betriebstemperatur oder aber die Geräuschemissionen der Hardware zu senken. Letzteres kann wiederum automatisch geschehen, wenn die Grafikkarte vor dem Undervolting unter lautem Spulenfiepen gelitten hat. Welche Gründe waren für euch maßgeblich?

Wieso undervoltest du deine Grafikkarte?
  • Niedrigere Temperatur
    70,1 %
  • Weniger Abwärme
    71,5 %
  • Niedrigere Lüfterdrehzahl
    58,2 %
  • Weniger Spulenfiepen
    23,6 %
  • Niedrigere Stromkosten
    63,9 %

Gerne könnt ihr in den Kommentaren berichten, in welche Richtung ihr eure Grafikkarte über die Spannung optimiert habt und wie ihr dabei vorgegangen seit. Mit welcher Spannung erreicht ihr bei eurem Modell welche Taktraten und inwieweit habt ihr getestet, ob das Profil auch langfristig und in jedem Spiele stabil läuft?

Wieso bleibt ihr dem Undervolting fern?

Denn Undervolting kann auch zum Problem werden. Je weiter die Versorgungsspannung unter das vom Hersteller vorgegebene Niveau gesenkt wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Transistoren nicht mehr korrekt schalten können. Und je häufiger das passiert, desto eher sind Grafikfehler oder Abstürze die Folge. Ist das ein Grund, vom Undervolting abzusehen? Und was spricht aus eurer Sicht noch dagegen?

Wieso greifst du nicht auf Undervolting zurück?
  • Mir ist das Thema zu kompliziert und ich habe Angst, etwas falsch zu machen.
    25,5 %
  • Ich habe keine Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen.
    44,9 %
  • Mir war bisher nicht bewusst, dass es diese Möglichkeiten gibt.
    2,4 %
  • Ich sehe bei meiner Hardware keine Notwendigkeit.
    46,6 %

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